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Rubigen - Kiesstreit geht dem Ende entgegen

Quelle
Berner Zeitung BZ

Bis in sechs Jahren will die Baufirma Kästli die Spuren des nicht bewilligten Kiesabbaus beseitigen. Sie hat das Baugesuch eingereicht.

In der Rubiger Bodenweid klafft seit Jahren ein riesiges Loch. Die Baufirma Kästli baut hier seit Jahrzehnten Kies ab. Nun soll die Grube bis zum Jahr 2023 aufgefüllt und von einer grünen Wiese überdeckt sein. Bis dann will Kästli die Spuren ihres nicht bewilligten Kiesabbaus beseitigen, den das bernische Verwaltungsgericht festgestellt hat. Das geht aus dem Baugesuch hervor, das auf der Gemeindeverwaltung aufliegt.

Auffüllen und rekultivieren

Im Februar bestätigte das Gericht einen Entscheid der kantonalen Baudirektion zu einer Beschwerde von zwei Anwohnern gegen die Baufirma. Demnach hatte Kästli im Gebiet Bodenweid seit 2002 ohne gültige Baubewilligung Kies abgebaut. Kästli akzeptierte den Entscheid und kündigte an, den «rechtlich formellen Mangel» mit einem nachträglichen Baugesuch zu beheben.

Gemäss dem Gesuch will die Firma in der Bodenweid nun noch die letzten 10 000 Kubikmeter Kies abbauen. Weiter soll die Grube mit 550 000 Kubikmetern Aushubmaterial aufgefüllt und schliesslich das 6,3 Hektaren grosse Areal vollständig rekultiviert werden. Dabei kommt ein Rekultivierungsplan zum Zug, den der Kanton bereits 2015 genehmigte: Die Auffüllung soll 2021, die Rekultivierung 2023 abgeschlossen sein. Danach soll das Land wieder landwirtschaftlich genutzt werden können.

Ergiebiger runder Tisch

Parallel zum Baubewilligungsverfahren läuft bei der Gemeinde noch ein Wiederherstellungsverfahren. Grundsätzlich müsste der rechtmässige Zustand wiederhergestellt werden. Im vorliegenden Fall ist das schwierig, der getätigte Kiesabbau kann nicht rückgängig gemacht werden. «Beide Verfahren hängen eng miteinander zusammen», sagt Gemeindeverwalter Roland Schüpbach. Das heisst: Falls Kästlis Baugesuch vom Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland gutgeheissen wird, dürfte das Wiederherstellungsverfahren grösstenteils erfüllt sein.

In den letzten Wochen lud die Gemeinde die involvierten Parteien zu einem runden Tisch ein. «Es war ein konstruktives Gespräch», sagt Verwaltungsratspräsident Daniel Kästli. «Denn wir haben alle das gleiche Ziel: Dass möglichst bald mit der Wiederauffüllung weitergefahren werden kann.» Dazu brauche Kästli nun die Baubewilligung. Anwohnerin Corinne Beringer sagt: «Die Sache ist auf guten Wegen.»


Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 19.05.2017
Geändert: 19.05.2017
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