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Badi-Voliere wird renoviert: Auch der Gemeindepräsident hat Erinnerungen daran

Nach 83 Jahren Betrieb wird die Badi-Voliere hinter dem Worber Wislepark erneuert. Die Vögel wohnen derweil bei ihrem Betreuer Roland Schmutz.

Der Volierenverantwortliche Roland Schmutz (links) und Rudolf Reist, der Bauleiter der Sanierung vor der ausgeräumten Voliere. (Bilder: Anina Bundi)
Hinten in dem Häuschen wird für die Vögel das Futter vorbrereitet.
Gemnäss Roland Schmutz ist der alte Thujabaum einer der liebsten Kletterbäume.
Der Weg zum Wislepark führt erst am Bocciafeld vorbei, bevor er den dichten Schatten um die Voliere herum passiert.
Zwei Golfamandinen und ein Zebrafink in ihrem Winterquartier bei Roland Schmutz zuhause.

Versteckt zwischen dem Wislepark und dem Gasthof Sternen liegt eine kleine Parkanlage. Im vorderen Teil, dem Tierpark Sternen, weiden Geissen, es hat einen Ententeich und es fliesst ein Bach, der sogenannte Bächu. Der hintere Teil gehört der Gemeinde Worb. Unter Linden und alten Thujabäumen hat es hier Sitzbänke, eine Bocciabahn und eine Vogelvoliere. Ein Weg mit allgemeinem Fahrverbot führt zum Wislepark.

 

Versteckt heisst hier nicht geheim: Fast alle in Worb haben von hier Geschichten zu erzählen: Tiere gucken mit dem Papi oder dem Grosi, erholsame Mittagspausen oder ein Halt auf dem Heimweg vom Schwimmbad. „Weil kaum Sonne durch die Bäume kommt, ist der Ort auch für kleine Kinder gut. Eine Kita kommt täglich hierher“, erzählt Roland Schmutz vom Verein Kleintierfreunde Worb.

 

Gemeinde beteiligt sich finanziell

Die Voliere wurde 1935 zeitgleich mit dem Schwimmbad aufgestellt, erzählt Schmutz. Den Kleintierfreunden gehören die Vögel und sie sorgen auch für die Anlage. Die Gemeinde zahlte seinerzeit den Bau und beteiligt sich heute mit jährlich 1700 Franken an Strom und Vogelfutter, wobei der Verein nach eigenen Angaben weitere rund 500 bis 1000 Franken zahlt für den Unterhalt von Voliere und Vögeln. Seit etwa 10 Jahren ist Roland Schmutz für die Vögel verantwortlich und füttert sie – mit Unterstützung der Vereinsmitglieder - täglich.

 

40-50 Vögel lebten zuletzt in den vier Abteilen der Voliere, die jetzt ausgeräumt ist. Nach dem Umbau werden Wellensittiche und Nymphensittiche im einen, Goldamandinen und Zebrafinken im zweiten der neuen, grösseren Abteile leben.

 

Von Neuerungen und Kindheitserinnerungen

Fast alles wird neu: Das Eisengestänge und die Gitter, das Dach, die Wasserzuleitung und die Heizung. Der Innenbereich wird besser isoliert und neu gibt es zwischen den Abteilen und zum Innenraum hin Türen und Milchglasscheiben. „Jetzt wurde der Gemeindebeitrag jeweils fast ganz für das Heizen im Winter aufgebraucht. Das sollte nach der Sanierung besser sein“, sagt Rudolf Reist, der die Sanierung als Bauleiter organisiert.

 

Auch Gemeindepräsident Niklaus Gfeller fallen zuerst eigene Erinnerungen ein, als er nach der Bedeutung der Voliere für Worb gefragt wird: „Ich war als Kind schon dort und später mit meinen Kindern. Ich gehe davon aus, dass auch heute noch viele Leute den Ort schätzen.“ Der Verein wird einen grossen Teil der Arbeiten selber ausführen und wird dafür entschädigt. Insgesamt kostet der Umbau die Gemeinde 34'000 Franken.

 

Im Frühling wird Eröffnung gefeiert

Die Vögel sind während dem Umbau bei Roland Schmutz untergebracht. Am 30. November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Für den Frühling ist eine feierliche Eröffnung mit einem Apéro geplant.

 

[i] Als die Voliere 1935 gebaut wurde, hiessen die Kleintierfreunde Worb noch Ornithologischer Verein. Heute sind im 80 Mitglieder starken Verein Kaninchen- Tauben- und Ziervogelzüchter sowie der Vogel- und Naturschutz organisiert. Noch heute ist der Vogelschutz wichtig für die Kleintierfreunde. So unterhalten sie Nistkästen, beobachten Zugvögel und organisierten Vogelexkursionen. Aufgehört haben sie mit dem Aufnehmen von verletzten Vögeln. Das Vereinshaus ist in Richigen.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
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Erstellt: 19.09.2018
Geändert: 19.09.2018
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