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Sinneringen-Vechigen steigt auf: «Was für eine Genugtuung»
Die Hornusser von Sinneringen-Vechigen haben im letzten Meisterschaftsspiel den Aufstieg geschafft. Nächste Saison spielen sie in der obersten Spielklasse. Somit stellt Vechigen gleich zwei Nationalliga-A-Teams. BERN-OST wollte vom Klub-Präsident Hansueli Schindler wissen, wie sehr sie vom Aufstieg überrascht wurden.
Hansueli Schindler (46) wohnt im Lindental und ist Präsident der Hornussergesellschaft Sinneringen-Vechigen. Schindler kam als Zehnjähriger erstmals mit Hornussen in Kontakt. Der damalige Betreuer der Nachwuchsabteilung war auf der Suche nach jungen Hornussern und hat ihn gefragt, ob er Interesse hätte. Seither ist er dem Hornussen treu geblieben.
Damals spielte er bei der HG Sinneringen, die 2012 mit der HG Vechigen fusionierte. Dabei wurden zwei Mannschaften von Sinneringen mit einer von Vechigen zusammengelegt. Danach konnten die Kräfte gebündelt werden, 2019 schaffte Sinneringen-Vechigen den Aufstieg in die Nationalliga B. Nach der coronabedingten Pause steigerte sich das Team von Jahr zu Jahr, was jetzt mit dem Aufstieg in die höchste Spielklasse belohnt wurde.
BERN-OST: Hansueli Schindler, was war das für ein Moment, als klar war: Sinneringen-Vechigen steigt in die Nationalliga A auf?
Hansueli Schindler: Das war erst beim letzten Spiel am Samstag, als Thörigen den Letzten geschlagen hatte und wir den abtun konnten. Thörigen war Erster mit zwei Punkten Vorsprung, wir waren Zweite. Wir spielten zuhause auf der Nesselbank und wussten, wir müssen gewinnen, um aufzusteigen. So hat sich das ergeben.
Wie gross war die Freude?
Sicher sehr gross! Im Frühling vor der Saison war unsere Zielsetzung den Ligaerhalt in der Nationalliga B zu sichern. Diese Saison wurde noch mit zwei Gruppen gespielt, ab nächster Saison gibt es nur noch eine Gruppe im B. Wir konnten uns nach und nach steigern, worauf es im letzten Spiel zum Spitzenkampf kam.
Was bedeutet dieser Aufstieg für euch als Verein – und für das Dorf?
Seit der Fusion zu Sinneringen-Vechigen ist es das erste Mal, dass wir in die Nati A aufsteigen. Was es für das Dorf bedeutet, kann ich nicht sagen. Für uns als Verein wird es eine Herausforderung sein, dort zu bestehen. Andererseits ist es natürlich schon eine Genugtuung, dass wir in der Hornusser-Hochburg Vechigen in der höchsten Liga spielen können.
Wie oft trainiert ihr – und werdet ihr auf die neue Saison etwas daran ändern?
Das müssen wir an einer Teamsitzung besprechen. Aber im Grossen und Ganzen denke ich nicht, dass wir etwas verändern werden. Wir trainieren einmal pro Woche. Aber fast jeder hat noch ein oder zwei individuelle Trainings.
Wie wichtig ist bei euch das Miteinander – nicht nur auf dem Platz, sondern auch nebenan?
Das ist ein sehr wichtiger Faktor. Es geht nicht nur ums Hornussen, sondern auch um das Drumherum, dass man auch nach dem Training zusammen sein kann.
Wie gewinnt ihr junge Leute fürs Hornussen?
Das ist schwierig, wir brauchen neue junge Leute und sind offen dafür.
Wie ist euer Team aufgestellt?
Der Zusammenhalt ist sehr gut, wir spielen schon lange mit den gleichen Leuten. In der A-Mannschaft spielen viele Spieler, die zwischen 20 und 30 Jahren alt sind. Aber auch ein paar Ältere.
Jetzt kommt die NLA – eine andere Welt. Was ändert sich für euch sportlich, organisatorisch oder im Aufwand?
Sportlich denke ich nicht, dass sich viel ändert. «Gehornusset» wird oben und unten ähnlich. In der Nati A muss man weiter hinten im Ries abtun. Mannschaftsgrösse und Ries sind gleich.
In der Nationalliga A ist es wichtig, eine konstante Mannschaft zu haben mit Abschlägern, die weit schlagen. Aber sonst unterscheidet sich das nicht so sehr. Im hintersten Drittel vom Ries hat man sicher mehr Arbeit, um abzutun. Aber ansonsten, man muss überall parat sein, auch wenn kürzer gespielt wird.
Was sagen die Alten bei euch im Verein dazu – ist das jetzt das Grösste, was ihr je erreicht habt?
Der eine oder andere war am Samstag dabei. Das gab schon positives Echo. Sie sind auch stolz auf uns, dass wir dies hinkriegt haben. 1999 waren wir mal mit Sinneringen im A. Aber damals war ich noch frisch bei den Aktiven.
Wie wird der Aufstieg gefeiert – gibt es noch einen Umzug durchs Dorf?
Bis jetzt ist nichts geplant. Vereinsintern haben wir das am Samstag ausgiebig gefeiert. Im Oktober kommen noch die Rangverkündigungen, vielleicht gibt’s dann dort noch was.
[i] Sinneringen heisst der westliche Teil der Gemeinde Vechigen entlang der Bernstrasse.
[i] Wäseli (auch aus Vechigen) spielt seit Jahren in der Nationalliga A. Wäseli wurde letztmals vor zwei Jahren Schweizermeister. Dieses Jahr beendete Wäseli die Saison auf dem 2. Platz.
Erstellt:
19.07.2025
Geändert: 19.07.2025
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