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Münsingen: Parlament stoppt 5-Millionen-Nachkredit für Gemeindehaus

Das neue Gemeindehaus in Münsingen wird teurer als geplant – rund 25 statt 19 Millionen Franken. Das Parlament reagiert auf die Kostenexplosion und schickt den Nachkredit von 5.7 Millionen zurück an den Gemeinderat.

Das neue Gemeindehaus in Münsingen kostet 5.7 Millionen Franken mehr als budgetiert. (Grafik: muensingen.ch)

Münsingen plant seit Jahren ein neues Gemeindehaus. Vor vier Jahren bewilligte das Stimmvolk dafür einen Kredit von 19.3 Millionen Franken. Doch nun zeigen aktualisierte Berechnungen: Das Projekt dürfte mindestens 25 Millionen Franken kosten – rund 30 Prozent mehr als ursprünglich angenommen.

 

Die Gründe für den Nachkredit

Teuerung, höhere Mehrwertsteuer und Projektanpassungen treiben die Kosten in die Höhe. Die Gemeinde legte deshalb dem Parlament einen Nachkredit von 5.7 Millionen Franken vor.

 

FDP wollte gar nicht erst diskutieren

Im Parlament war der Unmut über die Mehrkosten spürbar. Die FDP wollte gar nicht erst auf das Geschäft eintreten: «Die Kosten drohen aus dem Ruder zu laufen», so ihre Begründung. Der Antrag auf Nichteintreten wurde jedoch klar abgelehnt.

 

GPK schlägt Rückweisung vor – alle sind dafür

Statt über den Nachkredit abzustimmen, folgte das Parlament einem Vorschlag der Geschäftsprüfungskommission (GPK): Der Kredit wird zurückgewiesen. Der Gemeinderat soll das Projekt weiterverfolgen, aber mit genauerer Kostenschätzung erneut vors Parlament kommen. Über alle Parteigrenzen hinweg wurde der Rückweisungsantrag einstimmig angenommen.

 

Neue Zahlen im Frühling oder Sommer

Für Gemeinderätin Stefanie Feller (GLP) bedeutet das: Der Kredit ist noch nicht genehmigt. Erst nachdem alle Ausschreibungen abgeschlossen sind, kann der Gemeinderat nächstes Jahr im Frühling oder Sommer einen überarbeiteten Antrag  für einen Nachkredit vorlegen.

 

Bauverzögerung um ein halbes Jahr

Wegen der Rückweisung verzögert sich auch der Zeitplan: Die Baupublikation verschiebt sich auf Herbst 2026 – rund ein halbes Jahr später als ursprünglich vorgesehen.


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.06.2025
Geändert: 10.06.2025
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