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Rehkitzrettung: Arni und Oberthal sammeln für eigene Drohne

Im Sommer dieses Jahres wurde in den Gemeinden Arni und Oberthal erstmals Drohnen eingesetzt, um Rehkitze vor dem Tod durch den Mäher zu retten. Nun will eine Gruppe Freiwilliger ein eigenes Set anschaffen und sammelt dafür Geld.

Peter Zurflüh ist zuständig für die Wildhege in Arni. (Bilder: zvg/lokalhelden.ch)

Genau dann, wenn die Ricken im Frühsommer ihre Kitze zur Welt bringen und im hohen Gras verstecken, steht die erste Heumahd an. Das kostet jedes Jahr Tausende der Jungtiere das Leben, oft unter Qualen. In immer mehr Gemeinden kommen deshalb Drohnen mit Wärmebildkamera zum Einsatz.

 

Insgesamt 21 Rehkitze habe man so im Frühsommer allein in Arni, vier weitere in Oberthal retten können, heisst es in den Dorfnachrichten Arni. Geflogen hatte die Drohne in diesem "Versuchsjahr" jeweils Ueli Schmocker aus Oberthal, Gründungsmitglied von Rehkitzrettung Schweiz.

 

Landwirte sind zur Rettung verpflichtet

Nun haben sich fünf Männer aus Arni und Biglen zusammengetan, um eine eigene Drohne anzuschaffen. Einer von ihnen ist Peter Zurflüh, Rayonchef Arni des Jägervereins Konolfingen und als solcher zuständig für die Wildhege. Dazu gehört etwa das Aufforsten von Hecken und der Verbissschutz an Jungbäumen. Und eben die Rehkitzrettung. "Die Landwirte sind verpflichtet, auf jedes Wirbeltier achtzugeben beim Mähen. Das Absuchen der Felder mit einer Drohne ist dafür die effizienteste Methode."

 

"Wir machen das alle freiwilllig", sagt Zurflüh. Die Landwirte zahlen nichts für den Service. "Wir wollen den Bauern in dieser hektischen Zeit einen Stressfaktor abnehmen", schreiben die Initianten auf der Geldsammelseite "Lokalhelden" der Raiffeisenbank. 

 

Sammelziel übertroffen

Eine vollständig ausgerüstete Drohne kostet rund 7000 Franken. Diesen Betrag hatten sich die Initianten deshalb als Sammelziel gesetzt. Falls das Ziel übertroffen werde, werde man ein zweites Drohnensysstem anschaffen. Ab nächstem Jahr ist zudem eine Drohnenprüfung vorgeschrieben, auch das kostet. "Das Ziel ist, dass wir alle die Prüfung haben, damit wir flexibel sind", so Zurflüh. Das Thema findet Anklang. Aktuell (Stand 12. Sep 12 Uhr) wurden schon 12'665 Franken gespendet. Die Sammelaktion läuft noch zwei Tage.

 

[i] Hinter dem Projekt stehen nebst Peter Zurflüh aus Arni Daniel Thierstein aus Obertal, Stefan Schüttel aus Oberthal, André Sommer aus Oberthal, Obmann Hege beim Jagdverein Konolfingen. Zur Crowdfundingseite von Lokalhelden geht es hier.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 12.09.2021
Geändert: 12.09.2021
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