Schloss Hünigen: Wellness in harten Zeiten

"Wir wollten unser Angebot für Individualgäste erweitern", sagt Direktor Carizzoni. Denn im Moment ist nicht viel los im Schloss Hünigen. Hotel und Restaurant sind vorübergehend nur noch von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. "Am Wochenende sind wir gut besetzt. Aber sonst ist zu wenig los", erklärt Carizzoni. Die gesamte Belegschaft ist teilweise in Kurzarbeit.

Laut dem Direktor habe man im Sommer die Verluste vom Lockdown aufholen können. Er meint: "Hätten wir so weiterfahren können, hätten wir das Jahr wohl mit einem blauen Auge überstanden." So aber seien rote Zahlen nicht zu vermeiden. Das Hotel lebt von verschieden Anlässen und Firmenseminaren. Seit den verschärften Corona-Massnahmen im Oktober ist eine Durchführung nicht mehr möglich. Und die Fixkosten bleiben dennoch gleich.

Vom Lötschenpass in den Schlosspark

Da also die Gruppenangebote ausfallen, sollen laut Carizzoni einzelne Gäste und auch Einheimische angelockt werden. Dafür liess er sich etwas Besonderes einfallen: "Mir war klar, dass der Park genutzt werden sollte. Ich dachte zuerst an einen Whirlpool." Als der Hoteldirektor sich bei Christoph Läderach in der örtlichen Zimmerei und Schreinerei umsah, entdeckte er den Bungalow mit integrierter Sauna. Der stand zwei Jahre auf dem Lötschenpass und wurde bis vor Kurzem noch als provisorisches Büro bei Holzbau Läderach genutzt.

Der kleine Wellnesstempel wurde daraufhin in den Schlosspark transportiert und aufgebaut. Neben Läderach waren Sanitär Brechbühl und Elektro Peter an der Installation beteiligt. Ab Donnerstag kann der Spa-Bungalow für jeweils zwei Stunden gebucht werden. Bei 190 Franken für zwei Personen, sind unter anderem ein Wilkommens-Proseccon, Snacks und ein Wellnes Kit inbegriffen. Carizzoni hofft, damit einen Nerv zu treffen: "Die Nachfrage nach Erholung in sicherer Umgebung und Privatsphäre ist sehr gross." Der Bungalow steht noch bis Ende Februar 2021 beim Schloss Hünigen.