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Saisonrückblick FC Münsingen: «Ich bin nicht Constantin!»

Vor dem letzten Spiel schaut Sportchef Daniel Mumenthaler zurück auf die Saison des FC Münsingen. Er spricht über den Trainer, ein spielerisches Vorbild und wie attraktiv der Club ist.

Michael Erzinger hört nach 219 Spielen auf in der 1. Liga. (Foto: zvg)
Die Tabelle der 1. Liga Classic, Gruppe 2.

Der FC Münsingen gehört mittlerweile in der 1. Liga Classic zum Inventar. Nach 29 Spielen, steht Münsingen mit neun Siegen, zehn Unentschieden und zehn Niederlagen im Mittelfeld. Sportchef Daniel Mumenthaler sagt im Interview, was besser werden muss.

 

BERN-OST: Daniel Mumenthaler, eine Runde vor Schluss, steht der FC Münsingen auf Rang 10 von 16 Mannschaften. Wie zufrieden sind Sie?

Daniel Mumenthaler: Durchzogen. Es wäre mehr drin gelegen, ganz klar. Wir haben es uns häufig selbst eingebrockt, dass wir nicht mehr rausholten. Anfang Saison haben wir viele Punkte in den letzten Minuten verloren. Dann hat uns eine Serie von sieben Niederlagen in Serie im Winter geschmerzt.

 

Es gab aber auch Lichtblicke: Wir haben einige wichtige Spiele gewonnen. Beispielsweise gegen den Tabellenführer GC haben wir auswärts 3:0 gewonnen. Zudem haben wir mit dem jungen Noel Indermühle einen eigenen Junior, der in der ersten Mannschaft Fuss fassen konnte.

 

Weshalb gab man Spiele häufig kurz vor Schluss noch aus der Hand?

Es ist wohl ein mentales Problem. Der Ausgleich fiel oft sehr spät – etwa in der 88., 95. oder gar 96. Minute. Meistens sahen wir bei stehenden Bällen schlecht aus. Es ist weder ein konditionelles noch ein technisches Problem. Es fehlte an der Konzentration. Gegen Dietikon führten wir 2:0 und verloren den Match 2:3, das ist einfach schade.

 

Es war die erste Saison mit Trainer Daniel Klossner, wie gut hat er seinen Job gemacht?

Sehr gut. Er ist engagiert, motiviert und bringt die Leidenschaft auf und neben dem Platz rüber. Auch menschlich passt es, die Trainings sind gut geplant und vorbereitet, auch die Matche. Das ganze Trainer-Team macht einen guten Job. Klar gab es vielleicht die eine oder andere unglückliche Auswechslung. Aber das sind Erfahrungen, die man sammelt.

 

Redet der Sportchef bei Auswechslungen mit?

Nein, weder bei der Aufstellung noch während des Spiels. Ich bin nicht Constantin! Das ist die Aufgabe des Trainers, er stellt die Mannschaft entsprechend auf.

 

Beim letzten Heimspiel wurden verschiedene Spieler verabschiedet. Michael Erzinger hört auf und wird dem FC Münsingen in der zweiten Mannschaft zur Verfügung stehen. Er hat 219 Meisterschaftsspiele bestritten. Wie bleibt er in Erinnerung?

Er ist ein sehr überlegter, sehr sachlicher Spieler, der seine Fähigkeiten kennt. Ein absoluter Teamplayer, ein Stratege, zwar nicht der Schnellste, aber er schaute rundherum, machte mit seiner Präsenz das Team und die Mitspieler besser und stellte sich nie in den Vordergrund. Er war auch bei den legendären Aufstiegs- und Cuphighlights dabei. Unter Trainer Kurt Feuz musste er sich lange beweisen, er kämpfte vier Jahre, bis er seinen Stammplatz hatte. Das muss ihm erst mal einer nachmachen!

 

Auch sonst kommt es zu Abgängen. Marques Mackaj, Laurin Bauer, Daniele Buchicchio und Valerio Zbinden verlassen den Verein. Auch Luka Čakarić, Joel Fryand und Simon Läderach wechseln innerhalb des FC Münsingen und stehen der ersten Mannschaft nicht mehr zur Verfügung. Wie gross ist das Loch?

Ich denke, wir konnten dies bereits auffangen durch verschiedene Zuzüge. Der FC Münsingen ist eine interessante Adresse im Raum Bern. Zudem haben wir auch junge Talente, die wir an die erste Mannschaft hinführen wollen. Wir hatten diese Saison ein grosses Kader mit 24 Spielern, welches wir auf 22 reduzieren. Klar sind die Abgänge schade, aber es geht weiter.

 

[i] Letztes Spiel: Samstag, 24. Mai, 16.00 Uhr: FC Wohlen – FC Münsingen


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 24.05.2025
Geändert: 24.05.2025
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