• Region
  • Kultur

Urs Hirschi: «Die Brächete ist ein Höhepunkt im Jahr»

Am Mittwoch verwandelt sich Zäziwil wieder in einen Festplatz: Die traditionelle Brächete lockt jedes Jahr Tausende Besucher:innen an. Gemeindepräsident Urs Hirschi erzählt, was den Anlass einzigartig macht – für die Bevölkerung und für Gäste von weit her.

Für Urs Hirschi ist die Brächete weit mehr als nur ein fixer Termin im Kalender. (Bild: Archiv BERN-OST)

Wenn Spinnräder surren, Holz gehobelt wird und der Duft von Käse, Brot und Bratwürsten durchs Dorf zieht, dann ist Brächete. Seit Generationen gehört sie zum festen Jahreslauf von Zäziwil. Alte Handwerke werden vorgeführt, Vereine bewirten die Gäste, Bekannte und Fremde begegnen sich. «Die Brächete ist offen für alle, es gibt sehr viel zu erleben und mitzumachen», sagt Gemeindepräsident Urs Hirschi.

 

Bekannt in der ganzen Schweiz

Seit Zäziwil 2022 den Titel «Dorf des Jahres» erhielt, hat die Brächete noch einmal an Bekanntheit gewonnen. «Das Fest hat einen zusätzlichen Schub bekommen», sagt Hirschi. «Die Besucher:innen kommen von überall her. Wenn ich an unserem Marktstand stehe, spreche ich manchmal auch Französisch oder Italienisch.» Auch die verschiedenen Autonummern würden zeigen, dass die Besucher:innen aus der ganzen Schweiz den Weg nach Zäziwil finden.

 

Für Hirschi ist es immer wieder eindrücklich, wenn er ausserhalb des Dorfes unterwegs ist: «Viele kennen Zäziwil nicht – aber sobald ich die Brächete erwähne, nicken sie.»

 

Vielseitiges Angebot

Wie viele Gäste jeweils kommen, lässt sich schwer beziffern, da kein Eintritt verlangt wird. Klar ist aber: Es sind Tausende. «Dass an einem so grossen Anlass so viel kostenlos geboten wird, gibt es fast nirgends mehr», betont Hirschi. Während des Festes verkaufen Kinder  Bändeli, und wer möchte, kann dadurch die Organisation der Brächete finanziell unterstützen.

 

Ein ungeschriebenes Gesetz sei zudem, dass an der Brächete schönes Wetter herrsche, lacht Hirschi. «Und selbst als es vor ein paar Jahren nicht so toll war, fanden trotzdem viele Menschen den Weg ins Dorf», sagt Hirschi schmunzelnd. Für dieses Jahr sieht die Wettervorhersage ebenfalls positiv aus - ideales Wetter also für die Brächete.

 

Ein Fest - ein Dorf

Die Vorbereitungen laufen praktisch das ganze Jahr über, so Hirschi. «Das Organisationskomitee leistet die Hauptarbeit, doch das ganze Dorf trägt mit.» Vereine betreiben die Festwirtschaften, Privatpersonen steuern Geräte bei oder stellen ihr Wissen und Können für Handwerksvorführungen zur Verfügung. Das OK besitzt einen eigenen Fundus an Arbeitsgeräten, vieles stammt aber auch aus privaten Händen. «Die Brächete bringt das Dorf zusammen», so Hirschi. «Natürlich gibt es Einschränkungen, weil das Dorf an diesem Tag zum grossen Teil gesperrt ist. Aber es ist ein Projekt, das verbindet und den Dorfgeist lebendig hält.»

 

Fester Termin im Kalender

Für Hirschi persönlich ist die Brächete ein Höhepunkt. Jedes Jahr verkauft er dort Alpkäse – für ihn eine Gelegenheit, Menschen zu begegnen, die er sonst kaum sieht. «In einer Zeit, in der vieles nur noch schnell und unpersönlich über soziale Medien läuft, ist es schön, Kontakte zu knüpfen oder aufzufrischen», findet der Gemeindepräsident.

 

Wie lange er schon dabei ist, weiss er selbst nicht mehr genau. Hirschi lacht: «Das ist so lange her, das kann ich nicht sagen. Aber als Zäziwiler gehört die Brächete einfach in die Jahresplanung.»

 

[i] Hier gibts die Bildergalerie der Brächete 2025

 

[i] Hier gibts die Bildergalerie der Brächete-Party 2025


Autor:in
Pascale Groschel, info@bern-ost.ch
Nachricht an die Redaktion
Statistik

Erstellt: 23.09.2025
Geändert: 25.09.2025
Klicks heute:
Klicks total: