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Rubigen - "Viele von uns sind stolz, eine Uniform zu tragen"

Quelle
Berner Zeitung BZ

Am Wochenende trat die Musikgesellschaft Rubigen neu eingekleidet auf. Das war ein grosser Moment – auch für den interimistischen Präsidenten Fritz Liechti.

«Man ist natürlich happy in neuen Kleidern»: Fritz Liechti, Interimspräsident der Musikgesellschaft Rubigen, in neuer Uniform. (Bild: zvg)

Herr Liechti, wie gefällt Ihnen die neue Uniform?
Fritz Liechti: Sehr gut, sie ist schön gemacht. Sie sieht der alten Uniform ähnlich. Nur das Blau ist etwas dunkler.

 

Und wie sitzt sie?
Perfekt, der Schneider hat das gut gemacht. Sie ist leichter als die alte Uniform, angenehm zu tragen.

 

Was gehört dazu?
Der Kittel, die Hose, Hemd und Krawatte, Hut. Und ein Gilet haben wir auch dazugenommen.

 

Weshalb?
Wenn wir bei Konzerten nach dem ersten Stück den Kittel ablegen, sieht es immer noch gut aus. Es kaschiert bei unseren älteren und mittelalterlichen Mitgliedern das Bäuchlein.

 

Wie spielt es sich in der neuen Kluft?
Man ist natürlich happy in neuen Kleidern. Viele von uns sind auch stolz darauf, eine Uniform zu tragen.

 

Warum brauchte die Musikgesellschaft überhaupt eine neue Bekleidung?
Die alte Uniform ist 40-jährig. Für Neumitglieder haben wir keinen Stoff mehr bekommen. Wir dachten, es wäre langsam angebracht, eine neue Uniform anzuschaffen. Darum haben wir bereits 2016 eine Arbeitsgruppe gebildet.

 

Was war ihre Aufgabe?
Zuerst musste sie herausfinden, wo es überhaupt Uniformschneider gibt. Wir wollten eine ähnliche Uniform wie die bisherige, aber mit neuen Stoffen.

 

War das schwierig?
Man kann nicht einfach in die Stadt in einen Laden gehen, aber es gibt einige Uniformschneider. Wir haben auch andere Musikgesellschaften angefragt und sagten uns letztlich: Wenn es passt, gehen wir zu Schopfer in Seftigen.

 

Und, passte es?
Er machte fünf oder sechs Vorschläge. An einer ausserordentlichen Hauptversammlung entschieden wir uns für einen. Es gab schon etliche Diskussionen, aber die Mehrheit zielte in die gleiche Richtung.

 

Die Musikgesellschaft hat auch via Internet nach Spendern gesucht und so 60'000 Franken zusammengetragen. Das ist viel Geld.
Alles in allem kostete die neue Uniform sogar fast 95'000 Franken. Die Gemeinden Rubigen und Allmendingen und zahlreiche Firmen und Private haben uns grosszügig unterstützt. Die Musikgesellschaft selber hat auch ein kleines Vermögen, zudem erhalten wir etwas vom Lotteriefonds zurück. Wichtig sind aber auch die vielen kleinen Spenden.

 

Wie lange soll die neue Uniform halten?
Sicher 20 bis 30 Jahre, vielleicht auch 40. Wir haben uns für einen klassischen Schnitt entschieden. Eine moderne Uniform wäre schon in drei Jahren nicht mehr zeitgemäss.

 

Wichtig ist nicht nur die Uniform, sondern auch die Fahne. Wie stehts damit?
Wir brauchen gerade keine neue Fahne. Aber was wir bald in Angriff nehmen müssen, sind die Instrumente.

 

Fritz Liechti, 66-jährig, ist inte­rimistischer Präsident der Musikgesellschaft Rubigen und spielt Eufonium.


Autor:in
Johannes Reichen, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 02.09.2019
Geändert: 02.09.2019
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