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Vechigen: Das Bähnli gestern und heute

Es liegt noch ein wenig Schnee auf dem Stationshäuschen, während das blaue Bähnli in Vechigen einfährt. Ein Hauch Nostalgie umweht diese historische Aufnahme. BERN-OST wollte wissen, wie es heute dort aussieht.

Die VBW-Bahn bei der Haltestelle Vechigen im April 1974. (Foto: Facebook-Gruppe "Historische Schweizer Bahnen")
Heute wird die Bahntrasse von der Worbstrasse getrennt, dafür wurde eine Fussgängerüberführung erstellt. Das Bahnhüsli blieb gleich, die Bahn nicht. (Foto: Rolf Blaser)

1974 war alles noch ein wenig einfacher als heute. Einzig das Stationshäuschen hat die Zeit überstanden. Die Abzweigung zum Dorf Vechigen führte neben der Station durch, eine Barriere fehlt, auf der Worbstrasse konnte noch überholt werden. Schon seit 111 Jahren fährt das Bähnli bis Worb. Angefangen hat die Geschichte der Bahn in Deisswil. 

 

Gründung der Bahn im Ziegelhüsi

Der Gründer der Kartonfabrik Deisswil forderte bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine Bahn von Deisswil nach Worb. In der damaligen Kantine der Kartonfabrik, dem Ziegelhüsi, wurde 1911 die Worblentalbahn gegründet. Schon zwei Jahre später nahm die Bahn die Strecke von Ittigen nach Worb in Betrieb. An dieser Strecke änderte sich bis heute nicht viel.

 

Wer jedoch von Ittigen nach Bern fahren wollte, fuhr damals nicht über Worblaufen. In Ittigen zweigte die Bahn ab und fuhr via Guisanplatz zum Kornhausplatz. Bis in die 70er Jahre führte der Weg über das Tramnetz. Jahre später wurde die Strecke zum Kornhausplatz eingestellt und die Züge über Worblaufen in den neuen Berner Bahnhof geführt.

 

Sechs Minuten Unterschied

Eine Fahrt vom Kornhausplatz via Guisanplatz, Eyfeld nach Worb dauerte 1971 30 Minuten. Heute dauert die Fahrt mit der S7 von Bern via Worblaufen nach Worb 24 Minuten.

 

Von der blauen zur orangen Bahn

Die Vereinigten Bern-Worb-Bahnen (VBW) entstanden 1927 durch die Fusion der Bern-Worb-Bahn (Gümliger Linie) und der Worblentalbahn. Seit 1984 gehören die VBW zum Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS).

 

Auf dem historischen Bild zieht eine BDe 4/4 den Zug, auf der heutigen Aufnahme übernimmt dies eine Be 4/10 der Stadler Rail. Diese Loks wurden vor sechs Jahren im Worbboden vorgestellt und auf den Namen «Worbla» getauft. Die heutigen Züge sind maximal 60 Meter lang und bieten Platz für 290 Personen. Die «Worbla» ersetzten Schritt für Schritt die 40 Jahre alten «Mandarinli-Züge».

 

[i] Quelle: Wikipedia und https://eingestellte-bahnen.ch/


Autor:in
Rolf Blaser, info@bern-ost.ch
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Erstellt: 31.03.2024
Geändert: 31.03.2024
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