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Unihockey vs. Eishockey: Die beiden Tigers trafen sich zum Freundschaftsspiel

Am Dienstagabend gastierten die Eishockeyspieler der SCL Tigers in der Espace-Arena für ein Event-Spiel gegen die Unihockey Tigers. Das Resultat war beim Showevent Nebensache.

Freundschaftsspiel: Die Unihockey Tigers spielten am Dienstag gegen die SCL Tigers. (Bild: Marc Raeber)
(Bild: Marc Raeber)
(Bild: Marc Raeber)

Normalerweise ist es im Emmental so, dass die Unihockey Tigers Stammgast in den Playoffs sind und die SCL Tigers bis zum letzten Spieltag darum kämpfen, im Teletext grün eingefärbt zu sein. In der abgelaufenen Spielzeit war es aber für einmal umgekehrt. Während die Unihockeyaner erstmals in die Playouts mussten, sorgten die Eishockeyaner für Aufsehen und verpassten bei ihrer erst zweiten Playoff-Qualifikation gegen Lausanne im siebten Spiel den Halbfinaleinzug.

 

Am Dienstagabend trafen sich die beiden Teams in der Espace-Arena in Biglen zu einem Event-Spiel. Trotz prächtigem Sommerwetter war die Halle voll, offiziell wurden 639 Zuschauer angegeben. "Wir nehmen das Spiel als seriöse Trainingseinheit und möchten schon das eine oder andere Tor erzielen", liess SCL-Captain Pascal Berger im Vorfeld verlauten. Lange dauerte es nicht, bis die "Ice-Boys" ein erstes Mal jubeln konnten: Jules Sturny brachte seine Mannschaft nach nur 38 Sekunden in Führung. Dann waren es vorab die "Profis", die dem Spiel den Stempel aufdrückten. Die SCL Tigers – ohne Coach Heinz Ehlers, den drei Kanadiern, dem frischgebackenen Weltmeister Harri Pesonen und einer Handvoll Schweizer Stammspielern – wehrten sich zwar tapfer, konnten sich aber nur selten in der gegnerischen Zone festsetzen.

 

Verwirrung bei "Starting-Five"

Amüsant war es aus Unihockeysicht aber trotzdem, die "Hockeyler" auf ungewohntem Terrain zu beobachten. Es gibt eben trotz Verwandtschaft doch ziemlich viele Unterschiede zwischen den beiden Sportarten – das bekam auch der SCL zu spüren. Etwas hilflos agierten die Spieler, als vor dem ersten Bully die im Unihockey übliche "Starting-Five" bekannt gegeben wurde. Das vom Eishockey übernommene Manndeckungs-System war zwar gut gemeint, ist aber im Unihockey schon seit einiger Zeit ausgestorben. Und in den Zweikämpfen ist Stossen in der Hallensportart halt verboten – mit etwas mehr Cleverness hätten die deutlich grösseren und stärkeren Hockey-Tiger wohl mehr Ballgewinne produzieren können. In puncto Abschlussqualitäten standen sie ihren Kollegen aber in nichts nach. Allen voran Stefan Rüegsegger, Julian Schmutz und Jules Sturny zeigten, dass sie auch für den wesentlich leichteren Plastikball ein feines Gespür haben.

 

Für einige Lacher auf der Tribüne sorgte SCL-Torhüter Damiano Ciaccio, einer der Langnauer-Helden der letzten Saison. Der Italo-Schweizer gilt im Eishockey als ruhiger Blocker mit unkonventionellem Stil, wurde aber als Verteidiger eingesetzt. Ciaccio war sich nicht zu schade, die Schüsse von Flühmann, Gfeller und Co. zu blocken. Das dies aber ziemlich brennt und für einen kurzen Moment schmerzhaft sein kann, liess er mit seinem Aufschrei die ganze Halle wissen. Eigentlich paradox, wenn man bedenkt, dass er in einem Spiel 30 bis 40 Mal eine Hartgummischeibe mit einer Geschwindigkeit von bis zu 175 km/h auf sich zukommen sieht.

 

Nach drei Mal 15 Minuten Spielzeit setzten sich die Unihockey Tigers ohne Probleme mit 8:2 durch. Das anschliessende Penaltyschiessen konnte der SCL für sich entscheiden. Die Tore von Schmutz, Rüegsegger und Schilt waren höchst sehenswert. Am Ende spielte das Resultat jedoch keine Rolle, im Vordergrund stand der Spass. Und etwas sei noch angefügt: Bei umgekehrter Affiche würde die Sache wohl noch viel deutlicher aussehen.

 

Unihockey Tigers - SCL Tigers 8:2 (4:1; 2:1; 2:0)

Espace-Arena, Biglen. 639 Zuschauer.
Tore: 1. (00:38) Sturni 0:1, 2. Beer (Flühmann) 1:1, 9. Flühmann (Glauser) 2:1, 10. Mayer (Steiner) 3:1, 11. Gfeller (Hofer) 4:1, 21. Steiner (Aeschlimann) 5:1, 25. Schmutz (Melsanskis) 5:2, 29. Glauser (Flühmann) 6:2, 35. Guggisberg 7:2, 43. Kropf (Hofer) 8:2.
Strafen: keine.


Autor:in
Etienne Güngerich, Unihockey Tigers
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Erstellt: 20.06.2019
Geändert: 20.06.2019
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