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Oberdiessbach - Wenn Natur zu Kunst wird

Quelle
Berner Zeitung BZ

Unter dem Titel «Form & Struktur» zeigt die Galerie Doktorhaus ausdrucksstarke Bilder von Patrick Osterholt und subtil gearbeitete Holzskulpturen von Niklaus Krebs.

Seit seiner Jugendzeit befasst sich der in Spiez aufgewachsene Patrick Osterholt mit der Malerei. Am Anfang entstanden Stillleben und Porträts in Öl. Vor rund acht Jahren wurde in ihm die Flamme der Begeisterung für die Kunst des Aquapainting entzündet. Dadurch fand er zu seiner jetzigen Ausdrucksform. Seine Farben vermischt er mit Sand, Bitumen, Rost und andern Materialien und trägt sie intuitiv auf den vorbereiteten Untergrund auf.

Die Farben hinterlassen beim Verlaufen ihre Spuren, oder er hält sie in der Spachtelmasse fest. So entstehen faszinierende Strukturen. Die Werke werden durch ihre Eigendynamik zu Unikaten. Mit gewissem Stolz weist er auf sein gelungenes Experiment mit der Nass-in-Nass-Technik hin – eine Rarität mit den verwendeten Materialien. Bewusst hat der Künstler mehrheitlich auf Titel verzichtet. «So kann der Betrachter die Bilder auf sich wirken lassen, sie erfühlen und mit ihnen in Gedanken auf Reisen gehen», liess er die Besucher an der Vernissage wissen.

Premiere für Forstwart

Es war ein Kommen und Gehen in der Galerie. So flanierten meistens um die dreissig Gäste durch die Ausstellung, in welcher Niklaus Krebs erstmals seine Holzskulpturen präsentiert. Der im Gürbetal aufgewachsene Förster/Forstwart hatte schon als Kind Interesse an Wald und Holz. Vor rund zehn Jahren begann er, von der Natur speziell geformte Hölzer zu bearbeiten.

Aus den verschiedenen Arten, angefangen bei Weide, Ulme und Esche bis zu Obstbäumen, erarbeitet er rustikale Spiralen und subtile Skulpturen. Dabei berücksichtigt er stets die gewachsene Grundform und rückt mit gröberem oder feinerem Werkzeug nur den Ausdruck des Rohlings in den Vordergrund. Dies sei für ihn in mehrfacher Weise eine sinnliche und emotionale Erfahrung und belebe seine Fantasie, gab Krebs preis.

[i] Die Ausstellung dauert bis zum 8. November. Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 14 bis 18 Uhr.


Autor:in
Verena Holzer, Berner Zeitung
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Erstellt: 27.10.2015
Geändert: 27.10.2015
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