Ski-Pintli in Linden

Sämi Thierstein feiert 10-jähriges Jubiläum

An einem prächtigen Wintertag, der Himmel strahlend blau und die Hügel tief verschneit, treffen wir Sämi Thierstein auf der sonnigen Terrasse seines Ski-Pintlis in Linden. Vor zehn Jahren hat der 66-Jährige direkt neben dem Skilift seinen Traum der eigenen Beiz verwirklicht.

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Sämi Thierstein: «Ich wollte schon immer wirten, kam aber nie dazu.» (Foto: rb)

In Linden geboren und aufgewachsen, führte Sämi Thierstein über 30 Jahre seinen Bauernhof, nebenbei arbeitete er als Chauffeur. Die Idee, ein eigenes Beizli zu führen, liess ihn nicht mehr los. «Ich wollte schon immer wirten, kam aber nie dazu», erzählt er. Als das Ski-Pintli vor einem Jahrzehnt ausgeschrieben wurde, zögerte er nicht lange. Er bekam den Zuschlag und das Abenteuer begann.

 

Vom Chauffeur zum leidenschaftlichen Koch

Zehn Jahre später blickt Sämi Thierstein zufrieden zurück. Was als kleines Angebot mit Bratwurst und Nussgipfel begann, hat er stetig weiterentwickelt. Die Speisekarte ist klein, aber fein. Sämi kocht, setzt auf Gemütlichkeit und unkomplizierte Gastfreundschaft. Einzig bei Spezialitäten wie dem «suuren Mocken» hilft ihm seine Ex-Frau – eine gelernte Köchin – aus.  Kulinarisch ist das Fondue der Renner, gefolgt von Schnitzel-Pommes und Steaks.

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Das Pintli ist nur von November bis April geöffnet. (Foto: rb)

Das Pintli ist nur saisonal von November bis April geöffnet. «Ja, das ist mein Traumberuf», bestätigt Sämi strahlend. Selbst wenn das Wetter mal nicht mitspiele, kommen die Gäste zuverlässig. Die Hütte sei oft bis auf den letzten Platz gefüllt, «man sitzt zusammen, kommt ins Gespräch und lacht, das gefällt mir», sagt Sämi.

 

Der Charme des Unkomplizierten

Was macht die Ski-Pinte Linden so besonders? «Viele sagen, sie wollen nur kurz vorbeischauen, bleiben dann stundenlang sitzen», erzählt er. Die Atmosphäre sei familiär und ungezwungen. Viele Gäste kennt er persönlich, die anderen lernen ihn schnell kennen. Manchmal grüssen Jugendliche beim Vorbeigehen mit «Sälu Pintli Sämu». «Eben besuchten sie noch die Skischule, schon sind aus ihnen junge Erwachsene geworden», sagt er und scheint selbst erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht.

 

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Sämi setzt auf unkomplizierte Gastfreundschaft. (Foto: rb)

Der Standort direkt am Skilift sei praktisch, doch Sämi ist überzeugt, dass das Pintli auch so funktionieren würde. Vor allem die Sonne, locke immer wieder Gäste an. «Morgens steigt die Sonne über dem Wald auf, abends geht sie im Westen unter», so profitieren wir hier den ganzen Tag.

 

Ein Leben für die Gastfreundschaft

Zum 10-jährigen Jubiläum plant Sämi eine «Stubete» im März, ein Treberwurstessen mit Musik am 12. Dezember sowie Fondueschmaus und Spaghetti-Plausch nach Neujahr. Musikalisch setzt er auf volkstümliche Klänge.

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Blick von der Terrasse auf das Winterwunderland. (Foto: rb)

Für die Zukunft hat Sämi keine grossen Pläne, ausser dass er das Pintli weiterhin betreiben will, solange er fit ist. Die Familie und Bekannte unterstützen ihn dabei. Und im Sommer? Dann wechselt er die Kulisse: Er hilft seiner jüngsten Tochter, die im Justistal auf der Alp sömmert und nebenbei ein Beizli führt.

 

Sämi Thierstein ist rundum zufrieden mit seinem Leben als Pintli-Wirt. Für ihn ist es mehr als nur ein Job – es ist eine Herzensangelegenheit, die das ländliche Linden um eine Attraktion reicher macht.

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Die Hütte ist oft bis auf den letzten Platz besetzt. (Foto: rb)

Sämis Ski-Pintli, Kreuzweg 37 A, Linden


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 07.12.2025
Geändert: 07.12.2025
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