- Region
Oberdiessbach - Zentrum kann gebaut werden
Am Montagabend stimmte die letzte Gemeinde der Umwandlung des Regionalverbandes für Pflege und Betreuung Aare- und Kiesental in die Stiftung Kastanienpark zu. Damit ist der Weg für den 23 Millionen teuren Heimumbau in Oberdiessbach geebnet.
Es brauchte das Ja aus allen 22 Verbandsgemeinden, um den Gemeindeverband, der das Pflegezentrum (PBZ) Oberdiessbach betreibt, aufzulösen und in eine neue Stiftung mit dem Namen Kastanienpark zu überführen. Nachdem die Gemeindeversammlung von Heimberg am Montagabend als letzte diesem Schritt zugestimmt hat (vgl. Seite 4), ist der Weg nun frei, die Umwandlung umzusetzen – und dann das Haus komplett umzubauen. «Nach Ablauf der Einsprachefrist untersteht das PBZ der Stiftungsaufsicht», erklärte PBZ-Direktor Ulrich Moser gestern auf Anfrage. «Wir gehen davon aus, dass die formelle Gründung der Stiftung Kastanienpark Ende August vollzogen sein sollte.»
Bauprojekt war der Auslöser
Gleichzeitig laufen die Vorarbeiten für den geplanten Um- und Neubau des PBZ auf Hochtouren weiter. Das 23-Millionen-Projekt war letztlich auch der Auslöser dafür, dass der heutige Gemeindeverband in eine Stiftung überführt werden sollte. Als der Verwaltungsrat des PBZ vor gut einem Jahr den Baukredit von 23 Millionen Franken zur Genehmigung vorlegte, war die Mehrheit nicht bereit, eine Haftung für den Bruttokredit zu übernehmen; im Herbst entschied die Lindner Gemeindeversammlung sogar, per Ende 2012 aus dem Verband auszutreten.
Stiftung war sowieso Thema
«Das bedeutete für uns, dass wir rasch handeln mussten», sagte Verwaltungsratspräsident und designierter Stiftungsratspräsident Peter Engimann Ende 2011 gegenüber dieser Zeitung. Unabhängig von den Bauplänen hatte sich der Verwaltungsrat nämlich schon früher Gedanken gemacht, wie die Trägerschaft des PBZ in Oberdiessbach anders organisiert werden könnte. Denn mit der Neuorganisation der Finanzierung von Alters- und Pflegeheimen hatte der Kanton den Gemeinden empfohlen, die Gemeindeverbände in neue Körperschaften umzuwandeln. «Wenn der Heimbetrieb defizitär ist, müssen heute die Gemeinden einspringen», sagte Engimann. Aus dieser Haftung sind die Gemeinden nun mit der Überführung des Gemeindeverbandes in eine Stiftung entlassen.
Bewohner, nicht Shareholder
Engimann, selber Heimberger, wiederholte am Montagabend an der Gemeindeversammlung, dass mit der Gründung einer Stiftung der Betrieb des Alters- und Pflegezentrums langfristig sichergestellt sei. «Wir sind den Bewohnern verpflichtet und nicht dem Shareholder», sagte er in Anspielung auf die Idee, die eine Zeitlang im Raum stand, anstatt der Stiftung eine AG zu gründen.
Vorgesehen ist, das ehemalige Spital Oberdiessbach in ein Gebäude umzubauen, welches von der Infrastruktur her auf Pflege und Betreuung ausgerichtet ist. Heute sind zahlreiche Räume ungenutzt, darunter der ehemalige Operationssaal. Unter anderem werden die Doppelzimmer in Einzelzimmer umfunktioniert und die Fassade saniert, um Heizkosten zu sparen. Der Zeitplan für die Bauarbeiten ist eng; ab dem Frühsommer 2013 zügelt der ganze Betrieb mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern ins ehemalige Spital Grosshöchstetten, sodass in Oberdiessbach ein Jahr lang mit Hochdruck gebaut werden kann.
Erstellt:
27.06.2012
Geändert: 27.06.2012
Klicks heute:
Klicks total:
Bei BERN-OST gibt es weder Bezahlschranken noch Login-Pflicht - vor allem wegen der Trägerschaft durch die Genossenschaft EvK. Falls Sie uns gerne mit einem kleinen Betrag unterstützen möchten, haben Sie die Möglichkeit, dies hier zu tun.