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Traditionsbetrieb Innenausbau Aeschlimann aus Walkringen: "Jetzt wird es anders"

Die Aeschlimann Innenausbau AG aus Walkringen geht an die vierte Generation über. Ab dem neuen Jahr tritt Stefan Flückiger (34) an die Stelle seines Schwiegervaters Kurt Aeschlimann (60).

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Schlüsselübergabe: Kurt und Brigitte Aeschlimann (links) mit ihren Nachfolgern Stefan und Severine Flückiger. (Bild: zvg)
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In der vierten Generation: Das Geschäft an der Furth in Walkringen wurde zuletzt 2015 mit einem Anbau an die Schreinerei erweitert. (Bild: zvg)
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Topmoderne Technik: Die neue computergesteuerte Kantenleimmaschine. (Bild: zvg)
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„Ich war 27 Jahre an der Front. Jetzt wird es anders,“ sagt Kurt Aeschlimann. Bereits im Sommer beendete er nach 25 Jahren seine Tätigkeit als Gewerbeschullehrer. Das Ziel sei gewesen, mit 60 Jahren kürzer zu treten. „Dieses Alter markiert einen Eckpunkt und der Zeitpunkt für die Übernahme ist auch für Flückigers ideal“, sagt er. „Sie sind in einem guten Alter und haben noch Power.“

 

Seine Tochter Severine Flückiger hat bereits vor zwei Jahren von ihrer Mutter Brigitte Aeschlimann einige Büroarbeiten im Betrieb übernommen. Neu werden auch die administrativen Aufgaben dazukommen, die ihr Vater bislang erledigte.

 

Stefan Flückiger ist gelernter Schreiner und arbeitet bereits seit 2012 als Werkmeister und Projektleiter im Betrieb. „Ich habe gute Gefühle bei der Übernahme durch meinen Schwiegersohn“, sagt Aeschlimann. „Die Firma ist bei ihm in guten Händen.“

Die Firma ist für die Zukunft gerüstet

 

Die Übergabe des Geschäfts war schon länger geplant. 2015 wurde die Schreinerei mit einem Anbau erweitert. „Damit konnten wir Arbeitsabläufe optimieren und somit die Konkurrenzfähigkeit steigern“, sagt Aeschlimann. „So sind wir in der Lage, Arbeiten ausführen zu können, die wir zuvor vom Aufwand her nicht bewältigen konnten“, sagt er.

 

Flückiger übernimmt einen topmodernen Betrieb. „Meine Frau und ich empfinden grosse Dankbarkeit gegenüber Kurt und Brigitte Aeschlimann dafür, dass sie den Betrieb ausbauten und gute Voraussetzungen für die Zukunft schufen“, sagt er. „Für uns sind nun die Abläufe in der Produktion einfacher, als sie es noch für Aeschlimanns waren.“

"Ich wünsche mir immer genug Arbeit"

 

Obwohl sich Flückiger auf seine neue Aufgabe freut, ist die Übernahme für ihn mit grossem Respekt verbunden. „Wir haben schon einmal eine Durststrecke erlebt. Da ist mir bewusst geworden, wieviel Verantwortung ich nun als Geschäftsführer trage,“ sagt Flückiger.

 

An diese schwierigen Zeiten erinnert sich auch sein Schwiegervater ungerne. Aber insgesamt seien es gute 27 Jahre gewesen. „Das Messer hatten wir trotz allem nie am Hals,“ sagt er.

Technisch auf dem neuesten Stand

 

Die Modernisierung seines Betriebs hat Kurt Aeschlimann immer mit Faszination und Freude vorangetrieben. „Ein Highlight meiner Karriere war die Umstellung auf computergesteuerte Maschinen im Jahr 1999,“ berichtet er.

 

Für die neue Werkstatt gab es 2016 dann eine ebensolche Kantenleimmaschine, mit welcher zum Beispiel bei Küchenfronten die Kanten belegt werden können. „Technisch haben wir damit mehr Möglichkeiten und können in punkto Qualität und Effizienz eine weiteres Ausrufezeichen setzen“, sagt Flückiger.

Angestellte bleiben, Aeschlimann tritt kürzer

 

Aeschlimann wird Flückigers künftig noch zu 80 Prozent im Büro und der Werkstatt unterstützen. Seine Frau Brigitte bleibt dem Betrieb im gleichen Ausmass wie anhin erhalten. Sie ist für den Unterhalt von Büro und Werkstatt zuständig. Auch die übrigen Angestellten bleiben im Betrieb. „Wir werden den eingeschlagenen so weiterführen“, sagt Flückiger.

 

„Was nun auf mich zukommt, weiss ich noch nicht so recht,“ sagt Aeschlimann. „Als Unternehmer hat man kaum Zeit für Hobbies. Meines war meine Tätigkeit als Lehrer an der Gewerbeschule.“ An die neue Situation müsse er sich erst gewöhnen.


Autor:in
Isabelle Berger, isabelle.berger@bern-ost.ch
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Erstellt: 04.01.2017
Geändert: 04.01.2017
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