Oppligen - Kurz vor dem neuen Schuljahr fehlt noch eine Lehrperson

Gemeindepräsident Peter Schmid bemerkte zu Beginn der Versammlung ungewöhnlich viele Anwesende für eine Frühlingsversammlung. 22 Personen kamen ins Handarbeitszimmer in der Gemeindeverwaltung, wo die Gemeindeversammlung in dieser Jahreszeit seit Corona das erste Mal wieder stattfand.

Die Jahresrechnung 2022 mit einem Plus von rund 18'000 Franken im Allgemeinen Haushalt und von rund 48'000 Franken im Gesamthaushalt und einer Besserstellung gegenüber dem Budget von rund 49'000 Franken wurde als erstes Traktandum genehmigt. Eine nennenswerte Information gab es dazu: «Im Moment gibt es keine Steuererhöhung», so Schmid.

Umbau im Schulhaus

Als zweites ging es um den Antrag des Gemeinderates für einen Kredit von 150'000 Franken für den Umbau der Wohnräume im Schulhaus in Schulraum. Es fehlt an Platz für die Lehrpersonen, für Logopädie und Heilpädagogik. «Die heutigen Schulräume entsprechen nicht mehr den Mindestanforderungen des Kantons. Das Lehrerzimmer ist in die Jahre gekommen», so Gemeinderat Reto Bieri. Der Gemeinderat habe sich dafür ausgesprochen, aus den bestehenden Räumen möglichst viel herauszuholen.

In der kleineren 3.5-Zimmer-Wohnung soll das Bad rückgebaut und zwei Räume für Logopädie und Heilpädagogik geschaffen werden. In der grösseren 5.5-Zimmer-Wohnung soll ein neuer Arbeitsbereich für die Lehrpersonen mit neuem Lehrerzimmer und diversen Arbeitsplätzen sowie einem Gruppen- und Besprechungsbereich entstehen.

Den aktuellen Mieter:innen hat der Gemeinderat bereits gekündet, sie werden im Juni ausziehen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Ja zu Kredit für Sek1

Den mit 360’00 Franken zweiten grossen Kredit des Abends  für die Sanierung des Flachdachs des Sek-Schulhauses in Wichtrach genehmigte die Gemeindeversammlung ebenfalls einstimmig. Den Kredit stemmt die Gemeinde aber gemeinsam mit den fünf anderen Verbandsgemeinden anteilsmässig gemäss Schüler:innenzahlen.

Wer unterrichtet die Mittelstufe?

Bei den Informationen aus den Ressorts kam dann noch die offene Stelle an der Primarschule. Gesucht ist eine Lehrperson für die 4. bis 6. Klasse per 1. August. Die Gemeinde konnte die Stelle bis jetzt nicht besetzen, die Zeit drängt. «Wir müssen die bestehenden Lehrpersonen verknurren, mehr Lektionen zu übernehmen», sagte Gemeinderätin Karin Annen. Die Gemeinde werde aber auch Synergien mit den Nachbargemeinden prüfen. So könnten vielleicht dortige Lehrpersonen auch in Oppligen noch ein paar Lektionen übernehmen.

Offiziell hat die Gemeinde aber noch nicht über die Situation informiert. Eltern äusserten sich besorgt. «Wann werden die Kinder und Eltern informiert?», fragte eine Anwesende. «Wir möchten die Frage vor den Sommerferien klären», so Annens Antwort. Es würde ihnen wehtun, den Kindern zu sagen: «Eure Lehrerin ist dann nach den Ferien nicht mehr da». Sie würden lieber eine Nachfolge vorstellen.

Melde sich, wer kann

Annen rief die Versammlung bei der Gelegenheit gleich auf, man solle sich für die Stelle melden. Die Gemeinde ist froh um jedes Angebot.