• Wirtschaft

Rubigen - Zukunft des "Bistrotto" unsicher

Die Zukunft des kleinen Restaurants Bistrotto im Bahnhof Rubigen ist unsicher. Sicher ist: Ende November wird Bistrotto-Betreiberein Cornelia Wittwer-Rüfenacht ihren Betrieb schliessen.  Gegenwärtig läuft die Suche nach einer Nachfolge.

Cornelia Wittwer mit ihrem Vater Otto Rüfenacht. (Bild: Archiv / Res Reinhard)

Cornelia Wittwers fünfjähriger Vertrag mit der SBB als Besitzerin läuft Ende des Jahres ab. Sie hatte den Betrieb von ihrem Vater Otto Rüfenacht übernommen, bei dem sie zuvor angestellt war. Der ehemalige Bahnhofvorstand hatte vor 20 Jahren im Bahnhofgebäude das „Reise-Bistro“ mit kleinem Reisebüro und Billetschalter eingerichtet und wurde zur lebendigen Rubiger Legende. Die „Berner Zeitung“ schrieb: „Öttu sorgt in Rubigen für Betrieb.“

 

Für die grosse Stammkundschaft ist das „Bistrotto“ eine Art Heimat, die Seele von Rubigen, mit beliebten Aktivitäten, die dem ganzen Dorf zugute kommen: Bahnhoffeste, Weihnachtsmarkt, Fussball-WM-Stübli, Jassturniere, Schneebar.  Das Rubiger Stellwerk-Museum machte landesweit Schlagzeilen. Die Gedenktafel für Olga Picabia animierte die Worber Schriftstellerin Barbara Traber zu ihrem Buch über die im alten Bahnhof Rubigen geborene Ehefrau des weltbekannten französischen Kunstmalers Francis Picabia.

 

"Ich hatte eine Superzeit"

Warum hört Cornelia Wittwer auf? „Ich hatte hier eine Superzeit, viele treue und gute Stammgäste, viele schöne Begegnungen und Feste, das ‚Bistrotto' war für mich Heimat und Familie,  aber die lange Arbeitszeit ist für mich und meine Familie auch belastend, nun möchte ich in meinem Leben noch etwas anderes machen.“ Der Stammgast, der den folgenden Satz ins Gästebuch schrieb, dürfte den Rückzug bedauern: „Es gibt zwei Institutionen, die die kulturelle und soziale Szene in Rubigen in den letzten Jahren geschrieben haben: Die Mühle Hunziken und Otto mit seinem Bistro.“

 

Wie geht es weiter? Cornelia Wittwer plant für Ende November einen „Austrinket“ und sucht gegenwärtig eine Nachfolge. „Entscheiden über die Zukunft muss die Besitzerin SBB“, sagt die Wirtin, die hofft, dass das Bistro weitergeführt und nicht zweckentfremdet wird.


Autor:in
Martin Christen, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 08.01.2020
Geändert: 08.01.2020
Klicks heute:
Klicks total: