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Volleyball - Fast nur zufriedene Gesichter
Oberdiessbach verlor den Cuphalbfinal gegen NLA-Spitzenreiter Lugano wie erwartet mit 0:3 in einem Spiel, in welchem Oberdiessbach dem übermächtigen Gegner auf Augenhöhe begegnete.
Es sollte ein Cupfest werden, und es wurde ein Cupspektakel, bei welchem sich Oberdiessbach, Lugano und die Zuschauer als Gewinner des Abends sehen konnten. Zwar konnte das Heimteam keinen Satz für sich entscheiden, dennoch war die Angelegenheit nicht so klar, wie vor dem Spiel alle dachten.
Oberdiessbach spielte von Anfang an tolles Volleyball und gab sich vor den 300 frenetischen Zuschauern in der Halle keine Blösse. Im ersten Satz gingen die Berner gegen den unangefochtenen NLA-Leader zwischenzeitlich gar mit 6 Punkten in Führung.
Lugano vermochte aber stets zum richtigen Zeitpunkt zu reagieren. Die Tessiner mussten in diesen Phasen ihr bestes Volleyball abrufen, was ihnen meistens auch gelang. Oberdiessbachs Coach Claudia Laciga analysierte nach dem Spiel richtig: «Uns hat in den entscheidenden Situationen etwas die Coolness gefehlt. Aber ich bin sehr stolz auf die Jungs.» Und da war sie nicht die Einzige, denn sämtliche Zuschauer waren von ihren Dorfhelden begeistert. So auch Heinz Krebs, für ihn war es – obwohl er selbst Sponsor des Teams ist – das erste Spiel, welches er vor Ort mitverfolgt: «Sensationell, so etwas hätte ich nie vermutet.»
Das hohe Niveau aus dem ersten Satz war denn auch kein Strohfeuer, und Oberdiessbach spielte während der gesamten Spieldauer gut mit. Nachdem die Berner den ersten Satz erst im Tiebreak abgegeben hatten (25:27), erzielten sie auch in den beiden weiteren Durchgängen jeweils mehr als 18 Punkte (18:25, 19:25). Ein beachtlicher Wert gegen ein Team wie Lugano, welches die letzten sieben NLA-Partien allesamt zu null gewinnen konnte.
Oberdiessbach spielte für einen Unterklassigen äusserst frech. Spieler wie Sébastien Chevallier, Leandro Dos Santos oder auch der starke Jan Wenger liessen wie viele andere Oberdiessbacher ihre individuelle Klasse oft aufblitzen, doch am Ursprung der Leistung stand klar die gesamte Mannschaft. Dies ist insofern nicht verwunderlich, als dass das Team auch gegen aussen wie eine Einheit wirkt. «Wir sind eine Truppe, welche einfach zusammen Spass und Freude am Volleyball hat», sagt Aussenangreifer Mirco Gerson.
Chevallier sagt Adieu
Einziger Wermutstropfen am gestrigen Abend war der Abschied von Sébastien Chevallier. Für den Olympiateilnehmer war es das vorläufig letzte Spiel für Oberdiessbach. «Es ist schon emotional, ich habe hier gute Freunde gefunden, aber die vielen Beachvolleyball-Trainings verunmöglichen es mir, hier weiterzuspielen», erklärt der 25-jährige Romand. Er werde den Kontakt zu den Spielern aber sicherlich aufrechterhalten, verspricht er.
Volley Oberdiessbach wird mit dem Abgang von Chevallier bestimmt an Qualität einbüssen, dennoch zeigte der gestrige Abend auch, dass es eben nicht nur die Individualisten sind, welche den Grundstein für den derzeitigen Höhenflug des Teams bilden, sondern ein guter Teamgeist und ein gesunder Verein, in welchem die Mitglieder auch gewillt sind, von Zeit zu Zeit einen Mehraufwand zu leisten. Sinnbildlich dafür steht Roger Thierstein: Der Aussenangreifer war auch Mitorganisator des Volleyballevents. «Wir wollten für Oberdiessbach ein Volleyballfest auf die Beine stellen, und das ist uns auch gelungen. Wir Spieler haben die spezielle Atmosphäre sehr genossen», meint er. Eben: Es gab fast ausschliesslich zufriedene Gesichter.
Autor:in
Daniel Ernst, Berner Zeitung BZ
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Erstellt:
21.01.2013
Geändert: 21.01.2013
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