- Wirtschaft
Oberdiessbach - Brooks zieht doch nicht weg
Das kommt überraschend: Recherchen der Berner Zeitung haben ergeben, dass die Brooks AG in Oberdiessbach bleibt. Im Juli plante die Firma noch den Wegzug.
«Wir haben uns entschieden, doch in Oberdiessbach zu bleiben.» Das sagte Max Böhlen, Geschäftsleiter der Brooks AG in Oberdiessbach gestern auf Anfrage dieser Zeitung. Das kommt einigermassen überraschend – hatte die Firma, die Automationsgeräte baut, doch noch im vergangenen Juli angekündigt, den Standort Oberdiessbach aufzugeben und sich nach einer neuen Liegenschaft im Raum Thun-Bern umzusehen (wir haben berichtet).
«Mittlerweile hat sich gezeigt, dass wir ein Gebäude in Oberdiessbach unseren neuen Bedürfnissen anpassen können», sagte Böhlen gestern. Sprich: Anstatt das ganze Areal, auf dem die frühere Remp AG einst mehr als 170 Personen beschäftigte, behält die Brooks AG nun mindestens ein Gebäude. Bis Ende dieses Jahres soll laut Böhlen nicht nur der Umbau desselben, sondern auch die Restrukturierung abgeschlossen sein.
Komplette Restrukturierung
Im Sommer wurde bekannt, dass die Brooks AG die Zahl der Angestellten von 55 auf 30 reduziert; 17 Personen mussten entlassen werden. Der Stellenschnitt sei «schmerzhaft, aber nötig», sagte Max Böhlen damals gegenüber dieser Zeitung. «Wenn Abnehmer wie Roche oder Novartis abbauen, trifft uns das auch», sagte der Brooks-Geschäftsleiter. Brooks baut Automationsgeräte, welche unter anderem im Pharmabereich zum Einsatz kommen. Die Firma in Oberdiessbach ist heute Teil von Brooks Automation Inc. in Kalifornien.
Mit der laufenden Restrukturierung konzentriert sich die Niederlassung in Oberdiessbach auf die Entwicklung von Automationsmaschinen, Service und Verkauf. «Ziel ist, die Firma neu aufzustellen und neues Wachstum zu ermöglichen», sagte Böhlen. Der Standort Schweiz sei nie infrage gestellt gewesen.
Interessenten vorhanden
«So wie es aussieht, finden wir für die grossen Hallen hier in Oberdiessbach Käufer; und zwar zumindest zum Teil aus der Region», sagte der Brooks-Geschäftsführer gestern hinsichtlich der Zukunft der Firmenliegenschaften. «Schwieriger ist es allerdings bei den Büroräumen.» Deshalb ziehe die Firmenleitung nun ebenfalls in Betracht, diese vorerst zu vermieten. «Wenn wir das ganze Bürogebäude vermieten könnten, wäre auch ein späterer Verkauf der Liegenschaft einfacher», sagt Böhlen.
Erstellt:
16.10.2012
Geändert: 16.10.2012
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