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Rubigen - Hat Mühli-Thomas Span-Sänger mit Axt attackiert?
Thomas Burkhart hat die Ahnengalerie in der Mühle Hunziken abgeräumt. Zudem soll er den Sänger der Mundart-Band Span mit einer Axt angegriffen haben.
Neue Homepage, neue Konzertreihen: Das Mühle-Hunziken-Team um Geschäftsführer Thomas Burkhart und Bluesrocker Philipp Fankhauser ist bemüht, Aufbruchsignale auszusenden. Bei vielen Besuchern kommt aber eine andere Botschaft an: In der Mühle liegen die Nerven blank.
Jüngstes Beispiel: Am 31. Mai soll Thomas Burkhart den Sänger der Mundart-Band Span, Christoph Kohli, mit einer Axt angegriffen haben. Kohli ist der Lebenspartner von Catherine Burkhart, Thomas Burkharts Schwester. «Nach einem Wortwechsel hat Thomas Burkhart zur Axt gegriffen, mehrfach ausgeholt und schliesslich ein Fensterbrett getroffen, das sich nur 20 Zentimeter neben mir befand», erzählt Kohli auf Anfrage. «Es war eine unheimlich gefährliche Situation.» Er habe umgehend die Polizei alarmiert und Anzeige wegen versuchter Körperverletzung erstattet.
Wem galt die Attacke?
Thomas Burkhart hingegen spricht von einem «kleinen Zwischenfall». «Kohli hat mich provoziert, da bin ausgerastet», sagt Burkhart. Kohli habe ihm vorgeworfen, er habe einen Fahrradpneu mit einer Nadel zerstochen. Die Axt-Attacke habe aber nicht Kohli gegolten, sondern dem Fensterbrett. «Ich wollte niemanden verletzen.»
Die Kantonspolizei Bern bestätigt, dass sie am 31. Mai kurz vor 18 Uhr wegen eines Streits in die Mühle Hunziken ausrückte. Eine Strafanzeige sei eingegangen.
Wo sind die Bilder?
Aus einem anderen Grund wandten sich Mühle-Besucher in den letzten Tagen an den «Bund»: Seit kurzem ist die Ahnengalerie des Lokals verschwunden. Wo früher über hundert Fotos von den Berühmtheiten zeugten, die schon in der Mühle gastierten, blickten Besucher letztes Wochenende auf kahle Wände – für viele ein Affront.
«Ich begreife, dass man manche Dinge ändern muss, wenn man ein Lokal übernimmt», sagt etwa Stammgast Ueli-Bartley Brönnimann. «Aber diese Galerie war ein integraler Bestandteil der Mühle. Ich bedauere es sehr, dass man sie abgehängt hat. Es ist, als hätte man einen Teil der Geschichte der Mühle einfach herausgeschnitten.»
«Ich habe die Bilder entfernt», sagt Thomas Burkhart. «Das war eine Mühli-Pesche-Ego-Wand.» In den nächsten Tagen will Thomas Burkhart die Wände mit Wandtafelfarbe streichen. Künftig könne sich jeder Besucher auf diesen Flächen verewigen. Die Fotos werde er im Spielzimmer der Mühle wieder aufhängen, so Thomas Burkhart. Das Spielzimmer ist für die Öffentlichkeit jedoch nicht zugänglich. Es gehört zur Wohnung von Catherine Burkhart.
Sechs laufende Verfahren
Neuigkeiten gibt es auch zum Konflikt zwischen den neuen Betreibern und Mühle-Gründer Peter Burkhart, seiner Partnerin Pia und Tochter Catherine. Diese Auseinandersetzung wird definitiv zum Fall für die Gerichte. Das Mühle-Team habe drei Klagen gegen Pesche, Pia und Catherine Burkhart lanciert, erklärt Willi Egloff, Anwalt von Pia und Catherine Burkhart, auf Anfrage. «Pia und Catherine wiederum haben zwei Klagen eingereicht», so Egloff.
Gemeinsam mit dem Strafverfahren gegen Thomas Burkhart wegen des mutmasslichen Axt-Angriffs laufen nun also insgesamt sechs Verfahren zur Mühle Hunziken. Weder Peter Burkhart noch Thomas Bähler, Anwalt der Mühle-Betreiber, wollten gestern Stellung dazu nehmen.
Dieses Wochenende gibt Bluesmusiker und Mühle-Betreiber Philipp Fankhauser zwei Heimspiele im Rubiger Kulturlokal. Es ist kaum übertrieben zu sagen, dass die Vorzeichen für unvergessliche Konzerte besser sein könnten.
Autor:in
Christoph Lenz / Der Bund
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Erstellt:
14.06.2012
Geändert: 14.06.2012
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