Sanierung lohnt sich nicht: Chäsi Tägertschi und Lädeli schliessen

Nach einer vollständigen Sanierung wurde 1985 in der Käserei Tägertschi die Produktion wieder aufgenommen. "Die durchschnittliche Lebensdauer einer sanierten Käserei beträgt je nach Auslastungsgrad 25 bis 30 Jahre. Seit der letzten Sanierung sind 34 Jahre vergangen und es stehen nun grössere Investition in Fertiger, Kühlraum, Heizung und Gebäude an", schreibt Markus Hänni, Präsident der Käsereigenossenschaft Tägertschi in einer Mitteilung. Zudem habe Betriebsleiter Ueli Böhlen sich nach 36 Jahren entschlossen seine Tätigkeit zu beenden.

Anlage schlecht ausgelastet

"Die Umstrukturierung bei den Milchproduzenten führt zu geringeren Milcheinlieferungen und die schwierige Lage im Emmentalerabsatz zu tieferen Fabrikationsmengen", so Hänni. Dies ergebe eine schlechte Auslastung der Fabrikationsanlage.

Die Genossenschafter hätten verschiedene Varianten für die Zukunft der Käserei überprüft. "Einer Sanierung des Betriebes konnten die Mehrheit der Genossenschaftsmitglieder aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mehr zustimmen", heisst es weiter.

An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 30. November habe sich die Käsereigenossenschaft Tägertschi darum entschlossen, die Käserei per 31. Mai 2020 zu schliessen. "Bedauerlicherweise ist von dieser Schliessung auch der Käsereiladen betroffen", gibt Hänni bekannt.

Käserei Eyweid übernimmt Milch und vielleicht auch Angestellte

"Die meisten Lädelifrauen wollten mit Ueli aufhören", sagt Hänni auf Nachfrage zum Stellenverlust, den die Schliessung mit sich bringt. Für weitere Teilzeitstellen in der Chäsi brauche es neue Lösungen. "Die Käsereigenossenschaft, setzt sich dafür ein, dass diese gefunden werden", sagt Hänni. Allenfalls übernehme die Käserei Eyweid in Zäziwil die Angestellten. Die Eyweid ist auch der neue Milchkäufer.