Volker Ranisch - Der Welten Untergang

„Der Welten Untergang“ - ein Rahmen sprengendes Thema. Zumal für eine Kleinkunstbühne. Selbiges auf selbiger zum Klingen zu bringen, hat nicht nur des Kontrastes wegen seinen besonderen Reiz. Franz Schubert hat es getan. Auch Richard Wagner hat sie herbei gesehnt, die apokalyptische Offenbarung („Wann kommt der Vernichtungstag, an dem die Welt zusammenkracht“ / aus „Der Fliegende Holländer“). Und mit ihnen viele andere – mystisch verbrämt, religiös bestimmt, romantisch verklärt oder auch politisch motiviert. „Am Abgrund hat man den besten Überblick“, meint dazu lakonisch der Maler und Poet Carl Spitzweg. Und selbst wenn der ausgewiesene Menschenkenner Wilhelm Busch zu relativieren weiss - „Der Untergang der Welt, sich meistens stets in Grenzen hält“ – der Weltuntergang bleibt ein begehrtes Schauspiel der Phantasie, der das Befürchtete mit dem Erhofften vereint. Die Beschäftigung damit geschieht immer auch zugleich in Erwartung von Neuem, Besserem. Endzeitszenarien erzeugen Lust an der Angst vor kollektiven Wunsch- und Alpträumen. Wir sollten ihn auf keinen Fall verpassen, den Untergang. Also: „Gehn mer halt a bisserl unter“ (Jura Soyfer). Untergangsphantasien scheinen zur Grundausstattung unserer Spezies zu gehören. Es gibt keine Epoche der Menschheit, in der sie nicht beschworen wurden, befürchtet und ersehnt. Vor uns die Sintflut, sozusagen. Nun ist aber allen Prophezeiungen zum Trotz bis heute nichts davon eingetreten. „Entwarnung“, könnte man also meinen, Weltuntergang verschoben! Aber – ist verschoben auch aufgehoben? Wie auch immer: Freuen Sie sich auf ein Spiel voll anarchischer Lust und dramatischer Kraft; auf geballte Satire und feine Ironie. Es wird heiter werden!

Spiel/Gesang: Volker Ranisch / Regie: André Steger / Ausstattung: Judith Kolb / Musik: Christoph Baumann

S. auch: www.kulturfabrikbigla.ch CHF 30.00 (CHF 15.00 mit Clubkarte) Plätze nummeriert Telefonnummer: 031 951 19 19 (Dienstag + Donnerstag, zusätzlich an Vorstellungsdaten, je 10 – 13 Uhr)