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Rüfenacht - Kampf für Sperlisacher

An mehreren Fronten wird gegen die Aufgabe des Rüfenachter Kirchgemeindehauses Sperlisacher gekämpft. Eine Gemeindeinitiative will die Mitträgerschaft der Gemeinde Worb fordern. Auch die EVP will das Kirchgemeindehaus Sperlisacher erhalten. Eine Beschwerde an den Regierungsstatthalter richtet sich gegen die beschlossene Sanierung des Kirchgemeindehauses Worb.

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Das Kirchgemeindehaus Sperlisacher in Rüfenacht. (Bild: Roland Spring)
BERN-OST berichtete am 4. Juni 2013:
Wegen anstehenden Renovationen in Millionenhöhe und wegen den hohen Betriebs- und Unterhaltskosten ist eine Weiterführung des Kirchgemeindehauses Rüfenacht im bisherigen Rahmen nicht mehr möglich. Ende Mai gab der Kirchgemeinderat der Kirchgemeindeversammlung bekannt, er prüfe drei Szenarien.

Szenario eins ist die Beibehaltung des gegenwärtigen Zustandes: «Bei dieser Handlungsoption müssen neue Quellen für die Finanzierung von Betrieb und Unterhalt erschlossen werden.» Szenario zwei ist eine Ersatzüberbauung Sperlisacher: «Bei dieser Handlungsoption würde (…) eine neue Überbauung realisiert.» Szenario drei des Kirchgemeinderates ist der Umzug vom Sperlisacher auf das «Sonnen»-Areal. Der Kirchgemeinderat will diese Option vertieft prüfen.

An der gleichen Kirchgemeindeversammlung, an der der Kirchgemeinderat seine Rüfenachter Szenarien bekannt gab, wurde ein Kredit von 950 000 Franken für die Sanierung des Dachs des Worber Kirchgemeindehauses beschlossen. Das ist nicht überall gut angekommen.

EVP: «Skeptisch bis ablehnend»

In diesem Bericht schreibt die der Kirche nahestehende EVP, sie habe «mit Erstaunen zur Kenntnis genommen dass die Option Sonnen-Areal und damit die Aufgabe des Kirchgemeindehauses Rüfenacht geprüft werden soll». Ein Grossteil der lokalen Bevölkerung stehe der Aufgabe des Kirchgemeindehauses skeptisch bis ablehnend gegenüber. Die EVP möchte die beiden andern Szenarien vertiefter prüfen: Beibehaltung inklusive Erschliessung neuer Finanzquellen oder Redimensionierung am gleichen Standort.

  

Gemeindeinitiative in Prüfung


Der frühere Kirchgemeinderat und grüne Gemeindeparlamentarier Hans Ulrich Steiner aus Rüfenacht prüft die Lancierung einer Gemeindeinitiative. Gegenwärtig ist Steiner mit allenfalls unterstützenden Organisationen und Personen im Gespräch. Das Ziel der Gemeindeinitiative, so Steiner zur Worber Post: «Die Gemeinde soll für den Betrieb des Rüfenachter Kirchgemeindehauses die Mitträgerschaft übernehmen.»

 

Beschwerde beim Statthalter


Gegen den Beschluss der Kirchgemeindeversammlung, das Dach des Worber Kirchgemeindehauses zu sanieren, hat der Worber Architekt Kurt Weber beim Regierungsstatthalter Einsprache und Beschwerde eingereicht. Weber begründet seine Eingabe mit der «Gleichberechtigung aller Schweizer Bürger»: Der Bürger von Rüfenacht werde diskriminiert. In Rüfenacht sei der Unterhalt der Bausubstanz in sträflicher Weise vernachlässigt worden: In Rüfenacht bestehe der begründete Verdacht, dass die finanziellen Mittel nur für die Bedürfnisse in Worb eingesetzt würden. Weber schreibt in seiner Eingabe: «Der Kirchgemeinderat wird höflich ersucht, zur Gleichbehandlung der Bürger in Rüfenacht denselben Kredit  für das Kirchgemeindehaus zu bewilligen.»

Autor:in
Martin Christen, martin.christen@bern-ost.ch
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Erstellt: 25.06.2013
Geändert: 25.06.2013
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