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Sportrückblick 2021: Das waren die Höhepunkte in der Region

Sportlich war in der Region in diesem Jahr einiges los. Junge Schwinger haben Kränze geholt, ein Tennistalent dringt weiter vor und der bekannteste Sportler aus der Region hört auf. Wir blicken zurück und fassen das Jahr sportlich zusammen.

Sportlich war einiges los in der Region. (Bilder: zvg)
Adrian Walther (20), Sennenschwinger aus Habstetten vom Schwingclub Worblental. 96 Kilo schwer bei einer Grösse von 1.96. (Bild: esv.ch)
Patrick Baumann (links) übernimmt Ende Saison das Traineramt von Kurt Feuz. Präsident Andreas Zwahlen freut sich. (Bild: zvg)
Die 22-jährige Schweizer Fussball-Nationalspielerin Alisha Lehmann unterschrieb diesen Sommer bei Aston Villa. (Bild: Archiv BERN-OST)
Der FC Konolfingen hat noch ein wenig Luft nach oben. (Bild: zvg)
Der VBC Münsingen, hier im Angriff, beendet die Vorrunde an der Tabellenspitze. (Bild: zvg)
Der EHC Wiki-Münsingen muss mehr Druck aufs Tor machen. (Bild: zvg)
Wäseli A schaffte es ins Finale und wurde Vize-Meister. (Bild: zvg)
Willy Graber hat gut lachen. Bei seinem letzten Auftritt räumte er nochmals ab. (Bild: Bern-Ost)
Hansjörg Gosteli: Kein Berg zu hoch, kein Wetter zu schlecht um rennend die Alpen zu überqueren. (Bild: zvg)

Das Sportjahr begann für alle eher mühsam. Für die unteren Ligen galt ein Lockdown. Trainiert werden durfte nur unter Einhaltung bestimmter Massnahmen. Je länger das Jahr dauerte umso mehr lockerte der Bundesrat die Massnahmen. Da die erste Jahreshälfte zum Vergessen ist, werfen wir einen Blick auf die erfreulichere Hälfte.

 

Schwingen: Adrian Walther dominiert

In der inoffiziellen Schwingerliste für die Region Bern-Ost führt Adrian Walther (Habstetten) die Tabelle klar an. Walther holte sieben Kränze und hat sich am Kilchberger Schwinget auf den sechsten Platz geschwungen. Stefan Gäumann (Häutligen) und Curdin Orlik (Rubigen) holten je vier Kränze, Adrian Gäggeler (Häutligen) deren zwei.

 

Dahinter folgen drei junge Schwinger, die ihren ersten Kranz holten. Sandro Galli (Biglen), Elias Pirkheim (Habstetten) und David Lüthi (Bowil) rollen das Schwingerfeld von hinten auf. Der Nachwuchs, für den im Herbst zurückgetretenen Willy Graber (Bolligen), steht also bereits breitbeinig im Sägemehl parat.

 

Fussball: Auf und ab in der 1. Liga

Beim FC Münsingen verlief die Vorrunde durchzogen. Die Münsinger verpassten den Saisonstart, holten aus den ersten drei Spielen nur einen Punkt. Danach begann die Aufholjagd, Münsingen kämpfte sich zurück und lag auf einem Tabellenplatz in der Mitte. Das entspräche etwa einer Wunschplatzierung. Leider verlor Münsingen danach vier Mal in Serie. Zum Vorrunden-Ende liegt der FC Münsingen auf Platz 11 (viertletzter) in der 1. Liga.

 

Im August sagte Club-Präsident Andreas Zwahlen: "Das oberste Ziel ist der Verbleib in der 1. Liga. Das wird kein Selbstläufer." Noch haben die Münsinger das Ziel erreicht, noch liegen sie sechs Punkte vor dem Abstiegsplatz. Das sollte reichen, aber es ist definitiv kein Selbstläufer. Im November regelte der Club die Nachfolge von Trainer-Legende Kurt Feuz. Dieser wird Ende Saison nach 38 Jahren das Traineramt an Patrick Baumann (zurzeit noch beim FC Spiez) übergeben.

 

Die Schweizer Nationalspielerin Alisha Lehmann gab im Juli bekannt, dass sie Westham United definitiv verlässt. Sie war im Januar an Everton ausgeliehen worden. Diesen Sommer unterschrieb sie einen Vertrag beim Aston Villa Football Club. Ihre Vertrag bei Westham läuft noch bis im Sommer 2022.

 

Blick in die 2. und 3. Liga

Der FC Konolfingen wollte sich im vorderen Drittel der 2. Liga klassieren, nun liegen sie auf dem 8. Platz.

 

Wenn wir die Tabelle der 3. Liga auf die Region Bern-Ost runterbrechen, ist der FC Oberdiessbach Wintermeister vor Allmendingen, Grosshöchstetten und Konolfingen. Der Abstand zwischen den Mannschaften ist aber überblickbar. Zwischen dem FC Oberdiessbach auf dem 3. Platz und dem FC Konolfingen auf dem 8. Platz, liegen nur neun Punkte.

