Für nächste Woche haben die Exponenten von Kanton, Stadt und Gemeinden eine Medienkonferenz angekündigt. Thema: die Liste der gemeinsam finanzierten Kulturinstitutionen in der Region Bern-Mittelland. Die entscheidende Information war gestern allerdings bereits im Internet abrufbar: Wie erwartet, hat sich die Kantonsregierung in ihrem lange erwarteten Entscheid für die «Variante blau» ausgesprochen. Das heisst, ab der neuen Subventionsperiode 2016 werden die Regionsgemeinden mehr kleinere Stadtinstitutionen mitfinanzieren, die verhältnismässig viel Publikum aus der Region anlocken: das Kornhausforum, das Berner Kammerorchester, das Strassenfestival Buskers und die Cappella.
Bei der «Variante rot» – von Regierungsrat Bernhard Pulver ursprünglich favorisiert – hätten die Regionsgemeinden mehr teure, umstrittene städtische Kulturbetriebe der Hochkultur wie die Dampfzentrale, das Schlachthaus-Theater oder die Kunsthalle unterstützen müssen.
Geklärt ist nun auch der Streitpunkt Mühle Hunziken: Nach langem Hin und Her und trotz laufender Rechtsverfahren wird die Mühle in die Liste aufgenommen, womit neu alle mitzahlen, auch die Stadt Bern. Mehr als die bisherige Gesamtsubvention von 35 000 dürfte es indes kaum geben. Definitiv nicht dabei sind die Alte Moschti Mühlethurnen, der Bären Buchsi, das Theater Matte und das Kurzfilmfestival Shnit, die ebenfalls als «regional bedeutend» eingestuft werden wollten.
Der Entscheid zugunsten der blauen Liste dürfte von den Regionsgemeinden positiv aufgenommen werden. In der Konsultation hatte sich eine klare Mehrheit für diese Variante ausgesprochen, zumal die Gemeinden finanziell insgesamt besser wegkommen. «Variante blau» hat allerdings Konsequenzen für den Verteilschlüssel: Neu sollen die Gemeinden 12 statt 11 Prozent übernehmen – ein kulturpolitischer Erfolg der Stadt. Die Regelung muss allerdings noch von der Regionalversammlung abgesegnet werden. Wie viel jede einzelne Gemeinde bezahlen muss, wird erst in den Leistungsverträgen festgeschrieben.
Die definitive Liste
Institutionen, die neu von Kanton, Regionsgemeinden und Stadt Bern gemeinsam finanziert werden:
Konzert Theater Bern 37,30 Mio.
Camerata Bern 0,50
Historisches Museum Bern 4,47
Bejazz, Liebefeld 0,15
Das Theater an der Effingerstrasse, Bern 0,33
Kulturhof Schloss Köniz 0,12
Kulturfabrik Bigla, Biglen 0,08
Reberhaus Bolligen 0,12
Kornhausbibliothek Bern 3,00
Berner Kammerorchester 0,11
Kornhausforum Bern 0,76
La Cappella, Bern 0,15
Buskers Festival, Bern 0,10
Mühle Hunziken, Rubigen 0,04