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Top Dog Germany: Kali aus Kiesen schafft es in die Endrunde!

Andrea Wenger und ihre Hundedame Kali haben es unter Tausenden von Mitbewerbenden in die RTL-Show «Top Dog Germany 2024» geschafft. Es sei ein Riesenerlebnis gewesen, sagt die Kiesenerin. Jetzt ist es ausgekommen: Das Schweizer Team kommt ins Finale!

Andrea Wenger und Kali: Top Dog oder nicht, die Übungen beherrschen sie. (Foto: cw)
Der Kleber auf der Heckscheibe zeigt: Andrea Wenger und Kali sind dabei! (Foto: cw)
Das Schweizer Team in den Schweizer Farben (Foto: zvg)
Kali ist ein Trick-Dog: Sie kann Blumen bringen...
...Posen einnehmen...
...Rollbrett fahren...
...und im Innenpool schwimmen.
Am meisten freut sich Kali, wenn Andrea Wenger sie lobt.
Ob es nach der Vorausscheidungsrunde Blumen gibt, muss sich zeigen...

Aufmerksam beobachtet die Hundedame Kali ihre Meisterin. «Und touch», kommandiert Andrea Wenger und gibt dem Hund ein Handzeichen. Fehlerfrei folgt Kali, springt am Baumstamm hoch, stösst sich elegant wieder ab und setzt sich erwartungsvoll hin.

 

Aus 3000 Teams ausgewählt

Die fünfjährige Australian Cattle Dog-Lady ist ausgesprochen gelehrig, das ist offensichtlich. Was man ihr nicht ansieht: Kali ist auf dem besten Weg, in Hundekreisen zur Berühmtheit zu werden. Vor kurzem hat Andrea Wenger mit ihr bei «Top Dog Germany 2024 – der beste Hund Deutschlands» teilgenommen. Und das, freut sie sich, sei eine grosse Ehre: «Rund dreitausend Teams bewerben sich jeweils für diese Show, und ich höre immer wieder von anderen, die es vergeblich versucht haben.»

 

In der Geschicklichkeitsshow müssen die Teams knifflige Hindernisse und einen kompletten Parcours bewältigen. Und schon die Vorausscheidung hat es in sich: Nur 48 Teams schaffen es in der Vorausscheidung überhaupt in die Sendung, nur ganz vereinzelte davon aus der Schweiz. Das Duo aus Kiesen jedoch hat die Hürden bravourös genommen.

 

In die Endrunde?

Ob Kali gar gewonnen hat und «Top Dog 2024» wird? Andrea Wenger schmunzelt. Lange durfte sie das eben noch nicht bekanntgeben, das musste sie vertraglich hoch und heilig zusichern: «Sonst wäre ja die Sendung nur noch halb so spannend.» Sie durfte noch nicht einmal verraten, ob sie in die Endrunde gekommen sind.

 

Jetzt ist die Folge ausgestrahlt und alle, die Daumen gedrückt haben, können aufatmen: Kali und Andrea, das tolle Schweizer Team, haben es geschafft: Sie treten in der Finalrunde an.

 

Jetzt hat das Schweigen ein Ende

Bis dahin musste sich Andrea Wenger oft auf die Zunge beissen:Alles lief so geheim ab, dass nicht einmal ihre Arbeitskolleginnen in der Hausarztpraxis Biglen erfahren durften, wohin sie im Frühling verreist war: «Irgendwohin mit dem Camper, Kali ist selbstverständlich dabei», war alles, was sie wissen durften. Erst vor ein paar Wochen konnte Andrea Wenger ihrem Team endlich erzählen, wo sie und Kali überhaupt waren und was sie erlebt haben. Wie die Geschichte ausgeht, muss sie aber immer noch geheim halten.

 

Mit Maskenbildnerin und Hundetrainerin

Die Spannung bleibt also, und die Frage wird erst Anfang Oktober in der Finalrunde aufgelöst. Aber, so viel darf Andrea Wenger bereits sagen: «Allein die Teilnahme war nicht nur ein grandioser Erfolg, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis.»

 

Besonders die Zeit bei der Produktion sei grossartig und aufregend gewesen: «Wir hatten eine eigene Box, und eine Maskenbildnerin, eine Hundetrainerin und andere Betreuungspersonen sorgten für uns.» Sie lacht: «Wir wurden fast wie Stars behandelt.»

 

Eine besondere Geschichte...

Letztlich, da ist sich die medizinische Praxisassistentin sicher, spielte nicht zuletzt Kalis Geschichte eine Rolle dabei, dass sie als Team ausgewählt wurden. Vor anderthalb Jahren, just an dem Tag, als Andrea Wenger ihre soeben verstorbene erste Hündin – auch eine Australian Cattle Dog – einäschern liess, meldete sich eine Züchterin aus Hamburg bei ihr.

