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Unihockey - Dieser Tiger ist wertvollster Spieler der Liga

Der Tigers Spieler Simon hat geschafft, wovon wohl jeder Spieler träumt. Er ist zum wertvollsten Spieler (MVP) der Nationalliga A ausgezeichnet worden. Der Liga-Topskorer erzählt im Interview, warum er so viele Tore schiesst und ob er davon leben kann.

Simon Steiner: "Ich habe immer mehr Goals geschossen als Assists." (Foto: Res Reinhard)

Simon Steiner (27) ist in Röthenbach aufgewachsen und seit den Junioren bei den Unihockey Tigers. Für die Tigers spielte er bisher neun Saisons in der höchsten Spielklasse (erst Nationalliga A, heute Unihockey Prime-League). Steiner spielt als linker Flügel im Sturm, in der abgelaufenen Saison erzielte er in 28 Spielen 57 Skorerpunkte. Er trainiert je nach Saison zwischen fünf und sechs Mal pro Woche und arbeitet Teilzeit als Lehrer in Trubschachen.

 

BERN-OST: Simon Steiner, was bedeutet es für dich, der wertvollste Spieler der Liga zu sein?

Simon Steiner: Das ist eine schöne Auszeichnung, es ist der Lohn für die Arbeit, die ich in den Sport gesteckt habe. Das ist keine persönliche Auszeichnung, sondern ein Zeichen für unsere Teamleistung. Ich habe viel unserer Sturmlinie, meinen Kollegen zu verdanken. Mein Lob geht auch an den Center und an den Verteidiger hinter mir.

 

Das klingt sehr bescheiden.

Ja, schon, seit ich in der Nationalliga A meinen Stammplatz habe, konnte ich immer spielen und hatte einen guten Stand. Für diesen Exploit sind schon auch externe Faktoren verantwortlich. Gustav Svensson in der Verteidigung spielt so stabil, dass ich viele Bälle erhalte. Dadurch konnte ich offensiver spielen. Es hiess früher oft, der Steiner könne sein Potenzial nicht ausschöpfen, aber das gelang jetzt.

 

Hast du damit gerechnet?

Nein, ich war zwar punktemässig immer vorne dabei. Gegen Ende der Qualifikation zeichnete es sich ab, dass ich das schaffen könnte. Sportchefs, Captains und die Trainer der Clubs, Leute vom Verband und Medienvertreter gaben ihre Stimme ab.

 

Aber es fühlt sich schon gut an, bester Spieler der Liga zu sein?

Klar, das ist schon ein cooles Gefühl. Ich bin auch zum ersten Mal bester Skorer der Liga. Die Erwartungen von aussen sind dadurch natürlich gestiegen.

 

Was kannst du besonders gut?

Ich habe einen guten Abschluss. Ich habe immer mehr Goals geschossen als Assists. Ich bin schnell und wendig und konnte mich im Positionsspiel verbessern. Ich weiss, wo ich mich hinbewegen muss, um gute Chancen zu erhalten.

 

Kann man das trainieren?

Es ist schon ein Gefühl, aber ich denke man kann es durch Videostudium trainieren, das bringt am meisten. Was auch wichtig ist, die Linienkollegen zu kennen. Mit der Zeit versteht man sich fast blind. Mit Kevin Kropf am rechten Flügel spiele ich schon seit den Junioren zusammen.

 

Was kannst du weniger gut?

Im 1 gegen 1, Spieler gegen Spieler mit dem Ball kann ich mich noch verbessern. Oder auch Schüsse anzutäuschen.

 

Wie bist du zum Unihockey gekommen?

Als Kind habe ich immer mit einem Nachbar draussen gespielt. Ich habe dann mit Kollegen aus dem Kindergarten ein Training besucht. Das nahm mir den Ärmel rein. Mitgeholfen hat sicher, dass ich zusammen mit Freunden aus dem Kindergarten spielte, mit ihnen spiele ich noch heute. Wir haben auch in der Freizeit fast nur Unihockey gespielt, aber natürlich auch Fussball und auch Eishockey.

 

Hast du dir nie überlegt bei einem Verein Eishockey zu spielen?

Nein, nie. Unihockey hat mir super gefallen. Auch in Röthenbach haben viele Eishockey gespielt oder «ghornusset», aber gleichwohl blieb ich dem Unihockey treu.

 

Als MVP im Eishockey müsstest du nebenbei nicht mehr arbeiten.

Ja, das stimmt (lacht).

 

Ist Unihockey ein Hobby oder verdienst du damit Geld?

Ich habe einen Vertrag und erhalte einen Lohn. Auch Spesen kriegen wir entschädigt.

 

Gilt das auch für die schwedischen Spieler, die bei euch spielen?

Die Ausländer kriegen eine Wohnung, Versicherung und Auto und einen Lohn. Sie arbeiten daneben auch Teilzeit.

 

Die Tigers sind im Playoff-Viertelfinal gegen Floorball Köniz ausgeschieden, was sind die Ziele für nächste Saison?

Sicher über den Viertelfinal rauszukommen. Wir hatten den Kick-Off für die neue Saison noch nicht, aber ich glaube es ist klar, dass wir in die Playoffs wollen und dort eine Serie überstehen.


Autor:in
Rolf Blaser, rolf.blaser@bern-ost.ch
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Erstellt: 10.05.2023
Geändert: 10.05.2023
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