 

Volleyball Damen – Münsingen an der Spitze

Die Damen des VBC Münsingen können stolz zurücklehnen und die freien Tage am Jahresende geniessen. Nach der Vorrunde liegen sie punktgleich auf dem 2. Platz. Da liegt noch alles drin. Sie haben lediglich einen Satz weniger gewonnen als das Team von Franches-Montagnes, welches auf Platz 1 liegt. Nur sechs Punkte hinter der Spitze steht das zweite Team aus der Region: Volley Oberdiessbach.

 

Tennis – Stricker mischt die Szene auf

Für das Tennistalent aus Grosshöchstetten, Dominic Stricker, geht ein erfolgreiches Jahr zu Ende. Anfang Jahr stand Stricker auf Platz 1'168 des ATP-Rankings, bis Ende Jahr konnte er sich auf Platz 246 spielen. Stricker gewann im Februar das ATP-Challenger Turnier in Lugano. Dann ging es Schlag auf Schlag.

 

An seinem ersten ATP-Turnier in Genf zeigte Stricker, dass er mit den Grossen nicht nur mithalten, sondern diese sogar schlagen kann. Er gewann gegen zwei Top 50 Spieler und stiess bis in den Viertelfinal vor. Höhepunkt dürfte für Stricker der Sieg in Gstaad gewesen sein. Mit Marc Hüsler spielte er sich bis in den Doppel-Final und gewann diesen gegen zwei Polen.

 

Eishockey – Wiki muss unten durch

Noch gar nicht auf Touren gekommen ist der EHC Wiki-Münsingen. Seit vier Jahren spielt Wiki in der höchsten Amateur-Eishockey-Liga, der MySports League. Von Saison zu Saison hat Wiki an Boden verloren. Während es die erste Saison noch auf dem 3. Platz beendete, liegt Wiki nach der diesjährigen Vorrunde abgeschlagen auf dem letzten Platz.

 

Einerseits hatte die Mannschaft Pech. Der neu verpflichtete Trainer Simon Born musste sich aus familiären Gründen zurückziehen. Dieser wird vom Assistenten Roland Schneider ersetzt. Laut Sportchef Raphael von Gunten fehlt es dem Team an Konstanz und Abgeklärtheit. Andererseits verfügten Gegner wie Basel oder Huttwil über mehr Geld als Wiki-Münsingen. Wiki trennen derzeit 14 Punkte vom magischen Strich.

 

Hornussen – Schweizermeister-Titel knapp verpasst

Die Hornusser starteten verzögert und danach reduziert in die neue Saison. Coronabedingt musste der Saisonstart um zwei Wochen verschoben werden. Als dann gespielt werden konnte, durften nur sechs statt 18 Spieler auf dem Feld stehen. Erst als die Coronazahlen zurückgingen, durfte wieder normal "gehornusset" werden.

 

Für eine "Revolution im Hornussen" sorgte Wichtrach. Sie führten dieses Jahr den Live-Stream ein. Hornussen konnte dadurch zuhause vom Computer aus verfolgt werden. Sportlich schwang Wäseli oben aus. Die Vechiger schafften es ins Finale, verloren diesen aber gegen Höchstetten. Dafür gewann Wäseli B den Meistertitel in der 3. Stärkeklasse.

 

Rücktritte – zwei Grosse hören auf

Tom Lüthi (35) hat genug. In Valencia fuhr er sein letztes Rennen. Nach 318 Rennen, einem Weltmeistertitel, zwei Vize-Weltmeistertiteln und 65 Podestplätzen tritt Lüthi ab. Künftig arbeitet Lüthi als Sportchef beim deutschen Team Prüstel GP. Er betreut dort die jungen Fahrer.

 

Auch Willy Graber (37) hat genug Schwinger auf den Rücken gelegt. Der fünffache Eidgenosse, der 110 Kränze gewonnen hat, hat seine Zwilchhosen im Estrich verstaut. Zum Abschluss seiner Karriere gewann er noch den Hallenschwinget in Bolligen.

 

Worber rennt nach Nizza

Und nicht zuletzt wollen wir hier Hansjörg Gosteli aus Worb erwähnen. Er lief im Juli 600 Kilometer quer über die Alpen. Zwischen Genf und Nizza legte er täglich 55 Kilometer und 2500 Höhenmeter zurück. Zwölf Tage war er zusammen mit seinem Laufpartner unterwegs. An zwei Tagen habe er richtig fest gelitten. Einmal hatte er Magenprobleme, erzählte Gosteli BERN-OST. Dafür sei die Freude, als sie Nizza erblickten, umso grösser gewesen.

 

[i] In einer ersten Version stand, dass Dominic Stricker Anfang 2021 auf Platz 874 der ATP-Weltrangliste stand. Wie wir erfahren haben, lag Stricker damals auf Rang 1'168. Das wurde nun korrigiert.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 31.12.2021
Geändert: 11.01.2022
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