• Region

Sternenmatte Worb: Das Siegerprojekt steht fest

Im Studienauftrag um die Überbauung der Sternenmatte hat ein Architekturbüro aus Bern das Rennen gemacht. Das Projekt sieht drei viergeschossige „Gebäudekonglomerate“ vor und einen öffentlichen Spielplatz direkt hinter dem Gasthof Sternen. Ob damit auch der Standort für den Familienspielplatz definiert ist, den die Gemeinde bauen will, ist noch nicht klar.

So könnte die verbleibende Grünfläche auf der Sternenmatte dereinst aussehen. (Bilder: zvg)
So stellt sich die Halter AG die künftige Sternenmatte vor.
Das Modell von oben gesehen. Vorne in der Mitte der Gastof Sternen, dahinter die geplante Überbauung.
Situationsplan. Hier ist der Sternen oben in der Mitte.

Am Wettbewerb um die Überbauung der Sternenmatte nahmen fünf Architekturbüroteams teil, darunter auch die ANS Architekten aus Worb. Eine Jury aus Fachleuten, Gemeindevertretern und der Halter AG als Bauherrschaft hat sich nun für das Projekt der Kast Kaeppeli Architekten GmbH entschieden.

 

Rund 80 Wohnungen

Das Sieger*innenprojekt sieht eine dichte aber nicht sehr hohe Bebauung vor. Geplant sind drei viergeschossige „Konglomerate“, also Gruppen von je drei zusammengebauten Häusern. Darin finden rund 80 3- bis 5-Zimmerwohnungen Platz. Ein Drittel davon soll vermietet, der Rest verkauft werden. Der Schlussbericht zum Wettbewerb lobt am Konzept, dass es „eine Vielzahl an Möglichkeiten für unterschiedliche Wohnformen“ erlaube. "Es gibt in allen Wohnungen die Möglichkeit, aus einem der Zimmer zwei zu machen, etwa wenn die Familie wächst", erklärt Jan Lauper. Ausserdem sind die Zimmer dank geschlossener Küche flexibler nutzbar: Wer will, kann aus dem Wohn- ein Schlafzimmer machen. Zu den eher kleinen Wohnungen, eine 3-Zimmer-Mietwohnung wird etwa 80 m2 gross sein, gibt es grosse Balkone.

 

Die Erschliessung für den Autoverkehr erfolgt über die Mattenstrasse. Ausser ganz wenig Feldern für Besucher*innen sollen die Parkplätze in einer unterirdischen Einstellhalle untergebracht sein. Für Velos stehen diverse Abstellplätze und in jedem Haus ein Veloraum zur Verfügung.

 

Der Zugang zu den Häusern ist aussen, so dass die Grünfläche zwischen den Gebäuden auch grün bleiben kann und nicht für Wege oder Zufahrten benötigt wird. Doch auch der Fussweg, der um die Überbauung herum und zu den Hauseingängen führt, bleibt dank Rasengittersteinen grün und durchlässig. Ausserdem sei geplant, vor allem einheimische Pflanzen einzusetzen, sagt Projektleiter Jan Lauper.

 

"Gebäude werden den Sternen nicht überragen"

Mit der geringen Höhe sei auch ein wichtiger Wunsch der Bevölkerung erfüllt. „Die Gebäude werden den Gasthof Sternen nicht überragen.“ Vor allem habe das Projekt aber mit dem städtebaulichen Aspekt überzeugt. „Die Bauweise in Konglomeraten passt zu Worb“, sagt Lauper. Am Ende sei es ein Abwägen verschiedener Faktoren gewesen. „Es war ein Mehrheitsentscheid.“

 

Gemeindepräsident Niklaus Gfeller war als Vertreter des Gemeinderats in der Jury. Ob er ebenfalls für das Siegerprojekt gestimmt hat, will er nicht verraten. „Das sagt man nicht.“ Da der Gemeinderat noch nicht über das Resultat des Wettbewerbs gesprochen habe, könne er sich auch nicht in dessen Namen zum Projekt äussern. „Mir persönlich gefällt nebst der Tatsache, dass die Häuser nicht zu hoch sind, vor allem der Spielplatz. Besonders dass der Bächu Teil davon ist.“

 

Wird das der geforderte Familienspielplatz?

Der Spielplatz wird direkt hinter dem Gasthof zu liegen kommen, da wo jetzt der kleine Tierpark mit Ziegen und Enten ist. Noch ist nicht klar, ob sich die Gemeinde daran beteiligen und so die Volksinitiative der SP umsetzen wird, die vor mehr als 10 Jahren einen Familienspielplatz für Worb gefordert hatte.

 

Der Standort für den gemeindeeigenen Spielplatz steht noch nicht offiziell fest. Nebst der Sternenmatte waren auch der Wislepark und der Mühlacher im Gespräch. Die Arbeitsgruppe, die sich unter Gemeinderat Bruno Wermuth um die Standortsuche kümmert, habe das Resultat des Wettbewerbs abwarten wollen, sagt Niklaus Gfeller. Wermuth bestätigt das und verspricht: „Wir machen eine nächste Sitzung, sobald es die Umstände zulassen.“

 

Für die Halter AG sei die Entscheidung der Arbeitsgruppe nicht so massgeblich, sagt Jan Lauper. „Wir wollen den Spielplatz so oder so bauen und dass er öffentlich sein wird, ist für uns selbstverständlich.“ Mit dem Resultat des Architekturwettbewerbs sei er „sehr glücklich“, so Lauper. „Und ich glaube, die Worber*innen werden auch glücklich sein.“

 

[i] Wie geht es nun weiter?

Als nächstes wird aus der Idee der Kast Käppeli AG ein erster Entwurf für eine Zone mit Planungspflicht (ZPP) und eine Überbauungsordnung (UeO) erarbeitet. Wird diese von Gemeinderat und Planungskommission gutgeheissen, geht die ZPP zuerst in die Mitwirkung und danach zur Vorprüfung an den Kanton und wird anschliessend öffentlich aufgelegt. Wenn ihr danach Gemeinderat und Grosser Gemeinderat zustimmen, kann sie vom Kanton genehmigt werden. „Dieser Prozess dauert rund zwei Jahre “, sagt Jan Lauper. Erst danach wird das konkrete Bauprojekt ausgearbeitet und zur Bewilligung gebracht. Ziel sei, Ende 2023 mit dem Bau zu starten. Die ersten Wohnungen wären demnach bestenfalls 2025 einzugsbereit.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 25.01.2021
Geändert: 27.01.2021
Klicks heute:
Klicks total: