ZAK Seniorenstamm

Urs Bigler – der Vintage Rennfahrer

Über 20 Besucherinnen und Besucher staunten beim November-Seniorenstamm von «Zäme aktiv Konolfingen» nicht schlecht: Im Raum stand ein historisches Rennmotorrad, und Urs Bigler erzählte von seinem Weg vom Schreinerlehrling zum Schweizermeister im Vintage-Rennsport.

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Über 20 Besucher konnte Susanne Brechbühl und Gast Urs Bigler zum November Seniorenstamm von «Zäme aktiv Konolfingen» im Mehrzweckraum der Stiftung Lebensart begrüssen.

 

Beim Betreten des Vortragsraumes staunten alle: stand doch in der Mitte ein «Töff»! Eine Benelli Quattro Corsa 500 mit Startnummer 568 aus dem Jahr 1976. Daneben auf den Tischen aufgestellt die vielen Pokale und an den Wänden die Ehrenurkunden.

 

Jugendzeit

Seine Jugendzeit verbrachte Urs Bigler mit seinen 3 Geschwister in Herolfingen. In Gysenstein besuchte er die «HSG», die Hochschule Gysistein wie er lachend erzählte. In Erinnerung ist ihm sein Lehrer Ernst Meinen mit seinen Turnstunden. Bei schönem Wetter fanden sie draussen statt. Der Lehrer in gepflegtem Anzug mit Kravatte auf der Treppe stehend und die Schüler in 1er oder 2er Reihe auf dem Turnplatz. Danach wurde stramm marschiert mit verschiedenen Kommandos. Schmunzelnd meinte er, dass ihm dies in der RS zugutekam. Locker hätte er die ersten sechs Wochen überspringen können.

 

Start in die Berufswelt

Nach der Schreinerlehre rückte er in die RS ein und arbeitete sich bis zum Feldweibel hoch. Um französisch zu lernen, zog es ihn ins Welschland. Das sei aber nicht unbedingt seine Sprache. Im Jahr 1985 heiratete er und gründete mit seiner Frau Silvia eine Familie. Ihnen wurden drei Kindern geschenkt. Ein Jahr später übernahm er die Stelle als Technischer Leiter im Altersheim Konolfingen. Für das Wohl der Gemeinde Konolfingen engagierte er sich 8 Jahre im Gemeinderat.

 

Das Hobby wird zur Passion

Schon immer übten die «Töffe» auf Urs Bigler eine besondere Faszination aus. Mit 47 Jahren wurden die alten – historischen «Töffe» zu seiner Leidenschaft und somit der Vintage-Rennsport. «Zäme obsi» war in Zukunft sein Motto. Von seiner Familie und den Freunden wurde er voll unterstützt.

 

Seine «Lieblings-Töffe» sind zwei Benelli Quattro-Corsa 500, Baujahr 1972 und 1976. Zu den Rennen trat er in der Kategorie Post Classic (1970 – 1984) an. Bei den Vintage Rennen unterscheidet man zwischen Bergrennen (Einzelstart) oder Rundstreckenrennen (Massenstart). Für den Sieg zählt nicht die Geschwindigkeit, sondern die Gleichmässigkeit. Gefahren wird schon am Limit, aber mit höchster Präzision.

Alles für den Sport

Zum Training fährt er jedes Jahr für eine Woche nach Frankreich, da es in der Schweiz keine grossen Möglichkeiten gibt. Damit er Rennen fahren darf, beantragt er jedes Jahr eine Lizenz mit strengen Auflagen. Immer wieder gibt es neue Auflagen.

 

Von Rennen zu Rennen ist er mit seiner Frau Silvia im Wohntransporter jährlich 35 Tage und ca. 5000 km unterwegs. Über all die Jahre hatte er während einer Trainingsfahrt einen schweren Unfall. Die Maschine wurde schwer beschädigt und unter grossen Schmerzen und zerrissenen Bändern fuhr er noch die restlichen Saisonrennen.

 

Im Jahr 2025 fuhr er auf den ersten Rang und wurde Schweizermeister im Vintage-Rennsport. Was ihm viel bedeutet: «Das Schönste ist die Siegerehrung und das Wichtigste die Geselligkeit in der Gruppe».


Autor:in
Marlis Mosimann (ZAK)
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Erstellt: 17.11.2025
Geändert: 18.11.2025
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