Utzigen: Grosse Ehre für einen Tambour

Seltenes Lob für einen Dirigenten und für einen Tambour: Der Stadtberner Dirigent Rolf Schumacher und der in Utzigen wohnhafte Tambour Patrick Robatel erhalten eine prestigeträchtige Auszeichnung. Der Stephan-Jaeggi-Preis ist die höchste Auszeichnung in der Schweizer Blasmusik und für ihn eine «grosse Ehre und Auszeichnung», wie Rolf Schumacher sagt.

Ein Meister der Shows und Parademusiken

Patrick Robatel war ehemaliger Berufsoffizier der Schweizer Militärmusik, Leiter der Tambouren bei der Schweizer Armee sowie Choreograf bei verschiedenen Armeeformationen. Er hat die Tambouren- sowie die Perkussionsszene stark beeinflusst. Erfolgreich war er besonders im Bereich der bewegten Musik. Die Shows und Parademusiken der Schweizer Militärmusik haben ein internationales Spitzenniveau erreicht. Grosse Freude hatte Robatel jeweils, wenn er im Ausland an Tattoos die Qualität der Schweizer Blasmusik demonstrieren konnte, schreibt der Blasmusik-Dirigentenverband in einer Medienmitteilung.

Tambourmajor eingeführt

Speziell hervorgetan hat sich der Preisträger als Buchautor. Seine Werke zur Spielführung (Grundlagen der Marschmusik) setzen heute den Standard. Patrick Robatel hat zahlreiche Workshops bei Kantonalmusikverbänden durchgeführt. Mit der Auszeichnung wird seine teilweise auch unkonventionelle Entwicklungsarbeit gewürdigt. So hat er die Funktion des Tambourmajors mit dem Tambourmajorstock in der Schweiz wieder eingeführt. Durch seine Tätigkeit hat den Tambouren und Schlagzeugern in der Schweizer Blasmusik zu neuer Bedeutung verholfen.

Neue Ideen im Ruhestand

Beide Preisträger sind frisch pensioniert. Was werden Sie also künftig tun? Schumacher sagt, musikalisch werde es jetzt etwas ruhiger. Er ist aber immer noch als Juror und Dirigent tätig und hat nun wieder etwas mehr Zeit zum Reisen. Robatel will die Zeit für die Entwicklung neuer Projekte für Tattoos, Shows und bewegte Musik nutzen und diese mit Vereinen und Verbänden umsetzen.