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Swiss Skills 2024: Oberthaler ist der beste Zimmermann

Timon Kupferschmied aus Oberthal hat bei den Swiss Skills im Beruf Zimmermann den ersten Platz belegt. Mit handwerklichem Können und Ausdauer setzte er sich gegen die besten Nachwuchstalente der Schweiz durch.

Vier Tage lang arbeitete Timon Kupferschmied an verschiedenen Aufgaben. (Bild: zvg)
Die Anmeldung für die Swiss Skills kam zustande, weil ihn verschiedene Personen sowie sein Lehrbetrieb darauf aufmerksam machten. (Bild: zvg)
«Ich hatte nicht viel Zeit, mir Gedanken zu machen, wie gut ich an der Vorausscheidung war», sagt der junge Zimmermann. Schliesslich erfuhr er noch während seiner praktischen Lehrabschlussprüfung, dass er dabei war. (Bild: zvg)
Und nun ist er stolzer Gold-Medaillenträger. (Bild: zvg)

Gewinner der Swiss Skills im Bereich Zimmermann: So darf sich seit wenigen Wochen Timon Kupferschmied aus Oberthal nennen. Seine Leidenschaft für die Zimmerei hatte er schon früh entdeckt: «Mein Vater hat eine Zimmerei, und schon während der Schulzeit habe ich ihm oft geholfen. Ich durfte selbst Sachen ausprobieren und war immer fasziniert davon, wie man mit Holz arbeitet. Am Abend sieht man, was man gemacht hat.» Diese Faszination begleitete ihn von Anfang an, sodass er schon früh wusste, dass er Zimmermann werden wollte.

 

Intensive Zeit

Seine Ausbildung absolvierte er bei Gerber macht’s, wo er immer noch arbeitet. Das Training für die Swiss Skills war intensiv und fand gemeinsam mit den anderen Finalisten statt. «Alle zwölf Finalisten haben zusammen trainiert, organisiert von Swiss Skills. Anschliessend haben wir Berner noch weiter geübt, teilweise im Kurs-Zentrum in Lyss», sagt Timon, «es war zwar nicht klar, was auf uns zukommt, aber wir haben die Projekte der letzten Jahre durchgemacht und uns bestmöglich vorbereitet.»

 

Bei den Swiss Skills selbst hatte er während vier Tagen insgesamt 22 Stunden Zeit, um verschiedene Aufgaben zu bewältigen, darunter eine Unterkonstruktion mit verschiedenen Verbindungen, wie auch einen Dachstuhl mit Gratbalken, Klauenschifter und verkanteten Hölzern. «Die grösste Herausforderung war, alles perfekt zu machen. Ich wusste, dass ich die Aufgaben konnte, aber sie unter Wettbewerbsbedingungen perfekt umzusetzen, ist noch mal etwas anderes», sagt Timon.

 

Ob er ahnte, dass seine Arbeit die Beste war? «Am ersten Tag wollte ich einfach mein Bestes geben. Am letzten Tag hatte ich ein gutes Gefühl, aber dass ich gewinne, hätte ich nie gedacht», sagt der Zimmermann. Nach einer kurzen Dusche stand schon die Rangverkündigung vor der Türe. Und tatsächlich: Timon Kupferschmied hatte am meisten Punkte erzielt.

 

«Es durchzuziehen war unglaublich»

Die vier Tage gingen nicht spurlos an ihm vorbei. «Während den Aufgaben war es keine Option, müde zu sein. Ich wollte die Chance wahrnehmen, zu zeigen was ich konnte.» Und trotzdem: «Die Erfahrung war zu 100 Prozent gut gewesen und hat mich weitergebracht. Mich selbst immer wieder zu motivieren, nie aufzugeben und es durchzuziehen war unglaublich.»

 

In Zukunft spielt Timon in einer anderen Liga: «Die besten drei von dem Wettkampf sind jetzt im Nationalteam. Wenn eine EM oder WM ansteht, werden wir zur Qualifikation eingeladen», erklärt Timon. Ob er den Weg bis zur Euroskills 2025 weiterverfolgen möchte, ist für ihn noch offen: «Der zeitliche Aufwand ist schon riesig.» Trotzdem betont er, wie viel ihm die Erfahrung gebracht hat: «Der Durchhaltewillen und die Selbstmotivation, die man dabei entwickelt, das ist etwas, das man so schnell nicht wieder erlebt.»


Autor:in
pg, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 02.10.2024
Geändert: 02.10.2024
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