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Oberhünigen - Bleibt die Schule in der Gemeinde?

An der Gemeindeversammlung in Oberhünigen am Dienstagabend standen unter anderem Informationen zur Schulraumplanung auf dem Programm. Ab dem Schuljahr 2025/26 werden alle Schüler:innen in der Schule Region Zäziwil unterrichtet. An welchen Standorten welche Klassen unterrichtet werden, steht derzeit zur Debatte. Für Oberhünigen ist die Sache nicht leicht, sogar eine Schliessung der eigenen Schule kommt in Frage.

Das Schulhaus Oberhünigen: Ab dem Schuljahr 2025/26 könnte hier Schluss sein. (Bild: oberhuenigen.ch)
Wurden wiedergewählt: Gemeindepräsident Bruno Stalder und Gemeinderätin Christa Krähenbühl. (Bild: Isabelle Berger)

"Ab 2025/26 ist die Zusammenarbeit mit Grosshöchstetten beendet", sagte Gemeinderätin Christa Krähenbühl, die sich mit der Schulraumplanung befasst. Wegen diesem Wechsel, der Einführung eines durchlässigen Schulmodells und der Erweiterung des Tagesschulangebotes bestehe spätestens ab 2025 zusätzlicher Schulraumbedarf, heisst es in der Botschaft zur Gemeindeversammlung. Wichtig für Oberhünigen: Zuständig für die Sache ist die Gemeinde Zäziwil. "Wir können da nichts dazu sagen, sind aber beratend dabei", so Krähenbühl.

 

Drei Varianten

Der Gemeinderat Zäziwil hat ein unabhängiges Büro mit der Schulraumplanung beauftragt. Aktuell stehen drei Varianten zur Diskussion.

 

Bei der Variante 4A würden Kindergarten, Primarschule und Tagesschule in Zäziwil, die Oberstufe in Oberhünigen unterrichtet, wie bisher. Es entstünden Investitionskosten von 12.8 Millionen Franken, wovon Oberhünigen 3.3 Millionen übernehmen müsste. "Die Finanzierung wird schwierig", sagte Krähenbühl zu dieser Variante.

 

Günstiger für Oberhünigen wäre Variante 4B. Dabei wäre nur noch der Kindergarten in Oberhünigen, alles andere in Zäziwil. Kostenpunkt 13.3 Millionen, für Oberhünigen 200 000 Franken. "Der grosse Nachteil hierbei ist die grosse Distanz zur Tagesschule", so Krähenbühl.

 

Variante 5 sieht schliesslich vor, alles in Zäziwil zu unterrichten. "Da wird das Schulhaus Oberhünigen nicht mehr gebraucht", sagte Krähenbühl. Kosten würde dies nur Zäziwil, und zwar 12.9 Millionen Franken.

 

"Müssen Herz und Verstand offenhalten"

"Natürlich würden wir am liebsten unsere Schule behalten. Wir müssen Herz und Verstand aber offenhalten und überlegen, was das Beste für die Kinder ist", so Krähenbühl. Die Lösung müsse aber finanziell auch tragbar sein. "Wenn wir so viel Geld bezahlen, muss es auch für die nächsten paar Jahre funktionieren."

 

Der Gemeinderat habe sich noch nicht für eine Empfehlung an Zäziwil entscheiden können. Gemeindepräsident Beat Stalder sagte aber: "Die letzte Variante ist für uns am wenigsten gut. Das Schulhaus Oberhünigen möglichst lange im Betrieb zu halten, ist uns sehr wichtig, und das weiss Zäziwil."

 

Zäziwil entscheidet

Als nächstes wird der Zäziwiler Gemeinderat Anfang Jahr einen Varianten-Entscheid fällen. Danach wird das Raumprogramm konkretisiert. Es folgen Vorprojekt, Machbarkeitsstudie und Klärung der Finanzierung. Am Schluss entscheidet die Zäziwiler Stimmbevölkerung. Bei den Varianten 4a und 4b muss auch in Oberhünigen abgestimmt werden.

 

Krähenbühl und Stalder wiedergewählt

An der Gemeindeversammlung wurden Gemeinderätin Christa Krähenbühl und Gemeindepräsident Bruno Stalder für die nächsten vier Jahre still wiedergewählt. Krähenbühl machte die Amtsdauer der Vorgängerin Beatrice Wittwer fertig, wie Gemeindepräsident Beat Stalder sagte. Sie hat das Ressort Bildung, Schulliegenschaften, Soziales und Gesundheitswesen inne.

 

Belag auf der Schwendlenstrasse wird saniert

Der Strassenabschnitt ab Schwendlenstrasse bis zur Liegenschaft Nr. 21 ist in einem sehr schlechten Zustand und weist vor allem im unteren Bereich Löcher und Risse auf. Der Belag wurde seinerzeit ohne Kofferung erstellt. Daher ist vorgesehen, den bestehenden Strassenbelag ganz zu entfernen. Anschliessend wird der Strassenabschnitt mit einer Kofferung und einem Belag neu aufgebaut. Nur mit diesen Massnahmen ist gewährleistet, dass der Belag für lange Zeit hält. Flick- und Ausbesserungsarbeiten werden durch die Fachfirma nicht empfohlen.

 

Die Gemeindeversammlung genehmigt den Verpflichtungskredit von 32 000 Franken für die Belagsarbeiten ab Schwendlenstrasse bis zur Liegenschaft Schwendlenstrasse 21 einstimmig.

 

Budget: Die Liegenschaftssteuer steigt

Die Gemeindeversammlung genehmigte unisono das Budget 2022. Der Gesamthaushalt schliesst mit einem Aufwandüberschuss von rund 26 000 Franken ab. Im Allgemeinen Haushalt wird ein Aufwandüberschuss von rund 14 000 Franken ausgewiesen, die gebührenfinanzierten Spezialfinanzierungen schliessen mit einem Aufwandüberschuss von insgesamt rund 12 000 Franken ab. Die Gemeindesteueranlage für natürliche Personen und juristische Personen bleibt unverändert bei 1.88 Einheiten. Die Liegenschaftssteuer beträgt neu 1,3 Promille (bisher 1.5 Promille). Die Anpassung werde im Nachgang zur allgemeinen Neubewertung der Liegenschaften durch den Kanton Bern gemacht, wie der zuständige Gemeinderat Kurt Krähenbühl erklärte. Das massgebliche Eigenkapital wird per 31. Dezember 2022 rund 1.5 Millionen Franken betragen (ohne Spezialfinanzierungen). Es sind Nettoinvestitionen von 69 000 Franken geplant.

 

An der Gemeindeversammlung wurden weiter die Jungbürger:innen Tim Badertscher, Alida Dummermuth, Alina Jungi, Amina Krähenbühl und Tina Wahlen geehrt.

 

[i] Der Schlussbericht Schulraumplanung ist auf der Webseite www.zaeziwil.ch abrufbar.


Autor:in
Isabelle Berger, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 08.12.2021
Geändert: 08.12.2021
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