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Utzigen - "Mir hei nüt aus d Ladetüre hingere gno"

Eine Weile war es unklar, ob Anna und Hans Fankhauser ihren Lebensmittelladen in Utzigen weiterführen. Statt der Schliessung feiern sie jedoch nun die Neueröffnung. In einem frisch renovierten Ladenlokal im selben Gebäude.

Hans und Anna Fankhauser führen den Lebensmittelladen im Wäseli seit 38 Jahren. (Bilder: Eva Tschannen)
Neu gibt es im Laden eine Spiel- ...
... sowie eine Plauder-Ecke.

Wo sich bis vor Kurzem der Eingang zum Laden befand, steht zur Zeit eine Mulde. Die Bauarbeiten im Erdgeschoss des Gebäudes sind im vollen Gang. Demnächst zieht Fankhausers Sohn mit seiner Familie in das ehemalige Ladenlokal. Seine Eltern sind bereits in den oberen Stock umgezogen. „Es war ein Thema, den Laden zu schliessen“, sagt Anna Fankhauser.

 

Rasch habe die Familie sie jedoch überzeugen können, dass dies nicht der richtige Weg sei. „Ds Mueti nur oben in der Wohnung, das kommt nicht gut“, seien sich Kinder und Schwiegerkinder einig gewesen, wie die Ladeninhaberin mit einem Lachen verrät.

 

Vom Lager zum Verkaufslokal

Entstanden ist in der Folge die Idee, den Laden einige Meter weiter nach hinten zu verlegen. Der seit der Eröffnung im Jahr 1980 als Lager genutzte Raum wurde neu gestrichen, dem Boden eine „lebensmittelkonforme“ Farbe verpasst und die Regale nach hinten gezügelt. „Vorher gab es viel ungenutzte Fläche, nun haben wir dies alles etwas gestrafft“, sagt Fankhauser.

 

Seit rund einer Woche begrüsst sie die Kunden bereits am neuen Ort. Das Sortiment mit Produkten für den Alltag sowie einigen Spezialitäten wie etwa Kemmeriboden-Meringuen oder besonderem Tee ist gleich geblieben. „Eigetlech hei mir nüt ausd Ladetüre hingeregno“, beschreibt sie den Unterschied.

 

„Die Kunden kommen weiterhin“

Änderungen gab es jedoch dennoch. So wurden die Öffnungszeiten etwas angepasst. Während der Laden bis anhin bereits um 6.30 Uhr öffnete, ist es nun 8 Uhr. Und auch im hinteren Bereich des Geschäfts wartet mit der Kinderspiel- und Plauderecke eine Neuerung auf die Kundschaft.

 

Letztere hätten bisher sehr positiv reagiert, freut sich Fankhauser, die weiterhin rund 50 Prozent im Laden steht während Ehemann Hans im einem Teilzeitpensum bei der Marzilibahn arbeitet und bei Bedarf aushilft. „Es fägt, die Stammkunden kommen weiterhin und ich habe mehr Freizeit.“ Dies, obschon etwas geändert hat, wie sie lachend anfügt. „Früher hatte ich einen Arbeitsweg von 30 Sekunden, jetzt ist er ganz wenig länger.“

 

Der Wäseli-Märit wird beibehalten

Eine Tradition behalten Fankhausers jedoch auch nach dem Umzug bei. Bereits zum 8. Mal führen sie kommenden Samstag den Wäseli-Märit durch. Unter anderem mit Produkten aus dem Laden, "Chäsbrägu" und "Alp-Ragletkäse", einer Wein-Degustation sowie Würsten vom Grill und Bierspezialitäten.


Autor:in
Eva Tschannen, eva.tschannen@bern-ost.ch
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Erstellt: 23.09.2018
Geändert: 23.09.2018
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