- Kultur
Oberdiessbach - Kurt Sommer spielt mit Licht und Schatten
Landschaften, Häuser und Stillleben: Der Emmentaler Kunstmaler Kurt Sommer bringt unterschiedlichste Motive auf die Leinwand. Zu seinem künstlerischen Konzept gehört das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Viele seiner Werke sind zurzeit im Doktorhaus zu sehen.
Seine stimmungsvollen Landschaftsbilder, viele von ihnen dem Wasser zugewandt, haben etwas Magisches. Die Porträts von unscheinbaren, alten Gebäuden mit kahlen Wänden und verwitterten Reklamen schaffen eine poetische Atmosphäre. Kurt Sommer pflegt seine eigene Art von Malerei. Die Motive für seine Bilder sucht sich der Emmentaler weniger an seinem Wohn- und Arbeitsort Affoltern als vielmehr auf Reisen nach Frankreich, Spanien und Italien. «Die kahlen Häuser mit dem bröckelnden Verputz bergen unendlich viele Geschichten», sagt der 68-jährige Künstler am Sonntag anlässlich der Vernissage im Doktorhaus.
Sommer, der seit seiner Kindheit malt, stellt sich jeweils die Schicksale der Bewohner vor, erzählt sie aber nicht in Worten, sondern in seinen Kompositionen. Den alten Mauern verpasst er damit etwas Geheimnisvolles, was den Betrachter anregen soll, sich seine eigene Geschichte vorzustellen. Für den talentierten Maler, der sich an der Akademie für Musik und bildende Künste in Wien ausbilden liess, sind die fensterlosen Häuser aber auch wie eine dritte Haut. Ein Obdach, in dem der Mensch sich geborgen fühlt, in das er sich zurückziehen kann.
Zeitraubender Prozess
Seine Sujets skizziert Kurt Sommer vor Ort, dann setzt er sie in einem zeitraubenden Prozess malerisch um. Sorgfältig legt er Farbschicht um Farbschicht übereinander, bis sich das Bild zu einem nuancierten, lyrischen Farbenklang entwickelt. Wichtiges Element seines künstlerischen Konzeptes ist dabei ebenso das perfekte Zusammenspiel von Licht und Schatten. An der Ausstellung sind auch Stillleben zu sehen. So etwa ein alter Betonmischer, dem der talentierte Künstler den ironischen Titel «Wir bauten die Zukunft» verleiht, ein Putzkübel als Ode an die Schweizer Sauberkeit oder «Das kleine Küchenbild», auf dem er Kochutensilien seiner Grossmutter verewigte.
[i] Veranstaltungseintrag auf BERN-OST
Autor:in
Sylvia Kälin, Thuner Tagblatt
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Erstellt:
27.08.2013
Geändert: 03.02.2015
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