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Kunstausstellung in Rubigen - "Aschi Kopp in der Garage"

In Rubigen beginnt heute Freitag eine aussergewöhnliche Kunstausstellung. Der 84-jährige Rubiger Kunstmaler Ernst Kopp, ein leidenschaftlicher Spaziergänger, der nie einen Führerschein besass, zeigt ausgerechnet in einer Autogarage einen Querschnitt durch sein Lebenswerk: „Aschi Kopp in der Garage.“

Kunstmaler Ernst "Aschi" Kopp. (Bilder: zvg)
"Le Petit Bistro": Ausstellungsbistro mit Kollekte.

Die öffentliche Vernissage mit Musik, Kurzreden und einem von der Wohngemeinde gestiftetem Apéro findet heute Freitag, 17. August, um 19 Uhr statt. In der in eine Galerie umgestalteten Autogarage von Ruedi Gfeller sind bis am 2. September Bilder, Zeichnungen. Objekte und historische Dokumente aus allen Schaffensperioden des Grafikers und Kunstmalers Ernst Kopp zu sehen. Ausstellungs-Bistro mit Kollekte ist das mobile und nostalgische „Petit Bistro“ des Rubigers Roland Leuenberger. Die Ausstellung wurde von Freunden des immer noch täglich in seinem Münsinger Atelier tätigen Kunstmalers initiiert und organisiert.

 

Natur als Inspirationsquelle

„Ernst Kopp liebt und verehrt die Menschen, er schätzt ihre Gesellschaft, doch sobald er Schlechtigkeit spürt, sei es als eine persönliche oder allgemeine Erfahrung, leidet er wie unter Hieben, er wird so sehr aus dem Gleichgewicht gestossen, dass er sich nur wieder auffangen kann, indem er zeichnet, zeichnet, seine Menschen zeichnet“, schrieb gemäss Medienmitteilung einst Kunsthistoriker über den Künstler.

 

Kopps Bilder seien die eines leidenschaftlichen Spaziergängers, so der Kunsthistoriker weiter. „Er arbeitet sehr vielseitig und mit verschiedenen Techniken; Kraft und Inspiration findet er in der Natur, die zeitkritischen Titel seiner Werke weisen darauf hin, wie sehr ihn die Zerstörung der Natur durch den Menschen beschäftigt; er möchte durch seine Darstellungen der Landschaften auf ihre Schönheit und gleichzeitige Gefährdung hinweisen, er macht Anleihen bei der Natur, ohne Naturalist zu sein, seine Bilder wirken durch ihre satte, kräftige Farbigkeit und laden zu gedanklichem Eintauchen und Verweilen ein.“

 

Seit 64 Jahren ein Rubiger

Ernst Kopp wurde 1934 im Berner Breitenrain geboren, liess sich zum Grafiker und Lithographen ausbilden, besuchte verschiedene Malschulen und die Kunstgewerbeschule Bern. Bis 1983 arbeitete er teilzeitlich als Grafiker in einem Stadtberner Reklameatelier, neben der Tätigkeit als freischaffender Kunstmaler. 1964 heiratete Ernst Kopp seine Frau Annelies, siedelte nach Rubigen über und begann seine selbständige Tätigkeit als Kunstmaler und Grafiker. 1959 hatte Ernst Kopp in Bern sein erstes eigenes Malatelier beziehen können. Danach waren während Jahrzehnten Ateliers in Rubigen seine Wirkungsstätten. Seit 2010 malt der Rubiger Künstler in seinem Atelier in Münsingen.

 

Vielseitiges Schaffen

Der Künstler bestritt über die Jahrzehnte Dutzende von Einzel- und Gruppenausstellungen, in Münsingen, Rubigen, Bern, Worb, Gerzensee, Konolfingen, Langnau, Thun, Trimbach, Grosshöchstetten, Biel, Zofingen, Trimbach, Burgdorf, Lützelflüh, Crissier und Karsruhe.

 

Zahlreiche Auftragswerke zeugen von Ernst Kopps künstlerischer und gestalterischer Vielseitigkeit. Jahrelang gestaltete er das Bühnenbild der „Bärner Rohrspatze“ und prägte den legendären Ruf des Berner Kabaretts mit. Er war besorgt für die künstlerische Gestaltung der Sanitätshilfsstelle Rubigen, der Zivilschutzanlage Belp, der neuen Telefonzentrale Basel, des Postbetriebsgebäudes Solothurn, der neuen Schulanlage Rubigen, des Bühnenbildes „Niederdorfoper“ der Theatergruppe 86 in Moosseedorf, der Gedenktafel für Olga Mohler und Francis Picabia am Bahnhof Rubigen.

 

Nicht nur Künstler, auch Sportler

„Auch als arrivierter Künstler blieb Ernst Kopp seinen Wurzeln als ‚Büezer‘-Sohn und ‚Breitsch-Giu‘ immer treu“, schreiben die Organisatoren der Ausstellung weiter. Und: „In seiner Wohngemeinde Rubigen engagierte sich Ernst Kopp kulturell und gesellschaftlich und war jahrelang legendärer Präsident des FC Rubigen.“

 

[i] Ausstellung „Aschi Kopp in der Garage“: Freitag, 17. August bis Sonntag, 2. September, jeweils donnerstags bis freitags von 17 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr.


Autor:in
pd, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 17.08.2018
Geändert: 17.08.2018
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