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Rolf Linder: "Mein Fiat gilt als der Schönste"
Am Samstagmorgen wird in Linden das Brummen sportlicher Automotoren erklingen. Bei der Garage Linder in Linden versammeln sich Oldtimer-Fahrer:innen mit ihren Fiat X1/9 zu einem Treffen. Organisiert hat es Rolf Linder (77), Senior-Inhaber der Garage. Sein Auto ist noch fast im Ursprungszustand.
Vor fast 40 Jahren kaufte Rolf Linder seinen Fiat X1/9 über sein eigenes Geschäft neu. "Ich hatte soeben zwei Stück selber verkauft und wurde gefragt, ob ich nicht noch einen nehmen wolle, denn diese Ausführung werde es nicht mehr lange geben", sagt Linder, dessen Garage seit 52 Jahren Fiat-Vertreterin ist. Linders Stück ist speziell: Nicht nur, dass es im Unterschied zur Nachfolge-Version noch keinen Katalysator und 10 PS mehr hat. Genau genommen handelt es sich auch noch um einen Bertone X1/9, einem Sondermodell benannt nach der bekannten italienischen Design-Firma Carrozzeria Bertone. "Dieses Modell wurde in limitierter Anzahl produziert. Im Auto hat es eine Plakette mit der Stücknummer." Linder hat den Wagen auch gut gepflegt. "Es wird immer gesagt, meiner sei der Schönste", sagt Linder. Das Auto sei praktisch im Originalzustand.
Motor in der Mitte
Der Fiat X1/9 ist ein Zweiplätzer mit Mittelmotor. Der Antrieb befindet sich hinter dem Fahrer:innensitz, also nicht vorne wie bei den meisten Autos, oder im Heck. Dafür hat das Auto vorne und hinten eine Kofferraum. Linder dazu: "Man kann das Dach wegnehmen und im Kofferraum vorne versorgen." Dabei sei speziell, dass man nur den mittleren Teil des Dachs – ein sogenanntes Targadach – entfernen könne und nicht wie beim Cabriolet das ganze Dach. So gebe es weniger laute Geräusche und es "verchutte" einem die Haare nicht.
Was den Wert betrifft, hätten die Fiat X1/9 nicht viel zugelegt. Und es komme auch auf den Zustand an. "Ich habe meinen für 30 000 Franken versichert. Er hätte aber wohl viel mehr Wert". Neu habe das Auto etwa halb soviel gekostet.
Zu Viert im Zweisitzer
Als die Kinder klein gewesen seien, seien sie mit dem Fiat viel ausgefahren. Ein Kind auf dem Schoss der Mutter, das andere auf einem Kissen beim Schaltknüppel. Und das noch ohne Airbag und dergleichen. Heute nicht mehr denkbar. Nach ruhigeren Zeiten fährt er das heute als Oldtimer geltende Auto nun wieder mehr.
Corso auf dem Schallenberg
So zum Beispiel morgen Samstag. Linder ist Mitglied im Schweizerischen X1/9-Club, der heuer sein 50-Jahre-Jubiläum feierte. "Aus diesem Anlass wurde ich gefragt, ob ich das traditionelle Herbstfest organisieren würde", so Linder. Zufälligerweise sei dies auf denselben Termin angesetzt gewesen, an welchem sich auf dem Schallenberg Oldtimer-Motorräder, -Mopeds und -Autos zu einem Wettbewerb treffen, den Schallenberg Classics. "Wir fahren dort nun einen Corso vor den Zuschauer:innen." In der Rennpause am Mittag werden sich die rund 15 Fiats aus der ganzen Schweiz präsentieren. Ausgangspunkt des Treffens ist allerdings die Garage in Linden. "Wir treffen uns hier um 10 Uhr zu einem Apéro", sagt Linder.
Erstellt:
23.09.2022
Geändert: 23.09.2022
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