Paukenschlag in der Schwingerwelt: Curdin Orlik outet sich als schwul

"Lieber bin ich frei als ängstlich" lautet der Titel eines langen Artikels, der in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Das Magazin" erscheint. Nach Jahren des Darum-Ringens habe sich Orlik entschlossen, sich nicht länger zu verstecken. Dem "Magazin" erzählten er und seine Familie nun die ganze Geschichte.

Orlik stammt ursprünglich aus Landquart und schwingt heute für den Bernisch-Kantonalen Schwingerverband (BKSV). Seit dem September 2018 wohnt der Vater eines vierjährigen Sohnes in Rubigen. Sein Bruder Armon Orlik ist 17-facher Kranzschwinger.

Orliks Vater erwartet "Riesenwelle"

Bevor er sich ans "Magazin" gewandt habe, hätten Orliks Vertraute überlegt, in einem unverfänglichen Interview beiläufig eine Bemerkung fallen zu lassen, als wäre es das Normalste der Welt. "In der Welt, aus der ich komme, wird Schwulsein eben nicht als das Normalste der Welt betrachtet", sagt Orlik dem "Magazin", welches sich im Artikel ausführlich mit dem Thema Homosexualität in der Schwingerszene befasst.

Dass er schwul ist, wusste Orlik sicher schon seit er zwölf war, hielt es aber für falsch. "Auf dem Schulhausplatz habe ich Sachen gehört: Du schwule Sau, du Schwuchtel. Oder beim Fussball: So ein schwuler Pass! Auch beim Schwingen. Klar, niemand meinte das ernst, aber wenn du selbst so bist, dann denkst du: Scheisse, das ist nicht gut. Ich dachte: Ich will nicht schwul sein. Aber ich bin es. Nun ist es raus", zitiert ihn das Magazin. "Es wird eine Riesenwelle geben", sagt Orliks Vater Paul Orlik, welcher 1998 einen eidgenössischen Kranz um einen Viertelpunkt verpasste.