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Oberdiessbach - Sagt das Volk Ja zu höheren Steuern?
Die Planung für neuen Schulraum in Oberdiessbach ist auf der Zielgeraden. Neu belaufen sich die Kosten auf 16 Millionen Franken. Deshalb wird an der nächsten Gemeindeversammlung über eine Steuererhöhung abgestimmt.
Wenn eine Gemeinde wächst, hat dies einerseits höhere Steuereinnahmen zur Folge. Auf der anderen Seite muss die Infrastruktur an die wachsende Bevölkerung angepasst werden. Oberdiessbach rechnet in den nächsten Jahren mit 500 zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohnern. Es werden neue Schulzimmer für drei Klassen benötigt.
Jetzt sind Kosten bekannt
Letztes Jahr hat der Gemeinderat gezeigt, wie Schule und Kindergarten ausgebaut werden können. Jetzt legt er das detaillierte Baukonzept vor und kommt zum Schluss: Die Schulraumplanung kostet zwei Millionen Franken mehr als geplant. Der Gemeinderat geht von einem Baukredit von 16 Millionen (bisher 14 Millionen) Franken aus. Anfang Dezember muss das Volk zuerst über eine Steuererhöhung abstimmen. Sagt das Volk Ja, wird im März an der Urne über die 16 Millionen abgestimmt.
Teuerung treibt die Kosten hoch
Laut Gemeinderat Stephan Hänsenberger (FDP) ist die Teuerung zu zwei Drittel Schuld an den Mehrkosten. Zudem führe die Statik des Geissbühlerhauses zu weiteren Kosten. Auch die Anpassungen bei der Denkmalpflege und beim Brandschutz verteuerten den Bau gegenüber den ursprünglichen Plänen. "Kindergarten und Primarstufe erhalten dafür mehr Platz, und wir können der Schule mehr bieten", so Hänsenberger.
1.5 Millionen eingespart
Andererseits habe der Gemeinderat beim Ausbau des Geissbühlerhauses 350'000 Franken einsparen können. Beim Schulraum konnten gar 1.2 Millionen Franken gespart werden. "Wir mussten ein sinnvolles Mass finden, damit die Vorlage vom Volk noch getragen wird", sagt Hänsenberger.
Steuererhöhung vors Volk
Da Oberdiessbach nur über 7.4 Millionen Franken Eigenkapital verfügt, müssen die Steuern erhöht werden, sonst gibt es keinen neuen Schulraum. Der Gemeinderat beantragt, die Steueranlage von 1.54 auf 1.64 anzuheben. Darüber entscheiden kann das Stimmvolk an der Gemeindeversammlung Anfang Dezember.
"Wir haben nicht mal einen Saal"
Stephan Hänsenberger ist überzeugt, dass die Bevölkerung die Notwendigkeit der beiden Projekte sieht: "Wer in Oberdiessbach wohnt weiss, wir haben nicht einmal einen Saal, nur die Aula des Schulhauses. Wir brauchen auch eine grössere Tagesschule. Wir rechnen mit bis zu 60 Kindern pro Tag, heute haben wir 35 Kinder an der Tagesschule. Deshalb muss diese vergrössert werden. Auch der Kindergarten platzt aus allen Nähten." Ob das Volk dem Gemeinderat folgt, entscheidet sich an der Gemeindeversammlung Anfang Dezember.
Das Projekt im Detail
Neubau für Kindergarten/Basisstufe
Da Oberdiessbach wächst, müssen in den nächsten Jahren mehr Kinder eingeschult werden. Für die ganz Kleinen ist auf dem Primarschulareal ein Neubau geplant. In vier Schulzimmern sollen dort Kindergarten/Basisstufe unterrichtet werden. Auch im Winkelbau sind drei Schulzimmer für die Basisstufe geplant. Der Neubau benötigt Raum des heutigen Mehrgenerationenplatzes, die Installationen des Platzes werden Richtung Geissbühlerhaus verschoben. Dafür soll die "Hoschtet" nördlich des Geissbühlerhauses an den Mehrgenerationenplatz angebunden werden.
Kultur und Tagesschule im Geissbühlerhaus
Im Erdgeschoss des Geissbühlerhauses soll eine Tagesschule für 60 Kinder einziehen. Im Dachgeschoss ist ein öffentlicher Saal geplant. Der Saal soll von Vereinen, der Schule und der Bevölkerung genutzt werden können, sei es für Konzerte oder Theateraufführungen. Bei Konzertbestuhlung bietet der Saal 220 Personen Platz.
Anpassungen im Winkelbau
Im Winkelbau sollen durch bauliche Massnahmen drei zusätzliche Schulzimmer entstehen. Die Primothek wird zugunsten eines Schulzimmers aufgegeben und in die neu entstehende Mediothek integriert.
[i] Der Gemeinderat informiert am Montag, 14. November 2022 um 19:30 Uhr in der Aula der Sekundarschule über die fertig erarbeitete Schulraumplanung.
[i] Am 12. Dezember entscheidet das Stimmvolk an der Gemeindeversammlung über die Steuererhöhung.
[i] Am 12. März 2023 wird an der Urne über den Baukredit von 15.97 Millionen Franken abgestimmt.
Erstellt:
02.11.2022
Geändert: 02.11.2022
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