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Oberthal - Oberthal macht ohne Grosshöchstetten weiter
Kein Anschluss ans Abwassernetz, keine Löschwasserleitungen: Die fehlende Erschliessung blockiert seit Jahren das neue Quartier in Oberthal. Nun könnte es vorwärtsgehen.
Ein neuer Vertrag bringt Bewegung in den Bau des geplanten Quartiers Möschberg-West in Oberthal. Das Projekt war in den letzten Jahren immer wieder ins Stocken geraten. Das Problem: die Erschliessung. Im Gebiet an der Grenze zu Grosshöchstetten fehlt es an einem Anschluss ans Abwassernetz sowie an Löschwasserleitungen.
Bereits 2010 unterzeichneten die beiden Gemeinden einen Vertrag, in dem sie die Erschliessung gemeinsam regelten. Seither wurde der Vertrag jedoch mehrmals überarbeitet. «Mit dem neuen Vertrag ist nun alles bereit, damit es weitergehen kann», sagt Andreas Steiner, Gemeindepräsident von Oberthal.
Oberthal baut Leitungen
Geplant sind am Möschberg 17 Einfamilienhäuser, gebaut auf 10 000 Quadratmetern. Die Überbauungsordnung ist jedoch sistiert. Die Vorprüfung geht erst weiter, wenn die Erschliessung geklärt ist. Vorgesehen ist ein Anschluss an die ARA Grosshöchstetten. Dies regelten die Gemeinden bereits im Vertrag von 2010. Doch schon 2014 stellten sich neue Fragen. Grosshöchstetten befürchtete, dass das Leitungssystem der ARA überlastet werden könnte. Oberthal verpflichtete sich deshalb, ein Rückhaltebecken zu bauen.
Für das neue Quartier sind zudem Löschwasserleitungen nötig. Auch dabei wollten die beiden Gemeinden zusammenarbeiten. Denn der Löschschutz sei im Gebiet Möschberg auch auf Grosshöchstetter Boden nicht optimal, sagte der ehemalige Gemeindepräsident Hanspeter Heierli an der Gemeindeversammlung im letzten Dezember. Deshalb sollten die Leitungen gemeinsam gebaut und die Kosten aufgeteilt werden. Ein entsprechender Vertrag wurde vergangenen Herbst unterzeichnet. Den Kredit stellten die Grosshöchstetter an der Gemeindeversammlung jedoch zurück.
In Oberthal wollte man nun nicht mehr länger warten. Der Vertrag mit Grosshöchstetten wurde deshalb erneut überarbeitet. «Die Löschwasserleitung machen wir nun selbst», sagt Andreas Steiner. Dies bedeute aber auch, dass höhere Kosten auf die Gemeinde zukommen. «Es ist nun wichtiger, die Voraussetzungen für die Bewilligung der Überbauungsordnung zu schaffen», erklärt Steiner.
Grosshöchstetten wartet
Von den geteilten Kosten für die Löschwasserleitungen hätte auch Grosshöchstetten profitiert. Der Löschschutz am Möschberg funktioniere aber noch, weshalb eine Erneuerung noch nicht aktuell sei, sagt Gemeindepräsidentin Christine Hofer (EVP). Die Situation sei zwar nicht optimal, das bedeute jedoch nicht, dass sofort etwas gemacht werden müsse.
In Oberthal seien nun die Investoren am Zug, sagt Andreas Steiner. Zuerst muss die Überbauungsordnung an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Wann es dann mit dem Bau losgehen kann, sei aber noch nicht absehbar.
Erstellt:
15.08.2018
Geändert: 15.08.2018
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