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Sandro Lauper: «Diesen Rekord wollen wir noch holen»

Sandro Lauper (26) ist in Konolfingen aufgewachsen und spielte als Junior beim FC Konolfingen. Am Sonntag feierte er mit YB seinen vierten Meistertitel. BERN-OST hat er erzählt, wie er feierte.

Sandro Lauper sorgte mit einer satten Direktabnahme für das 3:0 gegen Luzern. Er wird bejubelt von Miguel Chaiwa und Filip Ugrinic (von links). (Foto: Thomas Hodel, BSC YB)

Sandro Lauper ging als 11-Jähriger zu YB, mit 18 wechselte er nach Thun, spielte erst in der U-21 von Thun, danach beim FC Thun. Mit 22 verliess er Thun wieder Richtung YB. Zurück bei YB, wurde er von Verletzungen geplagt und verpasste in seinen ersten beiden Saisons fast alle Spiele. In der laufenden Saison fehlte Lauper verletzungsbedingt bei den ersten fünf Matches, bei elf Spielen war er nicht im Aufgebot, 15 Mal spielte er im defensiven Mittelfeld, wovon sechs Mal über die volle Länge. Als ehemaliger YB-Junior bietet ihm der Schreibende das Du an.

 

BERN-OST: Sandro Lauper, Gratulation zum Titel. Wie fühlt sich dieser fünfte Meistertitel an?

Sandro Lauper: Super, für mich ist es erst der vierte Titel. Im April 2018 war ich noch nicht dabei. Nach dem letzten schwierigen Jahr ist es sehr schön, wieder gewonnen zu haben. Wir sind eine super Gruppe, zusammen mit dem Trainer Raphael Wicky, es ist sehr speziell.

 

Die letzten zwei Titel (19/20 und 20/21) waren während der Pandemie. Jetzt habt ihr vor vollem Haus gewonnen. Wie lief das ab am Sonntag?

Noch relativ gesittet. Viele haben den Vergleich mit dem ersten Titel nach 32 Jahren. Für mich war es vergleichbar mit dem Sommer 2019. Es war unglaublich schön, alle haben Freude, alle gratulieren, alle wollen ein Föteli mit einem, auch abends in der Stadt. Für die Fans ist es das Grösste, für uns auch. Es ist unglaublich.

 

Wie und wo habt ihr gefeiert?

Erst waren wir in der Garderobe, dann ging es wieder raus und wieder rein. Dann hat sich das Ganze ein wenig beruhigt. Einige duschten, manche gingen zu ihren Familien in die Lounge. Dort assen wir etwas und konnten kurz mit der Familie zusammen sein. Gegen 23 Uhr gingen wir in die Stadt ins Düdü. Dort war es sehr voll mit Fans. Es gab alles, was man brauchte, Champagner, Zigarren. Ich war dann so zwischen vier und fünf Uhr zu Hause. Es gab auch solche, die bis in den Morgen unterwegs waren.

 

Du hast am Sonntag gegen Luzern das 3:0 beigesteuert, eine Volleyabnahme aus 30 Meter, war das Tor das Sahnehäubchen auf dem Titel?

Es verschönert das Spiel, aber den Titel eigentlich nicht. Für mich war super, dass ich von Beginn an spielen konnte. Klar ist das Tor speziell, das nimmt man natürlich gerne mit.

 

Du hattest bis Mitte letztes Jahr mit Verletzungen zu kämpfen, war diese zweite verletzungsfreie Hälfte der Saison etwas Besonderes?

Nein, nicht unbedingt, es war ja nicht meine erste Verletzung. Es war schon schön, erfolgreich zurückzukommen. Ich bin sehr froh, dass ich nach dem zweiten Kreuzbandriss den Anschluss wieder gefunden habe.

 

Die Saison ist noch nicht fertig – fünf Meisterschaftsspiele folgen noch – wie motivierst du dich für das Restprogramm? Oder denkt man nach dem Titel, egal was noch kommt, wir sind jetzt Meister?

Für uns spielt es eine grosse Rolle, wie gross der Abstand auf den Zweitplatzierte ist. Den einen oder anderen Rekord können wir noch holen, beispielsweise den Rekord für die wenigsten Gegentore. Das wollen wir schaffen. Anfang Juni steht noch der Cupfinal an, bis dahin kann jeder Spieler zeigen, dass er im Cupfinal spielen will. Raphael Wicky ist nicht einer, der das schleifen lässt, die Saison ist also noch nicht zu Ende.

 

Was sind deine Zukunftspläne? Bleibst du bei YB oder folgt ein Wechsel ins Ausland?

Dazu habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Für mich war wichtig zu spielen, das steht im Vordergrund. Ich lasse das auf mich zukommen. Ich sagte immer, es müsste etwas sehr Gutes kommen.

 

Als Meister kann YB um die Champions-League spielen. Müsst ihr euch qualifizieren oder seid ihr direkt bei der Champions-League dabei?

Nein, direkt ist nicht möglich, es ist offen, ob wir in der 3. Quali-Runde oder in den Playoffs einsteigen. Es hängt davon ab, wer die Champions League gewinnt.

 

Wann geht es weiter mit dem Training?

Am Dienstag haben wir noch frei, am Mittwoch trainieren wir, am Samstag spielen wir auswärts in St. Gallen. Am Sonntag folgt die Meisterfeier mit einem Umzug durch die Stadt. Den Pokal kriegen wir zwar erst nach dem letzten Match (zuhause am 29. Mai gegen Winterthur). Weil aber danach noch der Cupfinal kommt, wurde die Meisterfeier auf den Sonntag, 7. Mai vorverschoben.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 03.05.2023
Geändert: 03.05.2023
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