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Riem, Daepp & Co. AG: Der Weg von der Rebe ins Glas

... macht in der Weinkellerei Riem, Daepp & Co. AG seit Kurzem einen Schwenker durch den neuen Kundenpavillon, der behutsam in das Areal der Traditionsfirma unweit des Kiesener Bahnhofs eingefügt worden ist. Wir sind ihn mitgegangen und waren ziemlich beeindruckt.

(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)
(Bild: Riem, Daepp & Co. AG)

Es ist nicht ganz leicht, sich der Hochstimmung von Patron Herbert Riem zu entziehen, während er mit seinem Besucher erzählend dem neuen Pavillon zustrebt. Ein kurzer Blick vom historischen Wohnstock mit prächtigem Garten über den angrenzenden, von ihm in den Frühmorgenstunden leidenschaftlich betreuten Gutsbetrieb bis zu den benachbarten, stilvoll umgenutzten Landwirtschaftsbauten macht jedoch klar: Der «Weg von der Rebe ins Glas» führte auch über verschiedene Instanzen der Denkmalpflege. Dabei war es offensichtlich nicht ganz einfach, den vom ihm angestrebt offenen, attraktiven Stil des Pavillons mitsamt der notwendigen Funktionalität in die bestehende Umgebung eingefügt zu bekommen. Aber die patronale Zuversicht Hand in Hand mit behördlichem Verständnis und unversiegendem Gestaltungswillen aller Beteiligter machten es schliesslich möglich, den Weg über das Bächlein in das lichtdurchflutete Verkaufsterroir mit bloss geringer – coronabedingter – Verzögerung freizugeben.

 

Willkommene Nähe – respektvoller Abstand

Als eine der wenigen Kellereien ihrer Art hat der Slogan «Von der Rebe ins Glas» hier ein konsequent gelebtes, gewerbliches Fundament. Herbst für Herbst werden nämlich Kistchen um Kistchen mit frisch geernteten, weissen und roten Trauben aus eigenen sowie Partnerrebbergen vom La Côte und vom Herzen des Wallis nach Kiesen überführt und dort nach allen Regeln der Kunst gekeltert – vom fachmännisch bzw. fachfraulich versierten, 16-köpfigen Team Schritt um Schritt über Monate hinweg zum gewünschten edlen Tropfen geführt.

 

Seit jeher sind Gastbetriebe die Hauptkunden der Kellerei. Veränderte Konsumgewohnheiten liessen die Privatkundschaft zu einem zweiten Absatzkanal werden, der via Verkaufslokal in Uetendorf, mehr und mehr jedoch direkt ab Kiesen gepflegt wurde. Der Wunsch nach Kellerführungen und die Möglichkeit, den ganzen Werdegang des Weins vor Ort aufzeigen zu können, mündeten dann vor zwei Jahren im Entscheid, die lang gehegte Idee eines Kundenpavillons zu realisieren und damit auch eine Entflechtung vom zuweilen hektischen Tagesbetrieb der Kellerei zu erreichen.

 

Verkaufs- und Eventlokal zugleich

«Wein ist Kultur – Kultur ist Tradition», zeigt sich Herbert Riem überzeugt und führt den Besucher als Beweis in das Kellergeschoss des Pavillons. Dort – inmitten aufgetürmter Holzkistchen mit den edleren Gewächsen in gross- und grössten Flaschen – legte der Künstler Tom Eisenhut gerade (letzte) Hand an das Wandbild, das er von einem verblichenen Foto aus den Anfängen des Hauses Riem, Daepp & Co. auf die dezent ausgeleuchtete Wand übertragen hatte. «Es waren die ersten Weinfässer aus dem Beaujolais, die mein Altvorderer der 1. Generation, Gottlieb Riem, dank der neu eröffneten Zentralbahnlinie Bern-Thun von der Station Kiesen abholen und meist direkt den Gastwirtschaften liefern konnte!»

 

Das Untergeschoss des Pavillons soll die Eventlokale ersetzen, die bis anhin meistens improvisiert in den verschiedenen Lagerhallen der Firma eingerichtet worden waren. Und so wartet denn auch der lange Holztisch auf die Gäste, die je nach gebuchtem Ablauf erwartungsfroh beim Apéro den launigen Begrüssungs- oder – nach dem Rundgang durch Keller und Betrieb önologisch geschult – durstig den Schlussworten des Patrons harrten.

 

Der Weintresor...

