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Unihockey Damen NLB - UH Lejon Zäziwil verkürzt Viertelfinal-Playoffserie zu 1:2

Die Damen des UH Lejon Zäziwil waren am Dienstagabend zu Gast beim UH Aergera Giffers und gewinnen ein heiss umkämpftes Spiel mit 6:5 nach Verlängerung. Somit gehen die Playoffs-Viertelfinale für die Lejons weiter und es steht 1:2 in der Best-of-5 Serie für Giffers.

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Die Emmentalerinnen standen mächtig unter Druck: würden sie das Spiel verlieren, wäre die Saison damit beendet. Es galt also, die Nerven zu bewahren und jegliche Nervosität in Entschlossenheit und Energie umzuwandeln. Der Anpfiff ertönte und das Spiel nahm direkt viel Tempo von beiden Seiten auf. Lejon wirkte wach und konzentriert, und so kam es bereits in den ersten Minuten zu einigen Abschlüssen in Richtung Tor. Verteidigerin Badertscher erzielte sodann nach nicht einmal 5 Minuten das erste Tor, indem sie kompakt mit ihren Druck machenden Mitspielerinnen aufrückte und aus der Mitte abschloss. Giffers sah wohl ein, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde, hielt dem Druck gegen und erhielt Gelegenheit zum Konter: ein hoher Pass von hinten kam perfekt bei einer freistehenden Mitspielerin vor dem Tor ihrer Gäste an, diese holte aus und beförderte den Ball aus der Luft ins Tor der Löwinnen. Das Spiel verlief spannend weiter, Chancen auf beiden Seiten wurden erspielt, Giffers konnte sich in Minute 14 erneut durchsetzen.  Damit stand es 1:2 für Giffers und mit diesem knappen Vorsprung ging es in die erste Pause.

In der Pause erhielten beide Teams einige Inputs, viel zu ändern gab es allerdings nicht. Die Löwinnen nahmen sich vor, am Gameplan festzuhalten und mutig weiterzuspielen. Und so begann das zweite Drittel ähnlich, wie das erste endete: Beide Teams zeigten sich lauffreudig, spielten körperbetont und waren sichtlich bei der Sache. Unsicherheiten wurden gnadenlos ausgenutzt, genau so konnte Lejon ihr Team mit einem Doppelschlag in Minute 23 und 24 erneut in Führung bringen: Thierstein erhielt den Ball nach einer brenzligen Situation vor dem eigenen Tor und zog durch, schloss ab und verwertete. Lejon machte weiter Druck, setzte sich in der gegnerischen Zone fest und Kormann verfrachtete den Ball ins Netz. Giffers erspielte sich allerdings auch seine Chancen und glich in Minute 27 zum 3:3 aus. So eng wie der Spielstand verlief auch das Spiel weiter. Lejon hatte aber noch heisse Eisen im Feuer: so bspw. Verteidigerin Orakci, die frisch von der Bank eingewechselt wurde und den über 200 Zuschauern gleich zeigte, warum sie aufs Spielfeld gehörte. Lejon fing den Ball von einem Freistoss in der Ecke der Gegnerinnen ab, positionierte sich in deren Hälfte, Orakci bekam den Pass, schoss in einen Block von Giffers, kriegte den Ball wieder und schoss überzeugt ein zweites Mal ab und damit gleich Lejon zur 4:3 Führung. Mit diesem Resultat bracht die zweite Pause an.

Somit waren es noch 20 Minuten, die den weiteren Verlauf der Saison von Lejon bestimmen würden. Die Spannung war spürbar und die Löwinnen setzten alles daran, diesen Sieg nach Hause zu bringen, vielleicht sogar ein wenig zu viel: Kormann konnte eine Gegenspielerin nur noch regelwidrig stoppen, was von den Schiedsrichtern direkt mit einem Penalty sanktioniert wurde. Diese Chance konnte Giffers aber nicht verwerten. Kurz darauf fand jedoch ein Querpass von Giffers seinen Weg durch die Reihen der Lejons und resultierte in einem 4:4 Spielstand. Die Torschützin selbst war es, die einige Zeit später zu hart ran ging und damit bekamen die Löwinnen die Möglichkeit, an diesem Abend mit ihrem Powerplay zu überzeugen. Und sie enttäuschten nicht: nach 50 Sekunden Überzahlspiel schoss M. Buri ihre Farben in erneute Führung. Ein Tor Vorsprung, weitere 6 Minuten zu spielen. Das hätte den ersten Sieg für Lejon bedeuten können, sich damit abzufinden kam für Giffers aber nicht in Frage. Mehrmals wurde es noch gefährlich für die Löwinnen, in der 57. Minute konkretisierte sich diese Gefahr und Giffers glich aus. Beide Teams setzten alles daran, das Spiel noch in der Regelzeit für sich zu entscheiden, es ging aber in die Verlängerung. Diese war an Spannung kaum zu überbieten. Was das Spiel nun entschied, war der Kampfgeist. Die Uhr zeigte 61 Minuten und 28 Sekunden an, als der Ball von der Torhüterin abprallte und Kormann, welche im gegnerischen Slot bereit stand, diesen Abpraller konsequent ins Tor schob. Eine wilde Szene: Freudeschreie von Lejon, enttäuschte Blicke im Publikum des Heimteams, die Torhüterin von Giffers lag am Boden und einige ihrer Mitspielerinnen reklamierten wegen eines hohen Stocks, doch die Unparteiischen entschieden (richtig, wie sich auf dem Video unschwer erkennen lässt), dass alles fair war und Lejon den ersten Sieg dieser Serie mit nach Hause nehmen durfte.

Auf zwei weitere Siege im Viertelfinale. Go Lejon!

Zum Matchtelegramm

Lejon mit: Holle / Pfeiffer; Lüthi, Badertscher, Ramseier, Burger, Thierstein; Soltermann, Baioni, Umaparan, Briggen, Knörr; Sollberger, Götz, M. Buri, C. Buri, Kormann; Orakci, Reusser, Duner, Schmutz, Zürcher

Lejon ohne: Mosimann, Bichsel, Dominguez (verletzt)

Nächstes Heimspiel: Samstag, 12. Februar, 19:30 Uhr, SLM Arena Konolfingen, UH Lejon Zäziwil vs. UH Aergera Giffers

 

M. Buri (Lejon) und L. Gross (Giffers) wurden als wertvollste Spielerinnen ausgezeichnet.


Autor:in
Firdaus Holle, UH Lejon Zäziwil
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Erstellt: 15.02.2022
Geändert: 15.02.2022
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