Sanierung Rohrstrasse: Biglen zeigt, wie es gut läuft

Absperrplanken, wohin das Auge sieht: Die Bauarbeiten auf der Rohrstrasse sind im vollen Gang. Diese sollen die Strasse sicherer und leiser machen. Zurzeit werden die Fussgänger:innen umgeleitet, und die Fahrbahn kann nur einspurig befahren werden, im Herbst muss in einer zweiten Etappe das Gebiet um den Kreisel umfahren werden. Ein kleines Projekt ist es nicht, das Kanton und Gemeinde Biglen in diesen Monaten zu stemmen haben. Aber es ist offensichtlich gut organisiert.

«Nur Gutes gehört»

An einem Baustellenapero anfangs Juni zeigen sich jedenfalls Anwohner:innen und Geschäftstreibende zufrieden. Hinter dem Buffet stehen Andreas und Caroline Pfäffli von der Metzgerei Pfäffli, er dreht die Grillbratwürste, sie schöpft Kartoffelsalat und sagt: «Sie sind erst dieser Tage vor unserer Tür angekommen, viel können wir noch nicht sagen.» Sie nicken einander zu, dann ergänzt ihr Mann: «Wir wohnen im Dorf und haben nur Gutes gehört.»

Keine Sorgen ...

Rebekka Mai vom Chäsi Lade Biglen, die neben ihnen am Buffet steht und Getränke ausschenkt, nickt: «Die machen das supergut.» Bisher sei es ruhig geblieben, und sie mache sich zurzeit gar keine Sorgen: Auch bei ihrer Käserei ist die Baustelle soeben angekommen.

... weil gut informiert wurde

Vor allem einen Punkt loben alle Befragten einhellig: Es sei grossartig kommuniziert worden. Mark Egger von Egger Communication hat schon viele Baustellen betreut und sagt seinerseits, die Gemeinde habe das vorbildlich aufgezogen: «Das lohnt sich unbedingt», betont er. Denn das habe er in etlichen Berufsjahren immer wieder gesehen: «Gute Information gibt gute Stimmung.» Tatsächlich freut sich Gemeindepräsident Urs Schweizer in seiner Ansprache: Er habe ringsum nur Gutes gehört von der Baustelle.

Angenehmer und familiärer Umgang

Als Drehscheibe und Bindeglied zwischen Gemeinde, Kanton und Baustelle funktioniert Gemeinderat Martin Schöni, Verantwortlicher für das Departement Infrastruktur. Einen halben Tag pro Woche sei er schon dran, sagt er: Die Bauerei sei aufwändig und es gebe vieles zu bedenken. Aber der Umgang mit allen sei sehr angenehm und familiär. «Und Polier Roland Trachsel ist ein sehr cooler Typ, ein wahrer Glücksfall!»

Schon sehr komplex ...

Ist also die Sanierung Rohrstrasse ein Kinderspiel und rundum alles Friede, Freude, Eierkuchen? Lukas Marti, Bauführer der Firma Walo Bertschinger, lacht: «Nein, der Start war schon sehr komplex.» Sein Kollege André Hofer, ebenfalls Bauführer, ergänzt, das ganze Projekt sei intensiv, und es könne jederzeit und unverhofft etwas auftauchen, beispielsweise ein nicht eingezeichnetes Rohr.

... und manchmal überraschend

Oder wie die Überraschung vor ein paar Wochen, als eingangs der Baustelle das Trottoir verbreitert werden sollte: «Statt der erwarteten 60 Zentimeter breiten Mauer kam ein Betonklotz von 160 Zentimetern Tiefe zum Vorschein, den wir nicht so einfach zersägen und abtransportieren konnten.»

Spontan Probleme lösen

Dann gilt es, sich gut miteinander abzusprechen und manchmal unkonventionelle Lösungen zu finden. Dafür wird jeweils auch Projektleiterin Anne Claude vom Ingenieurbüro Gruner beigezogen, und gemeinsam besprechen sie die nötigen Projektanpassungen. Man müsse schon an alles denken, und oft müssten sie sehr spontan auftretende Schwierigkeiten lösen, sagt sie.

Hilfsbereite Bauarbeiter

Trotzdem ist das Echo auch bei den betroffenen Geschäftsinhaber:innen an der Rohrstrasse durchwegs positiv: Alles laufe super, sagen einige auf Anfrage. Man finde immer einen Zufahrtsweg, und der Polier komme regelmässig vorbei zum Prüfen, ob alles gut laufe. Der Polier, aber auch alle Bauarbeiter seien enorm hilfsbereit: Sie hätten bei Bedarf auch schon ganz selbstverständlich Einkaufswägeli oder Rollatoren über ein Hindernis getragen.

Frühzeitige Information half sehr

Gemeindepräsident Urs Schweizer ist sehr froh, dass bisher alles so gut gelaufen ist. «Es hat sehr geholfen, das Projekt nicht nur sorgfältig zu planen, sondern auch frühzeitig zu informieren.» Ein bisschen Kopfzerbrechen bereitet ihm noch die Etappe rund um den Kreisel, die ab Herbst startet. Dann müssen die Autos den Kreisel via Bahnhof umfahren, Drogerie und Post werden betroffen sein und es werde wohl ein bisschen spezieller als bisher.

Fragen so weit wie möglich klären

Dann ergänzt Schweizer aber auch, der Geschäftsleiter der Drogerie sei schon zu einem der regelmässigen Baustellentreffen gekommen, sagt Schweizer. Er habe sich informiert, wie die Zufahrt organisiert werde und wie er sich vorbereiten könne. «Und so weit ich weiss, konnten wir seine Fragen soweit wie möglich klären.» In Biglen zeigt sich dieser Tage offenbar deutlich: Gute Kommunikation wirkt wahre Wunder.

[i] Hier finden Sie die aktuellen Informationen rund um die Baustelle. Jeweils am ersten Dienstag des Monats um 11 Uhr findet eine Sprechstunde statt, in der die Anwohnenden mit den Bauverantwortlichen in Kontakt treten können, nächstes Mal am 1. Juli 2025. Ort: Installationsplatz westlich des Feuerweihers.   

[i] Via Bautelefon haben die Anwohnenden bei Fragen oder Anliegen einen direkten Draht zu Bauleiter Tobias Jakob von der Gruner AG.