Der nächtlichen Träume gelungene Erfüllung!» nennt Herbert Riem zum Schluss der Besichtigung schalkhaft sein Lieblingsobjekt, das ihm – zum Preis einer perfekt eingerichteten Küche von seiner Ehefrau Trix Riem bzw. einem neuen Labor von seiner Tochter, der Winzerin Katja Riem und seinem Neffen, dem Lebensmittelingenieur Simon Riem – zugestanden worden war: Der Weintresor! Man muss wohl direkt erleben, wie zum Abschluss des gelungenen Events der Leader der Gäste mittels schwerem Schlüssel den geheimnisträchtig beleuchteten Raum öffnet, um dem dortigen Tresor eine in langen Jahren verstaubte edle Flasche zu entnehmen und klammen Herzens zu öffnen. In der Hoffnung, dass der Korken(goût) sich all die Jahre gnädig zurückgehalten hat!

 

...und die Pergola...

verdanken ist wohl die Pergola, die Herbert Riem dann noch stellvertretend präsentierte. Ein echtes Kleinod voller Hoffnung auf ein üppiges Spriessen der angesetzten Bepflanzung und auf die vertieften Erläuterungen der Winzerin Katja Riem zu den jahreszeitlichen Phasen der Arbeiten im Rebberg. So beginnt, was in Papas Tresor endet.

 

Schön!

 

 

Ein Aaretaler Urgestein...

zutreffender wäre: 1868 von Gottlieb Riem, Gutsbesitzer und Nationalrat in Kiesen gegründet, erlebte die Kellerei eine wechselvolle Geschichte.

 

Eigentlich hatte die Region Aaretal-Thunersee in den Jahren vor der Gründung genügend Anbaufläche, um den beträchtlichen Bedarf an Wein – in wechselhafter Qualität – abzudecken: Ausgehend von der Abtei St. Maurice hatte sich der ursprünglich römische Weinbau über die ganze Schweiz verbreitet und die Gegend rund um den Thunersee allein verfügte mit rund 200 ha über genügende Ressourcen.

 

Der Echte Mehltau und die Reblaus dezimierte jedoch die üppigen Flächen auf einen kümmerlichen Rest, und der Neuanbau mit resistenten Rebstöcken kam nur zögerlich voran. Der Bedarf dagegen blieb hoch. Die neu gegründete Zentralbahn Bern-Thun erleichterte dann den Import von Wein vor allem aus dem Beaujolais, den der Göttibueb des Ehepaars Riem in der Folge zielstrebig anpackte.

 

3 Kriege und die jeweils nachfolgenden Friedenszeiten prägten das Auf und Ab der Firma über 4 Generationen hinweg, bis die 5. Generation mit Herbert und Manfred Riem die bis heute gepflegte Firmenkultur festlegte: Pflege der firmeneigenen Rebberge im Wallis und in der Waadt durch ortsansässige Winzer/-innen – Kelterung, Pflege und Vermarktung in der Kellerei Kiesen!

 

Die in der Region fest verankerten Familien Riem – nach dem Tod von Marie Daepp 1985 erinnert nur noch der Name Daepp an das Wirken dieses Zweiges während 4 Generationen – werden bereits heute von der 6. Generation Riem aktiv unterstützt: Seit längerem leitet Simon Riem als ausgebildeter Lebensmittelingenieur den technischen Bereich der Firma und vor Kurzem in die Firma eingetreten sind auch Katja Riem, ausgebildete Winzerin und ihre Schwester, die Kauffrau Claudia Riem.

 

Zu erwähnen ist hier noch die seit Jahren angestrebte Autarkie in der Energieversorgung der Kellerei: Zusammen mit einer leistungsstarken Wärmeproduktion mittels Holzschnitzel nutzt die Firma den elektrischen Strom aus den Solarpanels auf den grossen Dachflächen – augenfällig auch auf dem neuen Pavillon. Der produzierte Solarstrom speist zudem auch die Ladestationen auf neun Parkplätzen – eine willkommene Dienstleistung für alle Kunden mit E-Autos!

 

WEINKELLEREI RIEM, DAEPP & CO. AG
Professoreistrasse 8
3629 Kiesen
T 031 781 26 26
info@riemdaepp.ch
www.riemdaepp.ch


Montag bis Freitag: 07.30 – 12.00 Uhr / 13.00 – 17.30 Uhr
Samstag: 09.00 – 12.00 Uhr

 

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Erstellt: 13.12.2021
Geändert: 13.12.2021
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