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Utzigen - Neuer Anlauf im "Durstigen Bruder"
Der traditionelle Gasthof hat turbulente Zeiten hinter sich. Nun ist er wieder geöffnet. Das Ehepaar Igballe und Sadik Bajrami führen das Restaurant.
Es ging gut los im "Durstigen Bruder" in Utzigen: "Wir sind überwältigt vom positiven Echo im Dorf", freut sich Sadik Bajrami. Zusammen mit Frau Igballe führt er seit Anfang November das Restaurant. Bereits am Tag der Eröffnung sei die Musikgesellschaft Utzigen nach der Probe bei ihnen eingekehrt. "Das hat mir Mut gemacht."
Der gebürtige Kosovare lebt seit rund dreissig Jahren in der Schweiz. Er schloss eine Kochlehre ab, bildete sich zum Küchenchef weiter, absolvierte die Meisterprüfung und machte das Wirtepatent. Nach Truttikon ZH, Frauenfeld und vierzehn Jahren in Bern im Restaurant Terrasse am Eigerplatz sind Bajramis nun in Utzigen angekommen.
Mut zum Risiko
Sadik Bajrami ist sich bewusst, dass im Gastgewerbe viele Betriebe zu kämpfen haben. «Es ist viel Risiko vorhanden», sagt er. Gerade auch im "Durstigen Bruder", der in den vergangenen Jahren mehrere Besitzerwechsel hatte und viele Jahre geschlossen war. "Wir müssen den Kundenstamm wieder neu aufbauen", sagt er. "Aber wir wollen alles tun, was möglich ist, für das Dorf und die Umgebung."
Nach bewegten Jahren und mehreren Versteigerungen schloss der Gasthof 2010 für sechs Jahre. Es folgte der Umbau des grossen Saals zu Wohnungen; Gaststube, Säli und Küche wurden renoviert. 2016 verkündete Pächterin Manuela Ryser stolz die Neueröffnung. Nach rund einem Jahr musste sie aus privaten und gesundheitlichen Gründen den Gasthof wieder schliessen.
Sadik Bajrami setzt im "Durstigen Bruder" auf gutbürgerliche Küche. "Eine Spezialität ist das Elefantenohr, ein XXL-Schnitzel." Oder Käse- und Chinoise-Fondues im Dezember. Mit angepassten Öffnungszeiten möchte er zudem den Bedürfnissenin Utzigen entgegenkommen. "Mittagessen sind ausser am Sonntag wohl weniger gefragt, dafür das Feierabendbier oder die Abende." So hätte er übrigens weniger Probleme, Aushilfen zu finden, er rechne auch auf den nächsten Frühling mit einem Kochlehrling.
Der Name bleibt
Den Namen des Restaurants zu ändern, das sei nie eine Option gewesen. "Die Leute wollen Nostalgie und Erinnerungen teilen." Es sei eine grosse Unterstützung, wenn die Musikgesellschaft oder der Gemischte Chor Littewil auch ohne grossen Saal den Weg zu ihm fänden. Wie am Vortag, nach dem gemeinsamen Kirchenkonzert in der Kirche Vechigen. So läuft das eben im Dorf.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 16–23, Sonntag 10–22 Uhr. Tel. 031 558 09 22 (Berner Zeitung)
Erstellt:
19.11.2018
Geändert: 19.11.2018
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