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Schulleitung Linden: Heinz Zurbrügg übergibt an Martin Gyger

Vielerorts ist es schwierig, jemanden zu finden, in Linden ist es gelungen: Für Heinz Zurbrügg, der seit 42 Jahren als Lehrer und in den letzten sechs Jahren auch als Schulleiter geamtet hat, ist ein Nachfolger gefunden. Martin Gyger wird ab diesem Sommer die Schule der Gemeinde Linden leiten.

Nach 42 Jahren an der Schule Linden übergibt Heinz Zurbrügg (links) an den neuen Schulleiter Martin Gyger. (Fotos: zvg)

Eigentlich wollte Heinz Zurbrügg seinerzeit nur ganz kurz in Linden bleiben: Nach seinem Lehrerdiplom und einem ersten Jahr als Junglehrer hatte er sich für eine Lehrerstelle in Linden gemeldet. Er fing als Klassenlehrer auf der Mittelstufe an, dann kamen im Laufe der Jahre immer mehr Musik- und Werklektionen dazu. «Eine Stelle mit Werken und Musik», erzählt er, «das sind meine Leidenschaften.»

 

Und diese Leidenschaften hielten ihn schliesslich 42 Jahre lang in Linden. Lange arbeitete er als Lehrer, in den letzten sechs Jahren übernahm er zusätzlich das Amt des Schulleiters.

 

Musik- und Werkunterricht…

Diesen Sommer ist es so weit, und Heinz Zurbrügg geht in Pension. Er freut sich darauf, «es passt so für mich», findet er. Aber er sehne die Pensionierung auch nicht herbei. «Ich habe bis zuletzt Freude an meinen Aufgaben an der Schule Linden», sagt er zufrieden. Er habe an der Schule Linden machen dürfen, was ihm Freude bereitet: Über all die Jahre hat er Musik und Werken unterrichtet, jene Fächer, für die sein Herz schlägt.

 

…und «Crazy Drummers»

Tatsächlich schreibt der Gemeinderat im Newsletter «Lindenblatt» begeistert: «Besonders beeindruckend waren für Besucher die Werkausstellungen am Schulschluss, bei denen sie dein Fachwissen bewundern konnten, und die Bandauftritte, bei denen sie deine Liebe und Begeisterung für Musik spüren konnten.» Und weil es in Linden noch nichts Vergleichbares gab, beschloss Heinz Zurbrügg, ab 1987 Jungtambouren auszubilden, und gründete die «Crazy Drummers Linden».

 

Bei so viel Engagement hat Heinz Zurbrügg im Dorf Wurzeln geschlagen. Deshalb wird er auch nach seiner Pensionierung Linden treu bleiben. «Einen alten Baum verpflanzt man nicht mehr», sagt er. Nachdem bereits seine drei längst erwachsenen Töchter in Linden zur Schule gegangen waren, kommt diesen Sommer – fünf Wochen nach Zurbrüggs letztem Tag als Schulleiter – sein erstes Enkelkind in den Kindergarten Linden.

 

Nachfolger Martin Gyger: Auch aus dem Oberland

Im Sommer übergibt Heinz Zurbrügg definitiv an seinen Nachfolger Martin Gyger, der sich jetzt schon auf die neue Herausforderung freut. Lustigerweise stammt auch Gyger ursprünglich aus dem Oberland: Er ist in Saanen aufgewachsen und hat als Student dort an der Schule eine längere Stellvertretung gemacht. «Dabei ist mein Interesse am Unterrichten und am Kontakt mit Schülern erwacht», erzählt der 50-Jährige. «So habe ich mich für ein Studium zum Lehrer entschlossen.»

 

Begeisterter Sprachlehrer…

Seit seinem Studienabschluss in Lausanne hat er viel Erfahrung als Berufsschullehrer gesammelt, «halt bisher bei etwas älteren Schüler:innen». Jetzt freut er sich auf die neue Erfahrung mit Kindern von der 4. bis 9. Klasse und sagt: «Ich möchte ihre Begeisterungsfähigkeit für verschiedene Themen fördern.» Als begeisterter Sprachlehrer wird Martin Gyger vor allem Deutsch und Französisch unterrichten. «Werken und Musik – das ist weniger meins», schmunzelt er. Diese Fächer übernimmt künftig jemand anderes aus dem Kollegium.

 

…gewohnt im Umgang mit Ämtern

Dafür habe er in einem Jusstudium den Umgang mit Behörden und Amtsstellen gelernt, «und das ist Wissen, das mir als Schulleiter sicher helfen wird». Nebst seinem Pensum als Sprachlehrer und als Schulleiter wird er ausserdem Energie benötigen für die Schulleiterausbildung: Dass er diese macht, war eine Voraussetzung für die Stellenbesetzung. Martin Gyger findet, das sei eine ideale Kombination aus neuen Aufgaben und Herausforderungen.

 

In der Stellenausschreibung wurde der neuen Person «Einführung durch einen erfahrenen Schulleiter» versprochen. Und diese hat jetzt bereits begonnen: «Heinz Zurbrügg bietet mir eine tolle Einführung und erklärt mir alles Wichtige», freut sich Martin Gyger. Er hat sogar schon einen Probeschultag hinter sich, um die Schulklassen und seine künftigen Lehrerkolleg:innen kennenzulernen. «Und das hat mir sehr gefallen, ich fühlte mich sofort wohl und willkommen in Linden.»

 

Lesen, Sprachen und Reisen

Martin Gyger wird ab August von Ostermundigen nach Linden pendeln. In seiner Freizeit liest er viel, bildet sich in Sprachen aus und geht leidenschaftlich gern mit seiner Partnerin auf Reisen, es zieht die beiden vor allem nach Südamerika. In Ecuador arbeitete er auch schon in einem Projekt mit Strassenkindern und sammelte dort kostbare Lebenserfahrung.

 

Vorderhand sieht Martin Gyger aber seine neue Aufgabe an der Schule Linden als Herausforderung: «Ich werde mit grosser Freude in den neuen Lebensabschnitt starten und freue mich auf die Zusammenarbeit mit Eltern, dem Kollegium, dem Gemeinderat und verschiedenen Speziallehrkräften.»


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
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Erstellt: 14.05.2024
Geändert: 14.05.2024
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