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Oberdiessbach - Fünf Prozent weniger Steuereinnahmen wegen Corona

Das Budget 2021 der Gemeinde Oberdiessbach sieht ein Defizit von 537'500 Franken im allgemeinen Haushalt vor. Bei den Einkommenssteuern rechnet es mit einem Rückgang um 6.2 Prozent, wobei nicht nur die Corona-Pandemie eine Rolle spielt.

Im Gemeindehaus von Oberdiessbach wurde ein Budget mit roten Zahlen erstellt. (Bild: Oberdiessbach.ch)

Als eine der ersten Gemeinden der Region legt Oberdiessbach das Budget für das kommende Jahr vor und beziffert die erwarteten Steuerausfälle wegen der Corona-Pandemie.

 

Das vom Gemeinderat zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedete Budget 2021 sieht "trotz Sparbemühungen und aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie" bei einem Gesamtaufwand von 21'195'600 Franken ein Defizit von 537'500 Franken im allgemeinen, durch Steuern finanzierten Haushalt vor.

 

Fünf Prozent weniger Steuern wegen Corona

"Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Steuerertrag sind sehr schwierig abzuschätzen" heisst es im Vorbericht zum Budget. "Kaffeesatzlesen", nennt es der Finanzverwalter der Gemeinde, Thomas Reusser gegenüber BERN-OST.

 

Als Richtschnur nahm Oberdiessbach die Prognosen des Kantons. Budgetiert sind gegenüber dem hochgerechneten Steuerertrag 2020 6.2 Prozent weniger Einkommens- und Gewinnsteuern. 5 Prozent wegen Corona, der Rest wegen der Steuergesetzrevision vom letzten Jahr und der tieferen Eigenmietwerte mit der allgemeinen Neubewertung 2020. Die Einnahmen aus Einkommenssteuern sinken demnach gegenüber dem Vorjahresbudget von 5'960'000 auf 5'690'000. Die Gewinnsteuern sinken von 270'000 auf 180'000 Franken.

 

Vermögenssteuern steigen

Gut sieht es für die Gemeindekasse dafür bei den Vermögenssteuern aus. Diese werden 2021 mit 680'000 voraussichtlich um 4,1 Prozent höher ausfallen als gemäss Hochrechnung 2020.

 

Insgesamt werden für 2021 Steuereinnahmen von 8'232'000 Franken erwartet gegenüber 8'445'000 im Jahr 2020. Das entspricht einem Rückgang um rund 2,5 Prozent.

 

Unterhalt reduziert

Gespart sei "über alle Bereiche hinweg" worden, sagt Reusser. Gegenüber dem ersten Entwurf des Budgets habe der Gemeinderat etwa den baulichen Unterhalt der Gemeindeliegenschaften reduziert. "Jetzt ist der beeinflussbare Betriebs- und Sachaufwand etwa auf Vorjahresniveau. Eigentlich war mehr geplant." Rund 100'000 Franken Ersparnis kamen so gegenüber dem ersten Entwurf des Budgets zusammen.

 

Zusätzlich wurden Arbeiten im Umfang von 50'000 Franken vorverschoben und werden in den restlichen Wochen des Jahres 2020 noch realisiert. „Gemäss Hochrechnung schliesst dieses nämlich leicht besser ab als budgetiert“, so Reusser.

 

Steuersätze bleiben gleich

Das Defizit entspricht 1,18 Steuerzehntel und wird dem Eigenkapital der Gemeinde entnommen. Dieses beträgt aktuell rund 7,7 Millionen Franken. Eine Erhöhung der Steuersätze ist weder für das nächste noch für die kommenden vier Jahre vorgesehen.

 

2,3 Millionen Investitionen 2021

In der Investitionsrechnung sind Nettoinvestitionen von insgesamt 2,3 Millionen Franken geplant. Davon betreffen 1,374 Millionen die gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen Abwasserentsorgung, Elektrizitätsversorgung und Feuerwehr. 926'000 Franken sind für Investitionen im allgemeinen Haushalt vorgesehen. Über 80 Prozent davon sind für die Gemeindestrassen sowie für die Volksschule vorgesehen. Alle Investitionen werden aus den bestehenden liquiden Mitteln finanziert.

 

Defizit wird auch die nächsten Jahre bleiben

Der Finanzplan 2021 – 2025 sieht bei gleichbleibenden Steueranlagen jährliche Defizite von durchschnittlich 680'000 Franken im allgemeinen Haushalt vor. Diese können mittelfristig noch aus dem vorhandenen Eigenkapital der Gemeinde finanziert werden. Insgesamt sind in der Planperiode Investitionen in der Höhe von 20,2 Millionen Franken vorgesehen.


Autor:in
pd/abu, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 31.10.2020
Geändert: 31.10.2020
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