Kaum eröffnet, schon nominiert: Das Löchlibad ist beim Swiss Gastro Award dabei

"Es ist extrem cool, dass wir nominiert sind", sagt Adrian von Weissenfluh, der zusammen mit seiner Partnerin Heidi das Restaurant Löchlibad führt, unterstützt von Koch Michael Schütz. Für den Swiss Gastro Award bewerben sich die Betriebe in der Regel von sich aus. "Eigentlich wollten wir mit der Teilnahme noch warten. Aber sie kamen auf uns zu und fragten, ob wir nicht mitmachen wollten", sagt von Weissenfluh. Da sie schon so viel in den Betrieb investiert hätten und die Routine immer wie mehr komme, hätten sie sich dafür entschieden, mitzumachen. Und das, obwohl der aktuell in der Gastronomie herrschende Personalmangel auch bei ihnen zu Kritiken geführt habe in der letzten Zeit.

Das Löchlibad ist in der Kategorie "Activity" nominiert. Darin finden sich Betriebe wie Zoo-Restaurants und Aprés-Ski-Chalets oder eben Landbeizen wie das Löchlibad, die den Gästen neben gutem Essen auch Erlebnisse bieten. "Wir werden unsere Website noch ergänzen. Man kann hier Velo fahren, wandern, eine Schaukäserei besuchen", so von Weissenfluh.

"Der Award ist eine Auszeichnung für uns selber"

Anlässlich der Eröffnung Anfang Mai sagte von Weissenfluh zu BERN-OST, sie wollten keine Gastro-Sterne. Ist es nicht ein Widerspruch, dass sie jetzt einen Award anstreben? "Der Award ist eine Auszeichnung für uns selber. Du vergleichst dich dabei nicht nur mit den anderen, wie bei den Sternen", sagt von Weissenfluh. So erhielten die Mitarbeitenden durch den Award persönliche und konstruktive Feedbacks von Gästen, die den Betrieb und ihren Besuch dort bewerten und kommentieren. Und die Teilnahme am Award sei an sich etwas Aussergewöhnliches. "Es ist ein Milestone in der Schweizer Gastronomie. Man bewirbt sich da nur einmal."

Die Teilnahme am Gastro Award ist nicht zuletzt auch Werbung für die Betriebe. Die Nominierten bezahlen 950 Franken, um dabei zu sein. "Dadurch, dass wir auf dieser Plattform sind, haben wir mehr Reichweite und so die Chance, uns besser zu positionieren", sagt von Weissenfluh. Der Award öffne ihnen den gesamtschweizerischen Markt.

Feedback wichtiger als Sieg

"Der Award würde bedeuten, dass wir sicher nicht alles falsch machen", sagt von Weissenfluh. Und: "Es wäre eine grosse Freude." Sie seien ein selbständig arbeitender Aussenseiterbetrieb und nicht in einer Stadt oder stark subventioniert, wie etwa ein Hotelrestaurant. Grosse Chancen rechnet sich von Weissenfluh aber nicht aus. "Die Konkurrenz ist ja auch nicht ohne." Aber sie lebten auch nicht auf den Award hin. "Wir arbeiten genau gleich diszipliniert weiter, ob wir ihn gewinnen oder nicht." Wichtiger ist ihm das Feedback, das der Award bietet.

Seit dem 12. Juli können die Gäste ihre Bewertungen abgeben. Dafür muss das Löchlibad-Team die App beziehungsweise den QR-Code für die Bewertung aktiv unter die Gäste bringen und sie zum Bewerten animieren. Zudem legt es sich auch anderweitig ins Zeug: Im Sommer mit Grillabenden an den Wochenenden, im September und Oktober an den Nespresso-Gourmet-Weeks mit kreativem Einsatz von Kaffee in mehrgängigen Menüs und auch mit regionalem Wild.

Verleihung im November

Bis Oktober läuft die Bewertung, am 14. November findet die Preisverleihung statt. Und danach gibt’s im Löchlibad Metzgete: "Fägig, urchig, traditionell", wie von Weissenfluh sagt.

[i] Zum Restaurant Löchlibad im Guide des Swiss Gastro Award 2022