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Worb - Bau der Tagesschule verzögert sich um mindestens ein Jahr

Der Neubau der Tagesschule in Worb verzögert sich um mindestens ein Jahr. Gemeinderat Bruno Wermuth hätte lieber vorwärts gemacht und damit Einsprachen riskiert. Gebremst wurde er von der Verwaltung.

Baustart nicht vor Oktober: Der Bau der Tagesschule beim Dorfschulhausplatz startet frühestens im Oktober. (Bild: ARchiv BERN-OST/Anina Bundi)

Baustart so schnell wie möglich, Einzug nach den Herbstferien 2021. Diesen sportlichen Zeitplan präsentierte Gemeinderat Bruno Wermuth (parteilos) nach der Volksabstimmung zur neuen Tagesschule im vergangenen September.

 

Gemeinderat wusste nichts von Ausschreibungspflicht

Daraus wird nun nichts. Der Grund: Die Projekt musste wegen der hohen Bausumme von 2,75 Millionen öffentlich ausgeschrieben werden. „Das wusste ich zum Zeitpunkt der Abstimmung noch nicht“, sagt Wermuth.

 

Gebremst wurde Wermuth von der Bauverwaltung, die ihn auf die Ausschreibungspflicht aufmerksam machte. Damit war der ambitiöse Zeitplan nicht mehr realistisch. „Um das Projekt auszuschreiben, war eine detailliertere Aufstellung der gewünschten Arbeiten notwendig. Das braucht seine Zeit.“ Die Auftragsvergabe werde vermutlich erst im Herbst abgeschlossen sein, also dann, wenn im Neubau die ersten Tagesschüler*innen hätten betreut werden sollen.

 

Baustart frühestens im Oktober

Dass sich das Projekt verzögere, tue ihm besonders wegen der Kinder leid, sagt Bruno Wermuth. „Die Platzverhältnisse in der Tagesschule sind eigentlich nicht mehr zumutbar.“

 

Aktuell rechnet er vorsichtig mit einem Baustart im Oktober. Eingeweiht werden könnte die Tagesschule damit frühestens im September 2022. Bis dann müssen die Kinder und Betreuer*innen mit dem vorhandenen Platz auskommen. „Im schlimmsten Fall, wenn die Kinderzahlen rasch steigen, müssten wir provisorisch Containerbauten aufstellen.“

 

"Ich wäre das Risiko eingegangen"

Er habe sich deshalb überlegt, einfach vorwärts zu machen und auf die Ausschreibung zu verzichten. „Schliesslich wird das Baugesuch ja noch öffentlich aufgelegt und man kann Einsprachen machen. Vielleicht hätte auch der Regierungsstatthalter eine Einsprache gemacht.“ In diesem Fall hätte Wermuth mit der Dringlichkeit argumentiert, sagt er. „Ich wäre dieses Risiko eingegangen. Aber für die Bauverwaltung kam das nicht in Frage.“

 

Worber Firma kann nicht mitbieten

Angedacht war laut Wermuth, die Bauleitung dem Worber Architekturbüro ArchArt zu übergeben, von dem auch das Vorprojekt stammt. Die Firma von GGR-Mitglied Sven Christensen (FDP) kommt nun nicht zum Zug. „Bei einer öffentlichen Ausschreibung darf die Verfasserin des Vorprojekts nicht mitbieten“, sagt Wermuth.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 01.03.2021
Geändert: 01.03.2021
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