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Oberdiessbach - Gemeinde muss über die Bücher

Quelle
Berner Zeitung BZ

Die Oberdiessbacher wiesen ein Strassensanierungsprojekt an den Gemeinderat zurück. Nicht die Kosten waren Stein des Anstosses, sondern die Ausgestaltung. Genehmigt wurde das Budget 2010 – trotz Defizit.

«Die heutige Gemeindeversammlung ist etwas Spezielles», sagte am Montagabend der Oberdiessbacher Gemeindepräsident Hans Rudolf Vogt (FDP), «es ist nämlich die erste seit der Fusion mit Aeschlen.»

Als stark umstrittenes Geschäft entpuppte sich an dieser Gemeindeversammlung die Sanierung Kirchstrasse–Schulhausstrasse. Der Gemeinderat beantragte dem Souverän einen Kredit über 718000 Franken, der auch die Umgestaltung des Knotens Burgdorfstrasse/Freimettigenstrasse vorsah. Nebst der Sanierung des stark beschädigten Strassenkörpers soll auch die Sicherheit der Fussgänger erhöht werden. Es waren nicht der Betrag und auch nicht der Knoten Burgdorfstrasse/Freimettigenstrasse, welche einige Bürger auf den Plan riefen.

«Boxenstopp» verlangt

«Die Ergebnisse der Umfrage bei der Bevölkerung sind zu wenig in die Planung eingeflossen», kritisierte etwa Beat Christ vom Verein «Zäme für Oberdiessbach». So würde die Chance verpasst, die Kirchstrasse in ein attraktives Begegnungszentrum umzugestalten. Er verlangte deshalb einen «Boxenstopp» und beantragte die Rückweisung des Geschäfts an den Gemeinderat. In die gleiche Kerbe, nur aus andern Gründen, hieb auch Anwohner und Geschäftsinhaber Paul Baumgartner. «Ich habe nicht mit meiner Unterschrift die Zustimmung für das Projekt erteilt, wie in der Botschaft zur Gemeindeversammlung zu lesen ist, sondern nur bestätigt, dass wir Grundeigentümer über das Vorhaben orientiert worden sind», übte er Kritik. Er stellte sogar eine Beschwerde beim Regierungsstatthalter in Aussicht. Baumgartner stört sich vor allem am vorgesehenen Belag mit Pflastersteinen.

Beanstandet wurde zudem, dass die Gemeinde trotz Unterschriftensammlung auf der Kirchstrasse nicht Tempo 30 vorsehe. Ein anderer Anwohner hingegen bezeichnete das Projekt, mit Ausnahme der Pflästerung, als gute Lösung. Gemeindepräsident Vogt legte dar, dass das Ganze als Kompromiss betrachtet werden müsse. Nach über halbstündiger Diskussion wurde die Vorlage mit 99 zu 18 Stimmen bei einigen Enthaltungen an den Gemeinderat zur Neuüberarbeitung zurückgewiesen.

www.oberdiessbach,ch

Autor:in
Hans Kopp /Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 10.03.2010
Geändert: 10.03.2010
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