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Olwo Worb - 25 Tonnen schweres Dach aufgesetzt

Am Donnerstag wurden bei der neuen Halle der Olwo in Worb die Dachträger aufgesetzt. Mit Geduld und Präzision wurde das 25 Tonnen schwere Element in 16 Metern Höhe montiert. BERN-OST war mit der Kamera  dabei.

Das Dachelement wird mit Riemen (von Hand bedient) um 90 Grad gedreht. (Bilder: Rolf Blaser)
Ein Dach wird auf die neue Halle der Olwo in Worb gehoben. (Video: Rolf Blaser)
Das Dachelement ist 25 Meter lang, 15 Meter breit, 2 Meter hoch, 25 Tonnen schwer.
Millimeterarbeit: Der Stahlpfeiler hat eine Auflagefläche von 50 cm. Die Platte am Dachbalken misst 22 cm. Beide Elemente werden danach verschweisst.
Am Abend liegt die Dachkonstruktion in 16 Metern Höhe auf. Daneben wurden drei weitere Binden montiert. (Bild: zvg)
Die Enden werden in der Mauer verschraubt.
Mit diesem Winkel wird die Konstruktion an der Mauer befestigt.
Pneukran in action. (Bild: zvg)

Es ist kalt an diesem Donnerstagmorgen in Worb. Der Nebel verzieht sich nur langsam. Seit morgens um sieben sind die Arbeiter der Affolter Transporte damit beschäftigt, den Kran in Position zu bringen und die Gurten am Dachelement zu befestigen. Bis das Dachelement ein erstes Mal in die Höhe gehoben wird, dauert es einen Moment.

 

Präzision erfordert

Das Dachelement, im Fachjargon Binder genannt, ist 28 Meter lang, acht Meter breit und über zwei Meter hoch. Darauf wird später das Dach montiert. Ein solches Element wiegt 25 Tonnen. Kurz nach neun Uhr ist es soweit, der Pneukran hebt das Dachelement in die Höhe. Beim ersten Versuch hat das Element Schlagseite. Sachte wird es wieder am Boden aufgesetzt, Gurte werden verschoben, verkürzt und neu umgehängt. Dieser Vorgang wiederholt sich einige Male bis der Binder waagrecht in der Luft hängt.

 

Geschweisst und geschraubt

Vorsichtig hebt der Kran das Dachelement in die Höhe, wo es um 90 Grad gedreht wird. Der hintere Teil des Elements wird auf einer 16 Meter hohen Mauer abgesetzt, der vordere Teil auf zwei Stützen. Die Auflagefläche auf den Stützen beträgt 50 Zentimeter. Der Kranführer nimmt sich Zeit und schafft diesen Balanceakt ohne Hilfe von Dritten. Nach rund zwei Stunden, ruht das Dachelement an seinem Platz. Damit das Element hält, werden die Enden befestigt. Auf der Seite mit den Stützen wird geschweisst, auf der Mauerseite geschraubt.

 

Mehr Sicherheit dank Halle

Das Dach wird auf eine der zwei neu gebauten Hallen der Olwo gesetzt. Beide Hallen werden 76 Meter lang und je 24 Meter breit (BERN-OST berichtete). Das finale Flachdach wird mit einer Solaranlage ausgestattet. Die Hallen dienen zur Lagerung von Holz. Heute lagert die Olwo Holz auf beiden Seiten der Worbstrasse. Bis zu 300 Mal pro Tag müssen die Staplerfahrer die Worbstrasse queren. Um heikle Situationen zu minimieren, plant die Olwo, sämtliches Holz für den Handel nur noch auf einer Strassenseite zu lagern. Die beiden neu gebauten Hallen sind ein Schritt in diese Richtung.

 

Der Weg des Holzes

Das Holz, welches für die Dachkonstruktion verwendet wurde, stammt aus einem Umkreis von rund 50 Kilometern. Die Stämme wurden in der Olwo geschnitten. Danach wurde das Holz zum Leimholzhersteller nach Burgdorf gefahren. Dort werden die Lamellen zu grossen Leimbindern verleimt und abgebunden. Die Dachkonstruktion wurde per Spezialtransport nach Worb gefahren, wo sie fertig zusammengesetzt und schliesslich auf die Stützen gehoben wurde.

 

[i] Die Olwo AG ist der grösste Holzverarbeiter im Kanton Bern. Sie beschäftigt 165 Mitarbeiter:innen in Worb, Konolfingen und Erlenbach.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 06.02.2022
Geändert: 06.02.2022
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