 

Ihr war zu Ohren gekommen, dass Wenger ab sofort hundelos war, und sie hoffte, ihr die damals dreieinhalbjährige Kali abgeben zu können: Diese vertrug sich auf einmal nicht mehr mit ihrer Mutter. Für Andrea Wenger ging das allerdings viel zu schnell: So rasch konnte sie doch nicht einfach ihren verstorbenen Hund ersetzen. Sie lehnte ab.

 

...nahm ihren Lauf

Das war am Morgen. Am Mittag überlegte sie bereits, ob der Anruf vielleicht ein Zeichen sein könnte: Der Name Kali steht für «schwarze Göttin des Todes und der Zerstörung» aber auch für «Erneuerung». Am Abend, als sie mit der Hunde-Urne nach Hause fuhr, war für Andrea Wenger klar: Sie würde Kali aufnehmen.

 

Beim ersten Kennenlernen stemmte sich Kali begeistert an ihr hoch und fixierte sie, als wollte sie sagen: «Holst du mich endlich ab?» Und zu Hause merkte Andrea Wenger rasch: «Diese Hundedame hat eine sehr angenehme Art, sie ist ruhig, hört zu, probiert viel aus und lernt sehr schnell.»  

 

Kali will arbeiten

Kali sitzt daneben und macht eine Miene, als würde sie genau zuhören. Dann gähnt sie und kratzt sich am Hals, ihr wird schnell langweilig: Australische Cattle Dogs wurden zum Viehtreiben und als Bauernhausbeschützer gezüchtet, Kali will arbeiten und braucht eine Herausforderung.

 

Spontan schaltet Andrea Wenger ein paar Übungen ein, die sie schon oft zusammen durchgespielt haben. Kali macht alles perfekt mit. Sie hüpft auf die Bank, steht an der Banklehne aufrecht still, dann setzt sie sich ordentlich hin, gibt die Pfote und springt elegant wieder hinunter.

 

Und sie ist ein Trick Dog

Andrea Wenger lacht: «Sie ist ein Trick Dog, kann sogar Reissverschlüsse öffnen und lernt sofort, wie sie mit Kunststücken wie Rückenflips oder Buzzerdrücken schnell zu Goodies kommt.» Ideale Voraussetzungen für einen «Top Dog». Vor einem Jahr beschloss die Kiesenerin deshalb, sich zu bewerben.

 

Anfang 2024 kam die Antwort von RTL: «Wir wollen euch!» Einen Monat vor der Abreise ans Filmset in Köln erhielt Andrea Wenger eine Liste mit 40 kniffligen Aufgaben zugeschickt: Sie alle mussten sie und Kali beherrschen. Von da an war intensives Training angesagt.

 

Schwimmstunde im Innenpool

Damit Kali auch üben konnte, in einem Innenpool zu schwimmen, musste ihre Meisterin lange suchen, bis sie zwei Hunde-Physiotherapeutinnen mit Pool fand. Ohne Zögern fuhr sie dann nach Thun und nach Zürich ins Hundeschwimmtraining. Und um die Top-Dog-Übungen durchzuspielen auch die 270 Kilometer ins St. Gallische Montlingen und wieder zurück. 

 

Ein strenger Zeitplan, aber das Training bewährte sich: Bei den Dreharbeiten im März meisterte Kali ihre Aufgaben gelassen, und auch Andrea Wenger kam souverän durch die Übungen. «Das ist gar nicht so einfach», erzählt sie. Auch die Hundebesitzer:innen müssen sportliches Geschick beweisen und dürfen dabei nicht stolpern: «Sonst wird das millionenfach ausgestrahlt.»

 

Fast wie ein Traum

Inzwischen sind die beiden schon wieder seit ein paar Monaten zurück. Und fast ein bisschen kommt es Andrea Wenger vor, als habe sie alles nur geträumt: «Es war eine verrückte Zeit», sagt sie lachend. «Aber ein wahnsinniges Erlebnis.»

 

Ob es sie und Kali, ihre «schwarze Göttin», im Finale bis auf das Siegerpodest schaffen? Wenger schmunzelt und schweigt, so einfach lässt sie sich nicht überrumpeln: Das darf sie erst verraten, wenn die Sendung ausgestrahlt ist. Kali kümmert das offensichtlich nicht gross: Sie freut sich einfach, wenn ihre Meisterin ihr neue spannende Aufgaben gibt.

 

 

[i] Im September wird jeden Freitag von 20.15 bis 22.30 Uhr die vierte Staffel der Sendung  Top Dog Germany auf RTL ausgestrahlt. Andrea Wenger und Kali sind im grossen Finale am Freitag, 4. Oktober, um 20.15 Uhr zu sehen.

 

[i] Das jeweilige Tagessiegerteam erhält 5'000 Euro, von denen 3'000 Euro an eine Tierschutzorganisation der Wahl gespendet werden. Im Finale treten die schnellsten Teams aus der Vorrunde gegeneinander an.


Autor:in
Claudia Weiss, claudia.weiss@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
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Erstellt: 12.09.2024
Geändert: 14.09.2024
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